Abschied unter Tränen

Trainer-Chaos bei EM-Favorit Spanien

19.11.2019

Trotz erfolgreicher Qualifikation muss der Nationaltrainer gehen.

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Mit dem 5:0-Kantersieg über Rumänien hat sich am Montagabend Spanien die Setzung in Lostopf 1 für die Fußball-EM 2020 gesichert. Der Paukenschlag aber folgte am Tag danach: In einer Pressekonferenz gab Spaniens Verband RFEF bekannt, dass Trainer Robert Moreno durch seinen Vorgänger Luis Enrique ersetzt wird.
 
"Es war immer klar, dass Luis Enrique zurückkehren würde, wenn er zurückkehren wollte", erklärte RFEF-Präsident Luis Rubiales. "Luis Enrique hat uns seinen Wunsch übermittelt, zurückzukommen", sagte Rubiales, dem zufolge "die Tür immer offen geblieben" war. "Wir sind sehr zufrieden mit Roberts Arbeit, und wir sind ihm dankbar, aber der Chef des Projekts ist Luis Enrique", betonte Rubiales.
 

Entlassung trotz Super-Bilanz

Der frühere Barcelona-Coach Enrique war im Juni aus zunächst nicht näher erläuterten persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Im August gab er bekannt, dass seine neunjährige Tochter an Knochenkrebs gestorben sei. Moreno, der viele Jahre als Enriques Assistent gearbeitet hatte, wurde damals als offizieller Nachfolger berufen. Seine Bilanz kann sich sehen lassen, wie das Sportblatt "AS" vorrechnete: Der 42-Jährige kann sieben Siege, zwei Unentschieden und die EM-Qualifikation als Gruppensieger vorweisen.
 
Moreno hatte seine Amtsübernahme "mit gemischten Gefühlen" beschrieben, im September erklärte er, dass er jederzeit für einen rückkehrwilligen Luis Enrique Platz machen würde. Zuletzt hatte sich der Coach noch gelassen gegeben. "Es ist normal, dass dein Job infrage gestellt wird, vor allem, wenn du im Scheinwerferlicht stehst. Meine Chance zu bleiben, beträgt 100 Prozent." Moreno soll sich bereits am Montag unter Tränen von seinen Spielern verabschiedet haben.
 
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