Streit um Super League

UEFA droht Kickern von Superliga-Clubs mit EM-Sperre

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UEFA-Präsident: ''Die Spieler, die in diesen Teams spielen, die vielleicht in einer geschlossenen Liga spielen, werden von der Weltmeisterschaft und Europameisterschaft ausgeschlossen.''

Montreux. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat Nationalspielern der Clubs aus der angekündigten Super League mögliche Konsequenzen für die EM diesen Sommer angedroht. "Die Spieler, die in diesen Teams spielen, die vielleicht in einer geschlossenen Liga spielen, werden von der Weltmeisterschaft und Europameisterschaft ausgeschlossen", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am Montag.

Wann dies geschehen werde, ließ der Slowene allerdings noch offen. Es sei "zu früh", um über rechtliche Konsequenzen zu sprechen. Es solle aber "so früh wie möglich" geschehen. Zuvor hatten zwölf Spitzenvereine - aus England Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea und Tottenham, aus Italien Juventus Turin, Inter Mailand und AC Milan sowie aus Spanien Real Madrid, der FC Barcelona und Atletico Madrid - angekündigt eine eigene, internationale Super League gründen zu wollen.

In direkter Konkurrenz zur Champions League

Diese stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA. "Wir stehen alle gemeinsam gegen dieses Nonsens-Projekt. Alle 55 Verbände sind gegen die zynischen Pläne", sagte Ceferin und griff die abtrünnigen Clubs scharf an: "Solidarität ist etwas, das für immer steht. Für manche ist Solidarität und Einheit etwas, das nicht existiert. Das Einzige, das für sie zählt, ist ihre eigene Tasche."

Ceferin attackierte vor allem Andrea Agnelli scharf. "Ich möchte nicht viel über Agnelli sprechen. Er ist die größte Enttäuschung von allen", sagte der UEFA-Boss über den Präsidenten von Juventus Turin. "Ich habe noch nie eine Person getroffen, die so viel gelogen hat, wie er es tat." Agnelli war als Vorsitzender der Europäischen Club-Vereinigung ECA auch Mitglied der UEFA-Exekutive. Damit war der Italiener auch an der Ausarbeitung der Reform der Champions League, die die UEFA am Montag verabschiedete, beteiligt. Es wurde erwartet, dass Agnelli seinen UEFA-Posten zeitnah aufgibt.

Bereits am Montagabend wurde der 45-jährige Italiener nicht mehr auf der UEFA-Website als Exko-Mitglied geführt. Seinen Posten übernimmt der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, teilte die ECA am Montagabend mit. Der 65-Jährige ist ECA-Ehrenvorsitzender und war bis 2017 Chef des Bündnisses europäischer Clubs. Die ECA verfügt seit 2016 über zwei Sitze in der UEFA-Exekutive.

FIFA-Präsident Gianni Infantino wähnt Ceferin im Kampf gegen die neue Super League dagegen auf seiner Seite. "Ich glaube, ja", antwortete der Slowene am Montag während eines Mediengespräches auf die Frage, ob er Infantino noch vertraue. Der Schweizer habe seine volle Unterstützung zugesagt. "Ich freue mich darauf, ihn morgen zu hören", sagte Ceferin mit Blick auf den UEFA-Kongress am Dienstag, bei dem Infantino eine Rede halten wird. 

Wechselt Alaba zu Real, droht ihm EM-Sperre

Österreichische Nationalspieler sind derzeit nicht bei einem der zwölf in die Super-League-Pläne involvierten Clubs aktiv. Valentino Lazaro ist vertraglich allerdings bis 2023 an Inter Mailand gebunden. Bis Sommer ist der Flügelspieler noch an Borussia Mönchengladbach verliehen. Der aktuell bei Bayern München spielende David Alaba soll dem Vernehmen nach bei Real hoch im Kurs stehen.

Die internationale Spielergewerkschaft (FIFPro) kritisierte in einer Aussendung Ceferins Ankündigung, Spieler von abtrünnigen Clubs für ihre Nationalmannschaften zu sperren. "Wir werden uns energisch gegen Maßnahmen beider Seiten aussprechen, die die Rechte der Spieler beeinträchtigen würden, beispielsweise den Ausschluss aus ihren Nationalmannschaften", hieß in dem Statement.

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