Pariser führen Messi und Co. vor. Dortmund kassiert unnötige Niederlage.
Der FC Barcelona steht in der Fußball-Champions-League vor dem Aus. Die Katalanen gingen am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel bei Paris St. Germain nach extrem schwacher Vorstellung mit 0:4 (0:2) unter und benötigen nun am 8. März im Estadio Camp Nou ein Wunder, um vielleicht doch noch zum zehnten Mal in Folge das Viertelfinale der "Königsklasse" zu erreichen.
+++ Vor CL-Spiel: Neuer Eklat um Dortmunder Fans +++
Die Geburtstagskinder Angel di Maria (18./Freistoß, 55.) und Edinson Cavani (72.) sowie der starke Julian Draxler (40.) sorgten im Parc des Princes für klare Verhältnisse. Paris ist damit drauf und dran die Revanche für das Ausscheiden im direkten Duell mit Barca in den Jahren 2013 und 2015 (jeweils Viertelfinale) zu schaffen.
Wie für Barca setzte es auch für Borussia Dortmund eine Niederlage. Der deutsche Bundesligist unterlag Benfica Lissabon trotz Überlegenheit mit 0:1 und kassierte damit nach dem 1:2 in der Liga bei Schlusslicht Darmstadt den nächsten Rückschlag. Der kam vor allem aufgrund der mangelnden Effizienz des BVB, der durch Pierre-Emerick Aubameyang (58.) auch einen Elfmeter vergab, zustande. Benficas Goldtorschütze war Kostas Mitroglou (48.).
Di Maria eröffnet den Torreigen
Die Pariser überzeugten im Parc des Princes von der ersten Minute an und waren das klar tonangebende Team. Der Führungstreffer war nur eine Frage der Zeit. Nachdem ein Cavani-Schuss geblockt worden war, schoss Draxler drüber (6.). Fünf Minuten später musste Marc-Andre ter Stegen bei einem Matuidi-Abschluss sein Können zeigen, Di Marias Nachschuss wurde geblockt, der dritte Versuch von Adrien Rabiot fiel zu schwach aus.
Während die Effizienz aus dem Spiel heraus noch zu Wünschen übrig ließ, passte sie bei Standardsituationen. Di Maria setzte einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer ins Eck, Ter Stegen war machtlos (18.). Draxler war zuvor gefoult worden. Bei PSG passte aber auch am anderen Ende des Platzes alles, die Abwehr stand bombensicher, ließ mit Ausnahme einer Chance von Andre Gomes (27.) überhaupt nichts zu.
(c) APA
Die Franzosen verbesserten ihre Ausgangsposition noch vor der Pause. Ter Stegen konnte einen Draxler-Schuss noch abwehren (34.), war wenige Minuten später im neuerlichen Duell der beiden DFB-Teamakteure aber machtlos.
Messi und Co. völlig untergetaucht
Nach Verratti-Vorarbeit vollendete der Ex-Wolfsburger ins lange Eck (40.). Für den sehr agilen 23-Jährigen war es der erste Treffer in der "Königsklasse" für seinen neuen Arbeitgeber. Eine Reaktion von Barca blieb auch nach der Pause aus, das Super-Sturmtrio Lionel Messi, Neymar und Luis Suarez blieb völlig wirkungslos und musste mitansehen, wie das vorzeitige Saisonende in der Champions League noch deutlich näher rückte.
Di Maria wurde viel zu zaghaft attackiert, konnte sich den Ball herrichten und traf aus rund 20 Metern überlegt ins Eck (55.). Ter Stegen hatte wieder keine Abwehrchance. In der 72. Minute durfte sich mit Cavani auch noch ein zweites Geburtstagskind in die Schützenliste eintragen. Er traf nach Meuniers Idealzuspiel ins kurze Eck, für ihn war es Tor Nummer sieben in der laufenden CL-Saison.
Barca wachte erst in der Schlussphase auf, mehr als ein Stangenschuss von Samuel Umtiti (84.) schaute aber nicht heraus. Nun müssen die in der Liga zuletzt mit 6:0 gegen Alaves siegreich gebliebenen Spanier gegen Frankreichs Serienmeister Historisches schaffen, ein 0:4-Rückstand konnte nämlich in der K.o-Phase der Champions League bisher noch nie gedreht werden.
(c) Reuters
Aubameyang verballerte Elfmeter
Dortmund hat es da etwas leichter. Die Truppe von Thomas Tuchel dominierte im Estadio da Luz das Geschehen, Tor wollte aber einfach keines gelingen. Vor allem Aubameyang erwies sich als Chancentod (10., 53., 58.). Den nach einem Handspiel verhängten Elfmeter schoss er stümperhaft genau in die Mitte, Benfica-Goalie Ederson hatte wenig Mühe. In der 84. Minute musste sich dieser bei einem von Raul Jimenez abgefälschten Ball auszeichnen.
"Wir haben bis auf die Minuten nach der Halbzeit unheimlich dominant gespielt. Shit happens. Wir waren so gut, wir hatten so viele Chancen. Unglaublich", haderte Coach Thomas Tuchel. Zum Elfmeter von Aubameyang sagte er: "Seine Körpersprache war danach nicht mehr gut. Deshalb habe ich ihn vom Platz genommen."
Die Schlussoffensive der in der Gruppenphase noch in der Offensive mit 21 Toren extrem überzeugenden Deutschen brachte auch nichts ein. So blieb es beim 0:1, das Mitroglou kurz nach der Pause erzielt hatte. Der griechisch-deutsche Doppelstaatsbürger stoppte sich den Ball nach einem Luisao-Kopfball und vollendete aus kurzer Distanz (48.).