Wahnsinn in London: FCB führt "Gunners" erneut vor. Real souverän.
Die ersten beiden Viertelfinalisten der Fußball-Champions-League heißen wie erwartet Bayern München und Real Madrid. Die Bayern schossen Arsenal nach dem 5:1 im Hinspiel am Dienstag auch im Rückspiel in London mit demselben Ergebnis ab. Titelverteidiger Real musste beim SSC Napoli nur zwischenzeitlich etwas zittern, siegte nach einem 3:1 im Hinspiel aber ebenfalls erneut mit demselben Resultat.
Arsenal hielt gegen die Bayern nur in der Anfangsphase mit, ging durch Theo Walcott sogar in Führung. Der Engländer schloss ein Solo, das ihn unter anderem an ÖFB-Star David Alaba vorbeiführte, mit einem Gewaltschuss ins kurze Eck ab (20.). Alaba spielte als Linksverteidiger durch, Walcott sorgte auf seiner Seite vor der Pause immer wieder für Unruhe.
Einmal gerieten die beiden Protagonisten auch aneinander, nachdem Walcott dem Wiener den Ball nach einem harten Einsteigen unsanft in die Bauchgegend gelegt hatte. Beide sahen die Gelbe Karte. Für Arsenal verfehlte Olivier Giroud, der für den erkrankten Danny Welbeck kurzfristig in die Startformation gerutscht war, per Kopf die Außenstange (14.), Walcott traf das Außennetz (33.).
Arsenal in Unterzahl blamabel
Auf der Gegenseite ließ Robert Lewandowski die beste Bayern-Chance vor der Pause ungenützt (38.). Nach Seitenwechsel sorgte der Pole für die endgültige Entscheidung, stellte vom Elfmeterpunkt auf 1:1 (54.). Laurent Koscielny hatte Lewandowski im Strafraum zu Fall gebracht, sah dafür auf Hinweis des Torrichters die Rote Karte. Das verletzungsbedingte Aus von Abwehrchef Koscielny hatte schon im Hinspiel Arsenals Talfahrt ausgelöst.
Die Szenerie wiederholte sich, die "Gunners" ließen sich erneut abschießen. Die weiteren Bayern-Tore erzielten Arjen Robben (68.), Douglas Costa unbedrängt von der Strafraumgrenze (78.) und zweimal Arturo Vidal. Der Chilene traf erst nach schwerem Fehler von Shkodran Mustafi (80.), dann nach Zuspiel von Costa (85.).
(c) Reuters
Die Bayern sind mittlerweile 17 Pflichtspiele ungeschlagen. Für Arsenal war zum siebenten Mal in Serie im Champions-League-Achtelfinale Endstation. Die Londoner kassierten gar die höchste Heimniederlage ihrer Europacup-Geschichte. Einen Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel hat in der Königsklasse weiterhin kein Team aufgeholt.
Real zittert nur vor der Pause
Besser war die Ausgangsposition für Napoli. Real musste in Neapel zwischenzeitlich auch mehr zittern, als dem Titelverteidiger lieb war. Dries Mertens brachte die Süditaliener nach Zuspiel von Spielmacher Marek Hamsik verdient in Führung (24.). Der Belgier, zuletzt in Hochform, traf danach auch noch Aluminium (37.). Auf der Gegenseite war auch Real-Superstar Cristiano Ronaldo an der Stange gescheitert, nachdem er Napoli-Torhüter Pepe Reina bereits überspielt hatte (29.).
Ein weiterer Napoli-Treffer hätte für Real das Aus bedeutet, Sergio Ramos erlöste die Madrilenen aber. Der Kapitän traf zweimal per Kopf - jeweils nach Eckbällen von Toni Kroos von verschiedenen Seiten (51., 57.).
Der zweite Treffer wurde von Mertens abgelenkt und dem Belgier als Eigentor angelastet. Im Finish stellte Alvaro Morata mit einem Abpraller nach einem von Reina parierten Ronaldo-Schuss auch noch auf 3:1 (91.).