Drei Sprengsätze explodierten neben dem Bus. Bartra wurde schwerverletzt und musste operiert werden.
Nach drei Explosionen am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist das Champions-League-Spiel am Dienstag gegen AS Monaco abgesagt worden. Das teilte der deutsche Fußball-Bundesligist eine Viertelstunde vor dem geplanten Anpfiff des Viertelfinal-Hinspiels in der Signal Iduna Arena mit.
BVB-Verteidiger Marc Bartra wurde schwerverletzt und in der Nacht sogar noch operiert, bestätigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der Grund für die Detonationen war zunächst unklar. Die Partie soll nun am Mittwoch um 18.45 Uhr stattfinden.
"Die ganze Mannschaft ist in einer gewissen Schockstarre. Wir müssen versuchen, das in irgendeiner Weise zu kanalisieren. Das wird nicht einfach, wir müssen morgen spielen. Solche Bilder bekommst du nicht aus dem Kopf raus", sagte Watzke.
Kurz nach der Abfahrt des BVB vom Teamhotel zum Stadion waren in der Nähe des Mannschaftsbusses die Sprengsätze explodiert. Die Sicherheitskräfte suchten die Umgebung mit einer Drohne ab. Es werde geprüft, ob möglicherweise ein weiterer Sprengsatz deponiert worden sei, sagte ein Polizeisprecher am Einsatzort.
"Wir waren natürlich geschockt. Die Mannschaft war geschockt", sagte Watzke. Auch Trainer Thomas Tuchel habe die Attacke direkt mitbekommen, berichtete Watzke: "Thomas war natürlich auch geschockt, weil eine der Explosionen wohl direkt an seiner Seite stattgefunden hat."
Spiel wird Mittwoch nachgeholt
"Ich hoffe, dass es uns in irgendeiner Weise morgen gelingt, einigermaßen wettbewerbsfähig wieder auf dem Feld zu stehen", ergänzte Watzke. BVB-Präsident und Ligapräsident Reinhard Rauball äußerte die Hoffnung, dass das Team zu einer Trotzreaktion fähig sei. "Das wäre das Allerschlechteste, wenn durch eine derartige Handlung heute Abend diejenigen auch noch Erfolg haben, dass die Mannschaft sich beeinflussen lässt. Ich bin überzeugt, dass Trainer und Mannschaft genau den richtigen Weg gehen werden und morgen eine bestmögliche Leistung abrufen werden", sagte Rauball.
Die UEFA legte in Absprache mit beiden Clubs den neuen Spieltermin fest. Bereits am Mittwoch kommender Woche ist das Rückspiel in Monaco angesetzt.
+++Nach Explosion: BVB-Star schwer verletzt+++
Der BVB-Bus wurde nach Vereinsangaben an zwei Stellen beschädigt. Bartra wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Grad seiner Verletzungen wurde in der Nacht auf Mittwoch von "leicht" auf "schwer" korrigiert. Der Innenverteidiger wurde operiert. Ihn sollen zahlreiche Splitter der zerborstenen Scheiben getroffen haben. Sein Ex-Club der FC Barcelona twitterte "Unsere ganze Unterstützung für @MarcBartra, @BVB und alle seine Fans". Auch aus München kamen Nachrichten an die Kollegen im Westen. Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng hoffte, dass "alle okay" seien.
Stadionsprecher Norbert Dickel informierte die Fans vor Ort: "Es besteht jetzt hier im Stadion kein Grund zur Panik", sagte Dickel, der von einem "gravierenden Zwischenfall" sprach. Die Fans wurden aufgefordert, zunächst im Stadion zu bleiben. Die Monaco-Fans skandierten "Dortmund, Dortmund".
Polizei-Untersuchungen halten an
"Bombenexplosion am Mannschaftsbus am Mannschaftshotel. Spieler in Sicherheit. Keine Gefahr im und am Stadion. Weitere Infos folgen", hatte Dortmund getwittert. "Bitte warten Sie auf offizielle Informationen + unterlassen Gerüchte und Spekulationen. Damit unterstützen Sie uns sehr", twitterte die Polizei, bevor es schließlich um 20.30 Uhr zur Absage kam.
Der Ort der Explosionen wurde weiträumig abgesperrt. Die Mannschaft sollte zunächst mit einem anderen Bus zum Stadion gebracht werden. Mehrere Spieler hielten sich vor der Unterkunft auf. Nach der Absage kehrte das Team in das Hotel zurück.
In einer weiteren Polizeimitteilung hieß es: "Nach jetzigem Kenntnisstand sind die Scheiben des Busses (ganz oder teilweise) geborsten und eine Person wurde verletzt. Um was es sich bei der Explosion genau gehandelt hat oder wo genau etwas explodiert ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden." Tausende Zuschauer hatten sich bereits im Stadion befunden, ihre Heimreise gestaltete sich nach ersten Informationen problemlos.
Gezielter Angriff auf BVB
Nach den Explosionen nahe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund geht die Polizei von einem gezielten Angriff auf das Team des BVB aus. Die konkreten Hintergründe der Tat seien aber noch nicht klar, sagte der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Dortmund. Die Polizei habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen.
Laut Staatsanwaltschaft wurde in der Nähe des Tatorts ein Schreiben gefunden. Die Echtheit werde derzeit "intensiv geprüft", sagte Staatsanwältin Sandra Lücke bei der Pressekonferenz.
Um 19.15 Uhr waren nach Polizeiangaben drei Sprengsätze neben dem Mannschaftsbus von Borussia Dortmund explodiert, das Team befand sich auf dem Weg zum Champions-League-Spiel gegen AS Monaco. Die Partie wurde daraufhin abgesagt. BVB-Profi Marc Bartra wurde bei dem Vorfall verletzt.
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