CL-Finale
BVB und Real kämpfen um Fußball-Thron Europas
31.05.2024Im Londoner Wembley-Stadion entscheidet sich am Samstag (21 Uhr, ServusTV) wer den heißbegehrten Champions-League-Pokal mit nach Hause nehmen darf: Real Madrid oder Borussia Dortmund.
Alle Blicke sind Samstagabend (ab 21 Uhr im Sport24-Liveticker) gespannt auf das altehrwürdige Wembley-Stadion in London gerichtet. Für (mindestens) 90 Minuten scheint die Zeit still zu stehen, wenn sich im Finale der Champions League entscheidet, wer Platz auf dem Fußball-Thron Europas nehmen darf. Vor 90.000 Fans in schwarz-gelb und weiß heizt Musik-Legende Lenny Kravitz die Stimmung auf, bevor es für Real Madrid und Borussia Dortmund aufs Spielfeld geht.
Real in Favoritenrolle, BVB der Außenseiter
Es ist ein Showdown zwischen Giganten und Außenseiter. Für den spanischen Rekordmeister Real Madrid ist es mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden im Finale der Königsklasse zu stehen. In siebzehn Endspielen krönten sich die Madrilenen unglaubliche vierzehn Mal zu Europas Königen (inklusive Vorläufer-Wettbewerb der Champions League).
Weniger spannend ist die Champions-League-Geschichte des BVBs. Zwei Endspiele haben die Borussen bis jetzt absolviert. Davon konnte man lediglich 1997 (3:1 gegen Juventus Turin) die Trophäe nach Hause bringen. Die Überlegenheit Reals ist auch Dortmund-Coach Edin Terzic bewusst: "Unser Ziel ist es, die Champions League zu gewinnen, und dazu muss man die Champions schlagen. Jetzt wartet der absolute Champion in der Geschichte und besonders in diesem Wettbewerb auf uns", so der 41-Jährige.
Geschwächte Madrilenen
Obwohl die Spanier die Favoritenrolle inne haben, müssen sie etwas geschwächt in den letzten Kampf ziehen. Mit ÖFB-Kapitän David Alaba (Kreuzbandriss) muss Coach Carlo Ancelotti bereits seit Dezember auf einen wichtigen Spieler verzichten. Nun hat es auch den Franzosen Aurélien Tchouameni, der sich im Halbfinal-Clash mit Bayern-München eine Fußverletzung zugezogen hatte, erwischt - ein weiterer Rückschlag in der Real-Defensive.
Ebenso bitter: Torwart Andriy Lunin, der Thibaut Courtois erfolgreich während dessen Kreuzbandverletzung vertreten hatte, reist verspätet erst heute mit Fieber nach London. Das bedeutet wohl, dass Courtois wieder seinen Platz im Tor der Königlichen einnimmt.
Sabitzer: "Kriege richtig viel Vertrauen."
Für ÖFB-Star Marcel Sabitzer ist es das erste Champions-League-Finale seiner Karriere. Dass der BVB es bis ins Finale geschafft hat, ist dem 30-Jährigen durchaus zuzuschreiben. "Ich kriege richtig viel Vertrauen, dann kann ich auch befreit aufspielen. Von dem her macht es mir Riesenspaß, mit der Mannschaft zu performen", so der Oberösterreicher. "Wichtig wäre, wenn ich es am Samstag auch noch einmal umsetzen kann und meinen Teil dazu beitragen kann."
Bei einem schwarz-gelben Sieg, wäre Sabitzer der sechste Österreicher mit einem Königsklassen-Triumph:
Meistercup-Sieger (Vorläufer der Champions League)
- Franz Hasil (1970, Feyenoord Rotterdam)
- Heinz Schilcher (1972, Ajax Amsterdam)
Champions-League-Sieger
- Wolfgang Feiersinger (1997, Borussia Dortmund)
- Marko Arnautovic (2010, Inter Mailand)
- David Alaba (2013, 2020 Bayern München; 2022 Real Madrid)
Emotionaler Abschied
Das alles entscheidende Spiel bedeutet auch den emotionalen Abschied zweier Urgesteine. Für Offensivmann Marco Reus geht am Samstag eine zwölfjährige Ära bei Borussia Dortmund zu Ende. Seit seinem Debut im Jahr 2012 holte der 34-Jährige mit seinen Borussen zwei DFB-Pokale (2017, 2021) und drei Mal den DFL-Supercup (2013, 2014, 2019).
Für Mittelfeld-Superstar Toni Kroos ist es die letzte Partie im Trikot der Königlichen. Zehn Jahre lang stand der 34-Jährige mit den Madrilenen auf dem Spielfeld. Dabei gewann er vier Mal die Meisterschaft sowie vier Mal die Champions-League. Nur einer der beiden wird am Samstag mit dem Champions-League-Titel einen gebührenden Abschied erhalten.
CL-Finale 2013 ebenfalls im Wembley
Das letzte Mal, dass das Endspiel der Königsklasse im Wembley ausgetragen wurde (2013), war auch das letzte Mal, dass der BVB Luft in einem CL-Finale schnappen konnte. Damals musste man sich Alaba und dem FC Bayern geschlagen geben (1:2).
Coach Terzic soll für Wiedergutmachung sorgen. Vor den Augen seines Mentors Jürgen Klopp, könnte diesem das Happy-End gelingen, dass dem "Neo-Rentner" vor elf Jahren verwehrt geblieben war: Ein Königsklassen-Finalsieg im Wembley.
Mögliche Aufstellungen
Dortmund: Kobel - Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen - Can, Sabitzer - Adeyemi, Brandt, Sancho - Füllkrug
Real: Courtois - Carvajal, Nacho, Rüdiger, Mendy - Valverde, Kroos, Camavinga - Bellingham - Rodrygo, Vinícius Júnior