Peter Stöger überrascht mit einem neuen Konzept von Fairplay.
Es ist eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, doch gerade weil es eben nicht klar in den Regeln verankert ist, sorgt es immer wieder für heftige Diskussionen in der Bundesliga: Das Fairplay.
Nach diesem Bundesliga-Wochenende spricht ganz Deutschland über den Sinn und Unsinn von Fairplay. Grund waren zwei streitbare Aktionen aus denen jeweils ein Tor entstand.
Fairplay eine Farce?
Es war DIE Szene des Spiels. Stöger-Chef Schmadkte wirft wutentbrannt seinen Kaugummi Richtung Hoffenheims Bubi-Trainer Julian Nagelsmann. Der Grund: Volland traf in der Nachspielzeit, während ein Kölner Spieler am Boden lag.
Eine ähnliche Szene spielte sich am Freitag auch in Leverkusen ab. Chicharito im Zweikampf mit Dante, dieser geht zu Boden. Doch anstatt den Ball ins Aus zu spielen, stürmt der Mexikaner auf das Tor der Wölfe und netzt ein. Manager Klaus Allofs nach dem Spiel: „Das war nicht in Ordnung, wie sich die Leverkusener da verhalten haben.“
Peter Stöger, selbst betroffen am Wochenende, bringt jetzt ein völlig neues Konzept von Fairplay ins Spiel, das die Spieler in ihrer moralischen Zwickmühle entlasten soll:
„Damit ist klar, dass ich das meinen Jungs und auch dem Gegner vor dem Spiel sagen werde. Wir werden die Bälle nicht mehr ins Aus spielen. Der Einzige, der das Spiel unterbricht, ist eben dann der Schiedsrichter. Dann gibt es eben die Kategorie Fair Play von den Mannschaften nicht mehr.“, zitiert die Bild Stöger.
Moralische Zwickmühle
Dieser Ansatz vom Köln-Trainer sorgt für ordentlichen Diskussionsstoff. Viele pflichten der Idee des Österreichers bei, schließlich müssen sich die Spieler innerhalb weniger Sekunden entscheiden: Ist der Spieler verletzt oder nicht?
Außerdem ist es vor allem in den letzten Jahren zur Mode geworden, simulieren als taktisches Mittel einzusetzen, sodass der Gegner quasi dazu angehalten wird den Ball bei eigenem Angriff ins Aus zu spielen. Dieser Unart würde man dadurch dem Wind aus den Segeln nehmen. Für die Spieler ist es während des Spielgeschehens kaum möglich festzustellen, ob der am bodenliegende Spieler tatsächlich verletzt ist oder lediglich simuliert.
„Es wäre im Ermessen des Schiedsrichters, ob der Spieler Hilfe braucht oder ob man zwei, drei Minuten wartet und die anderen Jungs drüber laufen. […] Vielleicht liegen die Spieler dann auch nicht mehr so oft und so lange.“, so Stöger.