Marko Arnautovic
"Warum sollten wir nicht Meister werden"
23.07.2010
21-Jähriger will Negativ-Image hinter sich lassen.
Marko Arnautovic hat mit dem deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen hohe Ziele. "Warum sollten wir nicht Meister werden? Auf Inter hätte vor der letzten Saison auch keiner gesetzt, als es um den Champions-League-Sieg ging", sagte der ehemalige Inter-Mailand-Stürmer im Trainingslager in Donaueschingen. Es werde allerdings eine harte Saison, zumal die Bundesliga eine starke Liga sei.
Wichtige Phase
Der 21-Jährige durchläuft derzeit eine wichtige
Phase im Kampf um einen Stammplatz bei der Mannschaft von Coach Thomas
Schaaf. "Jetzt kommen die Testspiele mit den starken Gegnern (Anm.:
Freiburg, Santander und Fulham), in diesen Spielen werde ich meinen Rhythmus
finden und dann zum Auftakt gegen Hoffenheim zu 100 Prozent da sein. Wir
müssen gleich gut starten", meinte Arnautovic auf der Vereinshomepage.
Neo-Bremer
In Bremen will sich der Jungstürmer in den Vordergrund
spielen. "Ich bin nicht hier her gekommen, um ein Star zu sein, sondern um
Leistung zu bringen. Ich will alles geben, alles erreichen. Ich bin noch
jung, Werder wird nicht meine Endstation sein", meinte Arnautovic. Vor allem
will der Neo-Bremer bei seinem neuen Club sein Negativ-Image hinter sich
lassen.
Fehler
"In Mailand habe ich Dinge gemacht, die man als Profi
einfach nicht machen sollte. Du kannst ja einmal in der Woche in der Nacht
rausgehen, aber nicht fünf oder sechs Mal", ist sich Arnautovic seiner
Fehler während seiner Verletzungspause bewusst. "Es lief nicht so und ich
wollte mich ablenken. Aber das war falsch, das wird mir sicher nicht wieder
passieren", versicherte der Angreifer.
ÖFB-Teamstürmer
Das Nachtleben in Bremen interessiere
ihn deshalb auch gar nicht. "Davon habe ich in Mailand und Wien viel zu viel
gesehen. Ich bin froh, wenn ich mit meiner Familie in Bremen zu Hause sein
kann. Das reicht mir", erklärte Arnautovic. Bei seinem neuen Club hat sich
der ÖFB-Teamstürmer schon gut eingelebt. "Ich bin ein sehr direkter, offener
Typ und habe in den ersten Wochen ein sehr gutes Verhältnis zu meinen
Teamkollegen aufgebaut", sagte Arnautovic.
Fahrradunfall
Seine Entscheidung zur Schaaf-Truppe zu wechseln,
fällte der Österreicher auch nach einem Gespräch mit seinem Ex-Coach Jose
Mourinho. "Er hat mir gesagt, dass Werder ein guter Club ist, dass das die
richtige Station für einen Neuanfang ist", berichtete Arnautovic. Der
gebürtige Wiener hatte am Dienstag einen Fahrradunfall glimpflich
überstanden. "Ich spüre ihn noch, die Wunden sind zwar getrocknet, aber
jetzt zieht es sehr. Beim Fußballspielen stört mich das aber nicht", sagte
Arnautovic.
Gestohlenen Bentley
Der Ex-Twente-Enschede-Kicker freute sich
dieser Tage übrigens auch über eine andere Nachricht, nämlich das Auftauchen
des vor einiger Zeit gestohlenen Bentleys von Samuel Eto'o, den er sich
damals ausgeliehen hatte. "Samuel und ich haben uns gefreut, dass er wieder
da ist. Jetzt ist es schon ein paar Monate her. Und es hat mich richtig
belastet. Darunter habe ich sehr gelitten, diese Schuldgefühle habe ich auch
bei Inter mit ins Training genommen", sagte Arnautovic. Die Bremer kommen am
29. Juli ins Trainingslager nach Bad Waltersdorf.