Trotz Sperre
Verbände stehen hinter Platini
15.10.2015
Die europäischen Verbände stehen weiterhin hinter dem UEFA-Boss.
Trotz der aktuellen Suspendierung erhält UEFA-Präsident Michel Platini die Rückendeckung der Mitgliedsverbände der Europäischen Fußball-Union (UEFA). "Es hat den gemeinsamen Beschluss gegeben, Michel Platini zu unterstützen und dass er ein faires Verfahren bekommt", sagte ÖFB-Verbandschef Leo Windtner nach der Dringlichkeitssitzung der UEFA-Exekutive am Donnerstag in Nyon.
Gemeinsame Erklärung
Wie die 54 Mitglieder des Kontinentalverbandes in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgaben, unterstütze man das Recht des Franzosen auf ein gerechtes Verfahren "und sein Recht, seinen Namen reinzuwaschen". Außerdem sei Platini weiterhin Kandidat für das Amt des FIFA-Präsidenten, bestätigte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino im Rahmen einer Pressekonferenz.
Die UEFA-Mitglieder seien sich einig gewesen, dass die Wahl eines Nachfolgers des ebenfalls gesperrten Weltverbands-Präsidenten Joseph Blatter "nicht verschoben werden" und weiter am 26. Februar 2016 in Zürich stattfinden solle, berichtete Infantino. Die in der Causa involvierten Instanzen, neben dem FIFA-Ethikkomitee das Berufungsgericht des Weltverbands auch schlussendlich der Internationale Sportgerichtshof CAS, müssten nun "sehr schnell" arbeiten und bis "spätestens Mitte November" eine endgültige Entscheidung über Platini treffen.
90-Tage-Sperre
Der ehemalige französische Weltklassespieler, der seit 2007 der UEFA vorsteht, war vergangene Woche wie auch FIFA-Präsident Blatter von der FIFA-Ethikkommission für 90 Tage gesperrt worden. Platini hatte für Dienste zwischen Jänner 1999 und Juni 2002 erst knapp neun Jahre später von Blatter zwei Millionen Schweizer Franken erhalten. Sowohl Platini als auch Blatter legten gegen ihre Suspendierung Einspruch ein.
Mehrere UEFA-Funktionäre hatten von Platini vor der Sitzung am Donnerstag Aufklärung gefordert. In Nyon wurde der UEFA-Boss, der aufgrund seiner Sperre von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen ist, von seinen Anwälten vertreten.