Zum Abschluss des UEFA-Kongress in Montreux verkündet der europäische Fußballverband einen Beschluss gegen die geplante Super League.
Die 55 Nationalverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA), darunter der ÖFB, haben sich mit einem gemeinsamen Beschluss gegen die neue Super League und deren Initiatoren gewandt. "Wir sind der europäische Fußball, sie sind es nicht", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gegen Ende des UEFA-Kongresses am Dienstag in Montreux. "Wir bleiben standhaft, widerstehen und werden dagegen vorgehen." Die Wortwahl wurde ohne Gegenstimmen als Erklärung angenommen.
"Wir wissen, was auf dem Spiel steht"
"Die Verschwörerclubs haben offensichtlich nicht erkannt, dass sie ihren Status nicht in Isolation erreicht haben, sondern dass es Teil eines dynamischen Systems war, in dem große, mittlere und kleine CLubs alle zum Erfolg und Misserfolg aller beigetragen haben", hieß es in der Erklärung. Der Ausstieg sei ein Affront gegen die europäischen Werte und die Verdienste des Sports. "Wir wissen, moralisch, was auf dem Spiel steht, und wir werden den Fußball vor einem egoistischen Clan schützen."
Bei den zwölf abtrünnigen Clubs handelt es sich um Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea und Tottenham aus England, Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid aus Spanien sowie Juventus Turin, Inter Mailand und AC Milan aus Italien. Spitzenvereine aus Frankreich wie Paris Saint-Germain oder Deutschland wie Bayern München haben sich dagegen ausgesprochen.
Chefin für Frauenfußball schießt auch gegen Top-Klubs
Auch die UEFA-Chefin für Frauenfußball, die Deutsche Nadine Keßler, sprach sich klar gegen die Super-League-Pläne aus - obwohl die Verantwortlichen am Montag auch die Schaffung eine Eliteliga für Frauen in Aussicht gestellt hatten. Der Frauenfußball brauche aber nicht nur mehr Clubs, "sondern auch ein besseres Gleichgewicht zwischen den Vereinen, damit mehr als nur ein paar herausragende Spielerinnen davon profitieren können", meinte die frühere Weltfußballerin in einem offenen Brief.
Mit einer geschlossenen Super League sei dies nicht möglich, betonte Keßler und ergänzte: "Die Werte unseres Sports sind in Zeiten wichtig, in denen Gier die allgemeinen Bedürfnisse der Gesellschaft und des Fußballs insgesamt zu überschatten scheint."