Will der LASK heuer wieder europäisch spielen, muss man im Playoff der Conference League gegen den schottischen Klub St. Johnstone bestehen.
Die Mühen der Fußball-Bundesliga will der LASK am Donnerstag (ab 19.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) auf internationaler Bühne hinter sich lassen. Der Gegner im Hinspiel des Play-offs zur Conference League ist mit dem schottischen Cupsieger St. Johnstone ein Außenseiter - aber ein durchaus unangenehmer. Das ist Dominik Thalhammer bewusst. "Eine schwierige Aufgabe", urteilte der LASK-Coach, stellte aber auch klar: "Unser Ziel, unser Auftrag, unsere Mission ist der Aufstieg."
In der dritten Qualirunde der Europa League rangen die Schotten dem türkischen Großclub Galatasaray ein sensationelles 1:1 ab, ehe zuhause eine 2:4-Niederlage den Umstieg in die Conference-League bedeutete. Vom Aufstieg im schottischen Ligacup, der im Elferschießen zustande kam, abgesehen, wartet die von Callum Davidson, ehemaliger schottischer Teamspieler und Premiere-League-Kicker bei Leicester und Blackburn, trainierte Truppe nach vier Pflichtspielen (2 in der Liga) aber noch auf einen Sieg.
"Auf Konterprävention wird es ankommen"
"Die Leistungen gegen Galatasaray waren sehr, sehr respektabel. Offensichtlich kann die Mannschaft mit der Situation in K.o.-Spielen gut umgehen", meinte Thalhammer im Hinblick auf die jüngsten Triumphe St. Johnstons sowohl im Cup als auch im Ligacup. Im Vergleich zum Quali-Drittrundenauftritt gegen Novi Sad bekomme es der LASK nun mit einer Truppe zu tun, die "physisch stärker" sei und "direkter nach vorne" spiele. "St. Johnstone definiert sich sehr stark über das Kollektiv", sagte der 50-Jährige. "Sie zeigen ein schnelles Spiel in die Tiefe, sehr viele lange Bälle, gehen auf den zweiten Ball. Sie lassen sehr wenig zu, schalten sehr gut um und sind gefährlich bei Standards." Die Aufgabenstellung daher: "Konterprävention, darauf wird es ankommen."
In der Offensive erhofft sich Thalhammer, dessen Elf am Sonntag Sturm Graz mit 1:3 unterlegen war, jedenfalls mehr Zählbares. "Vier Tore (in der Liga, Anm.) sind zu wenig", stellte er klar. "Wir hätten auch statistisch mehr machen müssen, kommen also zu den Situationen. Ich habe Vertrauen, dass die Stürmer ihren Weg finden", erklärte er und warb um etwas Geduld. Schließlich brauche Mamoudou Karamoko nach den wenigen Spielen in der Vorsaison ebenso Zeit wie Sommerverpflichtung Alexander Schmidt für ein perfektes Einpassen ins LASK-System - oder Marko Raguz nach seiner Rückkehr nach langer Verletzungspause.
Ex-Austrianer: "Ist 50:50-Chance"
Fraglich ist, wie Thalhammer die Dreierkette formiert. Yannis Letard fällt angeschlagen aus, Dario Maresic konnte bisher nicht richtig überzeugen. Andres Andrade steht nach seiner Verletzung erstmals in dieser Saison wieder zur Verfügung, im fehlt allerdings Spielpraxis. Möglich, dass Thalhammer auch etwa Marvin Potzmann nach hinten zieht. Sorgen macht sich der Trainer jedenfalls keine. Zuletzt hätte die Defensive trotz "einiger individueller Fehler" mannschaftstaktisch "sehr gut funktioniert", betonte Thalhammer.
Ex-Austria-Wien-Kicker Attila Sekerlioglu, der Mitte der Neunzigerjahre zweieinhalb Jahre bei St. Johnstone kickte, hält die Partie für offen. "Es ist eine 50:50 Chance", meinte der 56-Jährige gegenüber dem schottischen "The Courier". Peter Haring, ehemaliger Ried-Kicker, der nun bei Heart of Midloathian spielt, sah es etwas anders. "Der LASK wird aufsteigen", meinte er gegenüber der "Krone".
St.-Johnstone-Stürmer Callum Hendry kündigte dem LASK jedenfalls einen echten Kampf des schottischen Kollektivs an. "Wir gehen ins LASK-Spiel mit all dem Kampfgeist und Herz, wie wir es schon gegen Galatasaray getan haben. Der LASK wird sich unser Spiel angeschaut haben und wird wissen, dass er für eine Schlacht bereit sein muss. Wir werden alles geben", sagte der 23-Jährige.