Ein spanisches Gericht hat sich auf die Seite der umstrittenen Fußball-Super-League geschlagen.
Das Handelsgericht Nummer 17 in Madrid habe am Dienstag den internationalen Verbänden FIFA und UEFA sowie den diesen angeschlossenen Organisationen und Ligen jede Sanktion oder andere Maßnahme gegen die zwölf Gründerclubs untersagt, wie spanische Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten.
Das Urteil sei auf Antrag des für den neuen Wettbewerb zuständigen Unternehmens European Superleague Company SL gefällt worden, hieß es. Im "vorsorglichen Urteil" von Richter Manuel Ruiz de Lara, das eine aufschiebende Wirkung bis zu einer Einigung oder einem Urteil einer höheren Instanz hat, werden Sanktionen gegen beteiligte Vereine ausdrücklich verboten.
Vor allem der Ausschluss von Real Madrid, Manchester City und Chelsea vom Halbfinale der Champions League - sowie auch Strafen gegen Spieler, Trainer und Funktionäre der an der Gründung der Superliga beteiligten Clubs aus Spanien, England und Italien dürften damit schwieriger werden.
"Sie dürfen uns nicht einmal beleidigen"
Zudem wird jede Maßnahme untersagt, die die Inbetriebnahme der Super League "direkt oder indirekt verbietet, einschränkt, begrenzt oder in irgendeiner Weise mit Bedingungen verbindet", zitierten die Fachzeitung "AS" und andere spanische Medien aus dem Urteil. Das Handelsgericht bestätigte auf Anfrage das Urteil.
"Ihnen (den Verbänden und Profiligen) sind jetzt die Hände gebunden. Sie dürfen uns nicht einmal beleidigen", zitierte die Zeitung "El Mundo" einen Rechtsberater der Super League. Es ist aber fraglich, inwieweit Richter Ruiz de Lara mit seinem bemerkenswert schnellen Urteil Einfluss auf die weiteren Vorgänge nehmen kann.