"Wie ist ihr Name?"

Van Gaal "feuert" Journalisten

08.02.2016

Nach 1:1 gegen Chelsea: "Bei mir herrscht tiefe Frustration"

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Diesmal wurde Louis van Gaal bei seinem Gegenangriff auf die britischen Medien richtig persönlich. "Sie werden morgen entlassen", herrschte der Niederländer einen Journalisten an. Die andauernden Spekulationen um seine Zukunft als Fußball-Trainer von Manchester United, dazu der Name Jose Mourinho, der wie ein Geist schon als möglicher Nachfolger gehandelt wird: Van Gaals Frust ist groß.

"Wie ist ihr Name?"
Also wetterte er weiter gegen den Medienvertreter. "Wie ist ihr Name?", fragte van Gaal nach dem 1:1 am Sonntag in London gegen Chelsea, "dann kann ich Ihren Namen auch noch veröffentlichen. Schauen Sie auf ihre Frau oder vielleicht haben Sie Kinder oder einen Neffen."

Der Reporter hatte nachgefragt, ob die zuletzt besseren Auftritte für van Gaal wichtig gewesen seien, weil der Verein bereits einen Nachfolger für den Sommer suche. Ein Reizthema für den 64-jährigen Niederländer. "Haben Sie mit Ed Woodward gesprochen?", entgegnete van Gaal - dabei handelt es sich um den Vizepräsidenten von Manchester United.

Vorwurf: Erfundene Geschichten
Als der Journalist wiederum entgegnete, dass der Club die Mourinho-Gerüchte nicht dementiert habe, mokierte sich van Gaal: "Warum sollte der Club etwas dementieren, wenn sie Geschichten erfinden?"

Unter van Gaal sind die "Red Devils" weit entfernt von dem, was sie wollen: Titel. In der Tabelle der Premier League findet sich der englische Rekordmeister auf dem fünften Platz wieder - zwölf Punkte fehlen bereits auf Sensations-Spitzenreiter Leicester City.

Van Gaal schiebt Frust
"Bei mir herrscht eine tiefe Frustration", meinte van Gaal - und bezog sich damit auf Chelseas Ausgleich in der Nachspielzeit und den Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Ränge. "Wir haben richtig gut gespielt und waren das bessere Team. Ich bin nicht enttäuscht, aber sehr frustriert."

Dicke Luft herrscht aber auch beim nur auf dem 13. Tabellenplatz rangierenden Titelverteidiger Chelsea. Sportlich gesehen sind die Blues unter Trainer Guus Hiddink auf dem Weg der Besserung und kassierten in zehn Pflichtspielen noch keine Niederlage. Allerdings sorgt die ungewisse Zukunft von Kapitän und Chelsea-Ikone John Terry für schlechte Stimmung.

Das Eigengewächs kündigte in der vergangenen Woche an, dass Chelsea den auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde und er nach 19 Jahren den Club verlassen müsse. Noch am Freitag ließ Hiddink eine mögliche Hintertür über eine Verlängerung offen. Doch davon ist nichts zu merken. "Der Club ist die wichtigste Sache, aber im Moment gibt es keine Kommunikation", sagte Terry. "Ich habe klar gesagt, dass ich bleiben möchte." Die Fans haben sich ebenso klar auf die Seite ihres Idols gestellt. "Verlängert mit ihm", sangen die Blues-Anhänger.

 

Zur Vollversion des Artikels