Nach Roger Schmidts Arroganz-Ansage antwortet Peter Stöger wie ein Gentleman.
Es ist - neben der sportlichen Talfahrt von Borussia Dortmund - derzeit DAS Gesprächsthema Nr. 1 in der deutschen Bundesliga : der Trainerstreit zwischen Bayer Leverkusens Roger Schmidt und Peter Stöger vom 1. FC Köln.
Die beiden kennen sich bereits seit ihrer Zeit in Österreich - damals schnappte Stöger mit der Austria Schmidts Salzburgern sensationell den Meistertitel weg. "Schmidt war damals Trainer von Salzburg und hatte ein ganz gutes Budget zur Verfügung", so Stöger im "Doppelpass"-Fußball-Talk auf Sport1.
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Schmidts Ausraster
Nach dem 5:1-Kantersieg von Leverkusen gegen Köln am letzten Samstag holte Schmidt dann - etwa noch aus gekrängter Seele heraus? - zum Rundumschlag gegen den defensiven Spielstil der finanziell schwächeren Kölner aus: "So könnte ich nicht Fußball spielen, wie Köln heute gespielt hat. Dann wäre ich kein Trainer. Ich freue mich dann, wenn sich die Mannschaft durchsetzt, die Fußball spielen will."
Kritik aus den eigenen Reihen
Mit dieser Ansage machte sich Schmidt in Deutschland keine Freunde. "Arroganz und Überheblichkeit" wird dem ehemaligen Salzburger Meistertrainer seitdem vorgeworfen. Auch Reiner Calmund, schwergewichtige Vereinslegende von Leverkusen meinte: "Gerade wenn man gewonnen hat, setzt man keine Nadelstiche gegen den anderen Klub. Schon gar nicht wie im Fall gegen Peter Stöger."
Stögers Antwort
Im "Doppelpass" nahm Stöger zum Vorwurf Schmidts endlich Stellung. Und tat dies wie ein Gentleman: "Er hatte auch mit österreichischen Kollegen das eine oder andere Mal Probleme. Mit mir eigentlich nicht, muss ich fairerweise sagen. Für mich ist das schwer, denn ich versuche den Kollegen ein gewisses Maß an Respekt entgegen zu bringen, weil ich weiß dass es zwar ein toller, aber auch ein schwieriger Job ist. Respekt gibt es halt am Transfermarkt nicht zu kaufen."
Schmidt rudert zurück
Eine Entschuldigung war Schmidt nach seinem Faux-Pas zwar nicht zu entlocken, immerhin ruderte der Deutsche am Sonntag aber doch klar zurück: "Ich habe schon in der vergangenen Woche die sehr gute Arbeit von Peter Stöger wertgeschätzt. Daran hat sich auch nichts geändert. Ich habe großen Respekt vor dem, was er in Köln leistet."