Peps Rückkehr wurde zum Alptraum: Die Spanier rechnen mit ihm ab.
Besonders wegen Lionel Messi war die Rückkehr von Pep Guardiola ins Nou Camp nicht von Erfolg gekrönt. Der Superstar aus Argentinien führte den FC Barcelona mit seinem insgesamt fünften Champions-League-Hattrick am Mittwoch zu einem 4:0 gegen Manchester City.
+++ Triple-Messi schießt Guardiola K.O. +++
"Jeder, der Messi anzweifelt, ist naiv", meinte Barca-Coach Luis Enrique nachher in Richtung der Kritiker des 29-Jährigen. Diesmal nahm Spaniens Presse Guardiola in die Mangel: "Seine Misserfolge in Deutschland und England bedeuten, dass er nur groß war, wenn Messi für ihn spielte", schrieb etwa "El Mundo".
Und weiter: "Ohne den besten Spieler der Geschichte wird Pep auf einen dezenten Trainer reduziert und nie auf das Genie, von dem er selbst glaubt, dass er das ist. Mit jedem Spiel gegen Messi scheint seine Person winziger." Gnadenlos! Ähnlich agierte Messi. Man hätte fast meinen können, dass Messi etwas gegen seinen Ex-Förderer Guardiola hat.
Messi überragt Superstar-Kollegen
Erst am Samstag hatte er nach fast vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback gegeben und drei Minuten nach seiner Einwechslung bereits wieder getroffen. Gegen Manchester City stand der Argentinier wieder in der Startformation und erzielte die Treffer 87, 88 und 89 in der Königsklasse und seinen sechsten in der laufenden Saison, womit er alleine an der Spitze steht.
Beim Führungstor in der 17. Minute profitierte der fünffache Weltfußballer des Jahres von einem Fehler des Brasilianers Fernandinho, der ausrutschte und Messi den Ball überließ. Beim 2:0 nach einer Stunde traf der Argentinier mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze, beim 3:0 profitierte er von der glänzenden Vorarbeit von Luis Suarez (69.).
Den Schlusspunkt setzte Neymar in der 89. Minute, nachdem der Brasilianer nur zwei Minuten zuvor einen an Messi verursachten Elfmeter verschossen hatte. Enrique war danach voll des Lobes für seinen Zauberfloh: "Es macht keinen Unterschied, wie lang er weg war, er hat ein totales Verständnis von Fußball."
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"Wie ein Kind auf dem Spielplatz"
"Heute haben wir Messi wie ein Kind auf dem Spielplatz spielen gesehen", sagte der Spanier. Vor dem Spitzenspiel der Gruppe C waren in englischen Medien Stimmen laut geworden, die Messis Leistungen in der Vergangenheit relativierten und mit dem nahezu perfekten, von Guardiola geschmiedeten System zu erklären versuchten.
Schon als Guardiola, der mit den Blau-Roten 14 Trophäen gewonnen hat, erstmals nach Barcelona zurückgekehrt war, hatte Messi aus seiner Sicht den Spielverderber gegeben. Im Champions-League-Semifinale 2015 gegen Bayern München traf der Argentinier im Doppelpack. "Seitdem ich ihn kenne, macht er solche Sachen, und er macht sie nach wie vor", musste der Manchester-Trainer anerkennen.
Nicht nur für den Katalanen war die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ein Alptraum. Torhüter Claudio Bravo, der im August für kolportierte 18 Millionen Euro von Barcelona nach Manchester gewechselt war, entschied das Duell mit einem haarsträubenden Fehler.
Pep verteidigt Torwart & Taktik
Der chilenische Keeper wehrte in der 53. Minute den Schuss von Suarez vor dem Strafraum mit den Händen ab, nachdem er den Ball zuvor ohne Not seinem früheren Teamkollegen in die Füße gespielt hatte. Folgerichtig wurde Bravo des Feldes verwiesen. "Es ist schwierig, gegen diese Spieler zu spielen, wenn du elf Spieler hast. Mit zehn war es vorbei", stellte Guardiola nachher klar.
Er verteidigte seinen Schlussmann aber: "Natürlich weiß er, was er getan hat. Er hat eine Menge Erfahrung, er ist einer der besten Torhüter der letzten zehn Jahre. Er war der Erste, der sich in der Kabine entschuldigt hat." Seine Entscheidung, Goalgetter Sergio Aguero nicht in der Startformation zu bringen, erklärte Guardiola mit Verweis auf taktische Gründe.
Seine Mannschaft habe "genügend Chancen kreiert, wir sind oft bis zum Strafraum gekommen. Aber ihre Stürmer bestrafen dich, wenn sie die Chance dazu haben." City liegt fünf Punkte hinter Barcelona (3 Spiele, 3 Siege) auf Platz zwei. Gladbach hält ob des 2:0-Erfolgs bei Celtic Glasgow (1 Punkt) bei drei Zählern.