Champions League

1:4 – Rekordkulisse reichte für Wölfinnen gegen Barcelona nur zum Ehrentreffer

21.11.2024

St. Pölten bleibt in der Frauen-Champions-League weiter ohne Punktgewinn. Beim 1:4 gegen den Titelverteidiger FC Barcelona erzielte Valentina Mädl vor 8.832 Fans den Ehrentreffer – ein neuer Zuschauerrekord im österreichischen Frauen-Klubfußball.

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Nach dem 0:7 im Hinspiel zeigte sich der SKN St. Pölten beim zweiten Duell gegen den FC Barcelona deutlich verbessert. Trotz der 1:4-Niederlage feierte die Brancao-Elf vor 8.832 Fans in der Wiener Generali Arena ein Highlight: Der Ehrentreffer von Valentina Mädl markierte nicht nur einen sportlichen Erfolgsmoment, sondern auch den neuen Zuschauerrekord im heimischen Frauenfußball.

Eigenfehler leiten Niederlage ein

Trainerin Liese Brancao vertraute auf die gleiche Aufstellung wie im Hinspiel, trotz zahlreicher Ausfälle. Die ersten 19 Minuten agierte ihr Team diszipliniert und verteidigte erfolgreich im 5-4-1-System. Doch ein Eigenfehler ließ die Pläne früh zerbrechen: Kamila Dubcova, als Innenverteidigerin auf ungewohnter Position eingesetzt, verlor im Strafraum den Ball an Francisca Nazareth, die eiskalt zum 1:0 verwandelte.

Nur Minuten später erhöhte Nazareth nach einem Zuspiel von Esmee Brugts auf 2:0 (29.). Der schönste Treffer des Abends folgte wenig später, als Vicky Lopez nach einer sehenswerten Kombination mit der Ferse auf 3:0 stellte (31.).

St. Pölten hatte in der ersten Halbzeit eine große Chance durch Melike Pekel, die jedoch eine bessere Möglichkeit für Mädl übersah (37.). Auf der Gegenseite rettete Anna Johanning kurz vor der Pause auf der Linie gegen Caroline Graham Hansen.

Putellas feiert Jubiläum, Mädl sorgt für Ehrentreffer

In der zweiten Hälfte brachte Barcelona mit Weltfußballerin Aitana Bonmati noch mehr Offensivqualität ins Spiel. In der 57. Minute erzielte Alexia Putellas nach Vorlage von Nazareth ihr 200. Tor für den FC Barcelona und stellte auf 4:0.

Doch St. Pölten gab nicht auf: Maria Mikolajova brachte eine Freistoßhereingabe in den Strafraum, wo Valentina Mädl goldrichtig stand und den Ball am langen Eck über die Linie drückte (59.). „Es ist super, dass so viele Zuschauer kommen. Das pusht uns und ist eine Extra-Motivation“, sagte Mädl nach dem Spiel.

In der Schlussphase verpasste Sarah Mattner nach einem Zuspiel von Ella Touon einen weiteren Treffer, als sie aus kurzer Distanz daneben schoss (75.). „Die Mädels haben das Beste gegeben, aber Barca ist auf einem anderen Niveau“, resümierte Brancao.

Reaktionen zum Spiel

St. Pölten Coach Liese Brancao: "Ich denke, dass wir beim ersten Gegentor leider sehr schlecht agiert haben, wir waren da in Ballbesitz. Zuvor waren wieder sehr gut defensiv, danach sind noch zwei Tore passiert. Mit der 2. Halbzeit war ich sehr zufrieden, wir haben ein Tor geschossen und haben da Unentschieden gespielt. Das muss man auch erst einmal schaffen. Wie wir da agiert haben, hat mir sehr gefallen."

Pere Romeu (Barcelona-Trainer): "Es waren zwei verschiedene Spiele gegen St. Pölten. Die 2. Halbzeit war heute vielleicht nicht ganz so gut. St. Pölten war bei Kontern gut und hat sehr viel physische Qualität."

Valentina Mädl (St.-Pölten-Torschützin): "Der Ball ist vor meinen Füßen gewesen und ich habe gewusst, es ist das leere Tor vor mir. Es war ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Mit 18 ein Tor gegen Barcelona zu erzielen, das ist mega-cool. Heute zählt aber viel mehr die unglaubliche Mannschaftsleistung, jede ist für jede gelaufen, hat um jeden Zentimeter gekämpft."

Die nächste Runde findet am 12. Dezember (jeweils 21.00 Uhr) statt. Tabellenführer Manchester City empfängt die spusu SKN Wölfinnen aus St. Pölten, Hammarby kracht auf Barcelona.

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