Die Auslosung am Donnerstag in Istanbul hat dem FC Red Bull Salzburg ein Hammerlos für die Gruppenphase der Champions League beschert. Die Bullen treffen in der Gruppe E auf den AC Milan, FC Chelsea und Dinamo Zagreb.
Fußball-Serienmeister Salzburg tritt in der Champions League gegen zwei äußerst namhafte Gegner an. Der Achtelfinalist der Vorsaison, der zum vierten Mal in Folge die Gruppenphase in Angriff nimmt und bei der Auslosung in Istanbul am Donnerstag aus Topf drei gezogen wurde, trifft ab September in Pool E auf Italiens Meister AC Milan, Chelsea und Dinamo Zagreb. Das erste Match steigt am 6. oder 7. September, der genaue Spielplan steht spätestens am Samstag fest.
Freude in Salzburg über das Los
Trainer Matthias Jaissle, dessen Truppe in der Vorsaison erst im Achtelfinale gegen die Bayern gescheitert war, freute sich über das Los. "Es sind einfach geile Mannschaften und Kindheitsträume, die da in Erfüllung gehen. Deshalb ist die Vorfreude riesig", sagte der Deutsche. Es sei "eine schwere Gruppe mit Top-Gegnern und richtigen Namen". Auch die Mannschaft war zufrieden. "Ich habe das Strahlen in den Gesichtern der Jungs gesehen, wir sind bereit."
Bei den Salzburger Kickern brandete während der Auslosung, die das Team gemeinsam im Trainingszentrum in Taxham verfolgte, Jubel auf. "Wir freuen uns, es ist eine coole Gruppe. Wir rechnen uns da einiges aus", sagte Tormann Philipp Köhn. "Es hätte uns schlimmer treffen können, wir können gut damit leben." Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund schwärmte von der "Creme de la Creme des Fußballs", es warte eine "würdige Gruppe" mit "extrem starken Gegnern mit viel Tradition".
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— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) August 25, 2022
Freude auf Ibrahimovic
Verteidiger Maximilian Wöber hofft indes ganz besonders auf ein Aufeinandertreffen mit Milans Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic. "Ein absoluter Traditionsverein mit richtig coolen Stürmern wie Ibrahimovic. Das wäre ein Wunsch-Duell für mich", sagte Wöber. Allerdings arbeitet der 40-jährige Schwede derzeit noch an seinem Comeback nach langwieriger Knieverletzung. Milan gewann den Meistercup bzw. die Champions League bereits siebenmal, der bisher letzte Triumph datiert allerdings aus dem Jahr 2007.
Die Mailänder, von Stefano Pioli trainiert, holten sich in der abgelaufenen Saison ihren 19. "Scudetto". Mit Salzburg haben die Italiener bereits eine Vergangenheit, gegen den Vorgängerclub Austria sorgte 1994 in der Königsklasse ein Flaschenwurf-Skandal im Giuseppe-Meazza-Stadion gegen den damaligen Salzburg-Goalie Otto Konrad für Aufsehen.
Wiedersehen mit Tuchel
Der zweifache Titelträger Chelsea, aus Topf zwei gezogen, gewann unter dem deutschen Trainer Thomas Tuchel in der Saison 2020/21 den Henkelpott. Für Jaissle kommt es beim Duell gegen die "Blues" zu einem Wiedersehen mit Tuchel. "Es war mein Jugendtrainer beim VfB Stuttgart und damals schon ein richtig guter Trainer", betonte der 34-Jährige.
Mit Blick auf die vergangenen Erfolge drückte Wöber die Erwartungshaltung. "Unser Ziel muss sein, international zu überwintern. Letztes Jahr war etwas ganz Spezielles, wir müssen am Boden bleiben und es realistisch einordnen", sagte der ÖFB-Kicker. Und Freund ergänzte: "Gegen Chelsea und AC Milan können wir nur überraschen."
Salzburg trifft auf Österreicher-Duo bei Dinamo
Der dritte Gegner heißt Dinamo Zagreb und nimmt bereits zum achten Mal an der Gruppenphase teil. Mit Robert Ljubicic und Emir Dilaver stehen auch zwei Österreicher im Kader des kroatischen Rekordmeisters. Die Qualifikation zur Königsklasse gelang Dinamo gegen den norwegischen Meister Bodö/Glimt erst mit einem 4:1 nach Verlängerung, in der die Kroaten mit zwei späten Toren das CL-Ticket lösten.
"Einer der härtesten Gegner aus Topf 4", sagte Jaissle, auf diesem Niveau gebe es keine Geschenke mehr. Dinamo ist zudem ein alter Bekannter der Salzburger. Seit 2009/10 bestritten die "Bullen" sechs Duelle mit Kroatiens Rekordmeister, die Bilanz lautet 3-2-1. Die einzige Niederlage war freilich die bitterste: 2016/17 bedeutete im CL-Play-off nach dem 1:1 im Hinspiel ein Heim-1:2 nach Verlängerung das Aus.
Trainer Oliver Glasner bekommt es mit Europa-League-Champion Eintracht Frankfurt derweil mit Tottenham, Sporting und Olympique Marseille zu tun. Titelverteidiger Real Madrid mit ÖFB-Star David Alaba ist gegen RB Leipzig, Schachtar Donezk und Celtic Glasgow gefordert. Für den FC Bayern kommt es beim Duell mit dem FC Barcelona zu einem schnellen Wiedersehen mit Weltfußballer Robert Lewandowski, außerdem geht es gegen Inter Mailand und Viktoria Pilsen. Das Finale findet am 10. Juni 2023 in Istanbul statt.
Die ausgelosten Gruppen in der Übersicht:
Gruppe A:
Ajax Amsterdam
Liverpool FC
SSC Napoli
Glasgow Rangers
Gruppe B:
FC Porto
Atlético Madrid
Bayer 04 Leverkusen
Club Brügge
Gruppe C:
FC Bayern
FC Barcelona
Inter Mailand
Viktoria Pilsen
Gruppe D:
Eintracht Frankfurt
Tottenham Hotspur
Sporting Lissabon
Olympique Marseille
Gruppe E:
AC Milan
FC Chelsea
FC Salzburg
Dinamo Zagreb
Gruppe F:
Real Madrid
RB Leipzig
Shakhtar Donetsk
Celtic Glasgow
Gruppe G:
Manchester City
FC Sevilla
Borussia Dortmund
FC Kopenhagen
Gruppe H:
Paris St. Germain
Juventus Turin
Benfica Lissabon
Maccabi Haifa