Nach dem enttäuschenden 1:1 zwischen Austria und Breidablik lässt Torschütze Djuricin im Interview ordentlich Dampf ab.
Die Austria muss in der Qualifikation zur neu geschaffenen Fußball-Conference-League um den Aufstieg bangen. Die Wiener kamen am Donnerstag zu Hause gegen den isländischen Vertreter Breidablik nicht über ein enttäuschendes 1:1 (1:0) hinaus. Ein Tor von Marco Djuricin (32.) war für einen Heimsieg vor etwas mehr als 6.000 Zuschauern zu wenig. Alexander Sigurdarson gelang kurz nach der Pause der Ausgleich (47.).
Die Elf von Neo-Chefcoach Manfred Schmid benötigt im Rückspiel nächsten Donnerstag (21.00 Uhr) in Kopavogur bei Reykjavik eine Leistungssteigerung, um nicht bereits bei ihrem Einstieg in der 2. Quali-Runde auszuscheiden. Zumindest die Auswärtstorregel, die die UEFA vor dieser Saison abgeschafft hat, steht ihnen nicht im Weg. Auf die nach der Pause müde wirkenden Wiener wartet zunächst noch der Bundesliga-Auftakt am Sonntag auswärts gegen die SV Ried.
Djuricin: "Das war gar nichts"
Einer war besonders wütend: Torschütze Marco Djuricin! "Ich will nicht zu negativ sein nach dem ersten Spiel, aber das war einfach gar nichts heute. Breidablik war einfach stärker, wir haben es wirklich schwach gespielt. Ich bin sehr enttäuscht."
Der 28-Jährige gilt in der neuen Saison als Hoffnungsträger im Sturm. Unverständnis herrscht deswegen auch bei den Auswechslungen von Schmid. "Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, zwei Tore geschossen und bin zweimal in der 60. Minute ausgewechselt worden - das passt mir natürlich auch nicht. Ich habe nicht gut gespielt, die Mannschaft auch nicht, aber ich bin immer für ein Tor gut. Das ist für mich nicht in Ordnung."
Die rund 6.000 Zuschauer sahen eher einen müden Auftritt der Veilchen - besonders in der 2. Hälfte. "Es tut mir auch leid für die Leute, die haben eine schwierige Zeit, kommen nach zwei Jahren hierher und feuern uns an - und wir spielen so einen Fußball. Das ist nicht in Ordnung. Ich hoffe, dass wir am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen, sonst werden wir uns sehr wundern", so Djuricin.
Schmid: "Haben vielleicht zu viel gewollt"
Neo-Austria-Trainer Manfred Schmid sah den Auftritt seiner Mannschaft ernüchternder. "Leider haben wir unser Spiel nicht so durchgezogen, wie wir es vor hatten. Man hat deutlich gesehen, dass das (Breidablik/Anm.) keine Mannschaft ist, die sich nur hinten hineinstellt. Die sind technisch und läuferisch stark. Wenn wir da nicht totale Laufbereitschaft zeigen und in die Zweikämpfe gehen, wie es sich gehört, dann bekommen wir Probleme - und so war es dann auch."
Schmid weiter: "Es war sicher keine gute Leistung. Die Mannschaft hat gekämpft, sie hat in der zweiten Hälfte alles probiert. Sie hat sich dann gefangen, aber grundsätzlich war es nicht gut - da brauchen wir nicht darüber reden. Das muss besser werden. Wir haben vielleicht zu viel gewollt, das ist leider nicht aufgegangen. Die Mannschaft war ein wenig verkrampft. Aber das 1:1, auf das können wir aufbauen, und dann müssen wir es halt im Auswärtsspiel richten."