Spanier schreiben Geschichte. Ronaldo wird gegen Juve zum Helden.
Der Sieger der Champions League 2017 heißt Real Madrid. Die Spanier gewannen am Samstag vor rund 75.000 Zuschauern in Cardiff das Finale gegen Juventus Turin mit 4:1 (1:1) und sind damit der erste Club seit der Einführung der Champions League 1992/93, der den begehrten Titel erfolgreich verteidigte.
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Als Rekordsieger hat Real je sechsmal den Meistercup und die daraus hervorgegangene Champions League geholt. Held des Abends war Cristiano Ronaldo mit einem Doppelpack (20., 64.), außerdem trafen Casemiro (61.) und Marco Asensio (90.) für Real Madrid. Der zwischenzeitliche Ausgleich für die Italiener resultierte aus einem Traumtor von Mario Mandzukic (27.).
Die Anfangsphase war noch im Zeichen von Juventus gestanden. Ein Kopfball von Gonzalo Higuain bereitete Real-Goalie Keylor Navas keine Probleme (3.), eine Minute später hatte der Schlussmann bei einem Weitschuss des Argentiniers schon mehr Mühe. In der 7. Minute fischte Navas einen Flachschuss von Miralem Pjanic aus dem Eck.
Ronaldo trifft im Doppelpack
Danach fanden die Spanier besser in die Partie und gingen mit ihrer ersten Torchance in Führung. Nach einer Hereingabe von Dani Carvajal von rechts übernahm Ronaldo im Strafraum direkt, sein Schuss wurde von Leonardo Bonucci wohl entscheidend abgefälscht (20.). Lange durfte sich Real allerdings nicht über den Vorsprung freuen. In der 27. Minute bediente Higuain im Strafraum Mandzukic, der den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend per Seitfallzieher im langen Kreuzeck versenkte.
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In der Folge neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Halbwegs gefährlich wurde es nur noch in der 33. Minute, als Ronaldo wenige Meter vor dem Tor ein Kopfball völlig misslang.
Nach dem Seitenwechsel diktierte Real klar das Geschehen und gab in der 54. Minute durch Luka Modric einen ersten - von Juve-Goalie Gianlugi Buffon parierten - Warnschuss ab. Sieben Minuten später fiel das 2:1 für die Madrilenen, das sich zwar abgezeichnet hatte, in seiner Entstehung aber wieder glücklich war. Casemiro zog aus 30 Metern ab, sein Schuss wurde von Sami Khedira unhaltbar für Buffon abgefälscht.
© Getty
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Die Entscheidung kam in der 64. Minute. Modric marschierte auf der rechten Seite auf und davon, seine Hereingabe verwertete Ronaldo aus kurzer Distanz. Damit erzielte der Portugiese die Champions-League-Tore 500 und 502 von Real, hält bei 600 Toren auf Club- und Nationalteam-Ebene und avancierte zum einzigen Spieler, der in drei Finali der Champions League - davor 2008 und 2014 - getroffen hat.
Außerdem schraubte der 32-Jährige seinen Champions-League-Rekord auf 105 Treffer und sicherte sich mit zwölf Saisontoren zum fünften Mal in Folge und zum insgesamt sechsten Mal die Torjäger-Krone der Eliteliga.
Buffon verpasst die Krönung
Die restliche Spielzeit entwickelte sich zu einem reinen Schaulaufen - Juventus konnte nicht mehr zulegen und Real brachte den Vorsprung locker über die Distanz, auch weil der eingewechselte Juan Cuadrado in der 84. Minute Gelb-Rot sah. Das 4:1 durch den eingewechselten Asensio in der 90. Minute war nur noch Draufgabe.
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Dadurch muss der italienische Meister und Cupsieger weiter auf seine insgesamt dritte Krönung zu Europas bestem Club nach 1985 und 1996 warten und verpasste das erstmalige Triple. Goalie-Legende Gianluigi Buffon, dessen Team am Samstag ein Gegentor mehr als davor in der gesamten Champions-League-Saison kassierte, fehlt der begehrte Pokal nach wie vor in seiner Trophäen-Sammlung.
Die "Königlichen" hingegen siegten auch in ihrem sechsten Champions-League-Finale und jubelten über das erste Double aus Meisterschaft und wichtigstem Europacup-Bewerb seit 1958.