Die Damen des spusu SKN St.Pölten warten immer noch auf einen Sieg in der Champions-League-Gruppenphase.
Richtig genießen kann der SKN St. Pölten die laufende Fußball-Champions-League-Saison nicht. Das aber nicht vordergründig wegen der Ausbeute von bisher null Punkten, sondern aufgrund der nicht abreißenden Verletzungsprobleme. Wie auch schon zuletzt im Doppel gegen Titelverteidiger FC Barcelona fehlen auch im Rückspiel bei Manchester City am Donnerstag (21 Uhr, live DAZN) wichtige Kräfte. Die Hoffnung auf den ersten Punktgewinn ist dadurch eher gering.
Keine Bestbesetzung bei Wölfinnen
Die ÖFB-Teamspielerinnen Jennifer Klein und Claudia Wenger stehen genauso nicht zur Verfügung wie auch Izabela Krizaj, Tea Vracevic und Tea Krznaric. Zudem ist fraglich, ob es für Anna Johanning für die Startelf reicht, nachdem sie zuletzt in der Liga beim 1:1 gegen Sturm Graz in der 52. Minute ausgetauscht werden musste. "Momentan haben wir einen anderen Kader. Man kann das Spiel jetzt nicht mit dem Heimspiel vergleichen, dafür haben wir einfach zu viele Ausfälle", sagte St. Pöltens Trainerin Liese Brancao vor dem Abflug nach England. Es sei sehr bitter und schade, nicht in Bestbesetzung antreten zu können.
In Wien hatten die Niederösterreicherinnen am 16. Oktober einen glänzenden Auftritt hingelegt und dank Toren von Melanie Brunnthaler (40.) und Kamila Dubcova (53.) gar mit 2:1 geführt. Aoba Fujino (57.) und Mary Fowler (80.) bewahrten ManCity danach noch vor einer herben Enttäuschung. "Wir werden dieses Niveau wahrscheinlich nicht halten können. Unser Ziel ist es, uns gut zu präsentieren und sie zu ärgern, so lange es geht", erläuterte die 43-Jährige.
Zuletzt zwei Liga-Partien ohne Sieg
Die Engländerinnen führen die Gruppe D mit dem Maximum von zwölf Punkten an, konnten zum Auftakt auch Barcelona mit 2:0 in die Knie zwingen. In der Liga gab es für den Tabellenzweiten am Sonntag einen 4:0-Erfolg gegen Leicester City. "Sie haben im ersten Spiel Probleme mit uns gehabt. Ich denke, dass sie uns morgen zeigen wollen, wie stark sie wirklich sind", vermutete Brancao. Auch deshalb gilt es im Manchester City Academy Stadium vor allem einmal auf eine gesicherte Defensive zu setzen. "Wir werden da nicht hoch attackieren", sagte St. Pöltens Trainerin.
Vor der nächsten "Riesen-Challenge" ist wieder einmal auch ein bisschen Improvisation gefragt. Für einige Spielerinnen sei die Belastung eigentlich schon zu viel, anderen wiederum würde der Spielrhythmus fehlen. "Man merkt deshalb auch, dass unsere Leistungskurve ein bisschen runter geht. Aber es ist so, wir können es nicht ändern", meinte die Brasilianerin. Auch auf nationaler Ebene ging zuletzt die Souveränität verloren. Mit einem 1:2 bei der Vienna und 1:1 am Sonntag gegen Sturm Graz gab es in der Bundesliga zweimal in Folge keinen Sieg.
Brancao: "Bin zufrieden mit der Herbstrunde"
"Natürlich haben wir ein paar Punkte verloren, die wir uns nicht gewünscht haben. Man darf aber nicht nur auf die letzten zwei Wochen schauen. Wenn ich die ganze Herbstrunde hernehme, bin ich schon zufrieden. Solange wir ziemlich komplett waren, war die Leistung sehr, sehr gut", fasste Brancao zusammen. In der Liga überwintert der Serienmeister zwei Punkte vor der Wiener Austria, in der "Königsklasse" steht vor Weihnachten noch am 18. Dezember das Heimspiel gegen Hammarby an.