Champions League
BVB erobert Gruppen-Sieg - Leicester blamabel
07.12.2016
Dortmund trotzt Real ein Last-Minute-Remis ab. Leicester City geht unter.
Real Madrid hat in der Champions-League den Gruppe-F-Sieg überraschend noch aus der Hand gegeben. Die "Königlichen" führten gegen Borussia Dortmund im Estadio Santiago Bernabeu am Mittwoch im abschließenden Schlager zwar 2:0, mussten sich am Ende aber mit einem 2:2 begnügen. Das Ergebnis hatte es auch im ersten Duell gegeben, beide Teams blieben damit in der Gruppe ungeschlagen.
Die Truppe von Coach Thomas Tuchel wahrte dank eines späten Tors von Marco Reus (88.) den Zwei-Punkte-Vorsprung auf den ebenfalls ins Achtelfinale aufgestiegenen schärfsten Rivalen. Als Draufgabe sicherte sich der BVB auch noch einen neuen Gruppenphase-Torrekord. Mit 21 Treffern konnte die bisherige Bestmarke von Manchester United, Real und FC Barcelona (je 20) überflügelt werden. Für Real war das 34. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage und die Egalisierung des seit 1988/89 gehaltenen Clubrekords ein schwacher Trost.
Die letzten Aufstiegstickets sicherten sich der FC Porto, der eine B-Elf von Leicester City mit 5:0 deklassierte und der FC Sevilla mit einem 0:0 bei Olympique Lyon. Die Auslosung der ersten K.o-Runde geht am Montag über die Bühne.
"Königliche" verspielen 2:0-Führung
Spaniens Tabellenführer stellte sein großes Selbstvertrauen von Beginn an unter Beweis, hatte die Partie klar im Griff, profitierte aber auch von vielen Dortmunder Fehlern. Die Führung war hochverdient, Karim Benzema drückte am Fünfer eine Carvajal-Hereingabe über die Linie (28.). Die Gäste kamen erst danach etwas besser rein, bei einem Schürrle-Freistoß durch die Mauer zeigte Reals Keylor Navas eine Glanzparade (39.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte der BVB mehr für das Spiel zu machen, die Effektivität fehlte aber und das rächte sich schnell. Nach Rodriguez-Idealflanke hatte Benzema keine Mühe per Kopf aus bester Position zu vollenden (53.). Der Franzose machte mit seinem Tor Nummer 50 sein Champions-League-Jubiläum perfekt.
Die Deutschen gaben aber nicht auf und sorgten weiter für Spannung. Pierre-Emerick Aubameyang hatte keine Mühe eine Schmelzer-Hereingabe zu vollenden (60.). Da Cristiano Ronaldo nur die Stange traf (78.) blieben die Gäste im Spiel und sie belohnten sich in der Schlussphase für einen vor allem nach dem Seitenwechsel starken Auftritt noch selbst.
ÖFB-Trio gewinnt mit Leverkusen
Nach einem Bilderbuch-Konter und Aubameyang-Vorarbeit hatte "Joker" Reus keine Mühe den Ausgleich herzustellen (88.). Real blieb damit wie zuletzt im Clasico in Barcelona (1:1) sieglos. Im Parallelspiel sicherte sich Legia Warschau mit einem 1:0-Heimsieg gegen Sporting Lissabon noch Rang drei und den Umstieg in die Europa League.
(c) APA
Ein Erfolgserlebnis gab es auch für Bayer Leverkusen. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt setzte sich in einem schon bedeutungslosen Gruppe-E-Topduell mit AS Monaco klar 3:0 durch. Goalie Ramazan Özcan gab dabei sein Europacup-Debüt, auch Julian Baumgartlinger (links im Bild oben) und Aleksandar Dragovic spielten durch.
Dahinter sicherte sich Tottenham mit einem 3:1-Sieg gegen ZSKA Moskau Platz drei. Delle Alli (38.), Harry Kane (45.+1) und ein unglückliches Eigentor von Igor Akinfejew (77.) waren spielentscheidend. Kevin Wimmer sah die Partie nur von der Bank aus.
"Foxes" blamieren sich ohne Fuchs
Eine herbe Pleite gab es für Englands Meister Leicester City in Porto. Die Engländer traten mit einer B-Elf in Portugal desaströs auf und gingen deshalb zurecht unter. Der Arbeitgeber von Christian Fuchs, der genauso wie zahlreiche Stammkräfte geschont wurde, war schon zuvor als Gruppe-G-Sieger festgestanden und kassierte nun die erste Niederlage in diesem Bewerb überhaupt. Porto sicherte sich damit aus eigener Kraft Rang zwei, dem FC Kopenhagen half auch ein 2:0-Erfolg beim punktlosen Schlusslicht Club Brügge nichts mehr.
In der Gruppe H reichte dem FC Sevilla ein 0:0 in Lyon für das Weiterkommen. Sevilla hat damit nach drei Europa-League-Erfolgen hintereinander endlich einmal die Chance auch in der Königsklasse einmal so richtig aufzuzeigen.
Spitzenreiter Juventus Turin gab sich mit einem 2:0-Sieg gegen Dinamo Zagreb keine Blöße. Der Bezwinger von Red Bull Salzburg blieb damit punktlos und beendete die Gruppe mit 0:15-Toren.