Europa-Abenteuer beendet: Wiener müssen sich Genk geschlagen geben.
Rekordmeister Rapid hat den angepeilten zweiten Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League in Folge verpasst. Die Hütteldorfer kassierten am Donnerstagabend bei KRC Genk eine knappe 0:1-Niederlage und haben damit in der Gruppe F vor der letzten Runde keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Neben den Belgiern ist auch Athletic Bilbao, nach einem 3:2 gegen Sassuolo, vorzeitig weiter.
Coach Damir Canadi kassierte damit auch in seinem zweiten Pflichtspiel auf der Rapid-Bank nach dem 1:2 in der Liga gegen Meister Salzburg am Sonntag eine Niederlage. Den Ausschlag gab ein schnelles Tor von Nikos Karelis (11.), das Genk den sechsten Europacup-Heimsieg in Folge brachte. Gegen die Wiener war es im vierten direkten Duell der erste Sieg.
Im abschließenden Gruppenspiel geht es für die Rapidler nun am 8. Dezember (19.00 Uhr) im Allianz Stadion gegen Bilbao nur noch um den unbedeutenden Gruppenrang drei sowie Punkte für die UEFA-Fünf-Jahreswertung.
Kalte Dusche für die Grün-Weißen
Canadi würfelte seine Truppe doch überraschend völlig durcheinander. Im Gegensatz zum Sonntagsspiel blieben mit Ersatzkapitän Mario Sonnleitner, Thomas Schrammel, Louis Schaub und Joelinton nur vier Spieler in der Mannschaft. Sogar der Tormann wurde getauscht, Jan Novota ist ab sofort der "Europacup-Goalie", Richard Strebinger in der Liga die Nummer eins.
In der Abwehr gab Christopher Dibon nach überstandener Verletzungspause sein Comeback, er hatte zuletzt beim 1:1 gegen Sassuolo am 20. Oktober gespielt. Agieren musste er dabei in einem neuen System. Canadi entschied sich schon früh für die gravierende Änderung, setzte auf eine Dreierkette, die in der Defensive zur Fünferkette wird.
Das Rezept ging aber vorerst nicht auf, für die deutlich defensiver als zuletzt aufgestellten Wiener gab es wie auch schon in Salzburg gleich eine kalte Dusche. Nach einer Nastic-Flanke köpfelte der starke Bailey zwar noch an die Stange, Karelis drückte den Ball aber aus kürzester Distanz über die Linie (11.).
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Rapid ließ letzten Punch vermissen
Doppelt bitter für die Gäste: Nastic war vor der Hereingabe leicht im Abseits gestanden. Die Belgier hatten deutlich mehr Ballbesitz und eine weitere Topchance, ein Karelis-Abschluss nach starker Bailey-Vorarbeit ging knapp drüber (24.). Rapid kam in einer 3-5-2-Formation mit Joelinton und Arnor Ingvi Traustason an vorderster Front mit Fortdauer der ersten Hälfte besser in die Partie, ließ nicht wirklich viel zu, war aber selbst nach vorne nicht zwingend.
Joelinton rutschte knapp an einer Traustason-Hereingabe vorbei (23.) und Schaub kam nach einer Sonnleitner-Schussvorlage nicht richtig zum Abschluss (40.). Auch zu Beginn der zweiten Hälfte leisteten sich die Wiener Nachlässigkeiten, hätten die Belgier schnell alles klarmachen können.
Karelis kam etwas glücklich zum Abschluss, Novota konnte in höchster Not klären (48.). Zudem schoss Kapitän Thomas Buffel nur knapp daneben (49.). Rapid war gezwungen mehr nach vorne zu machen, hatte dabei aber weiter Mühe. Wirklich gefährlich wurden die Rapidler nur nach einem großen Brabec-Schnitzer.
Brasilianer hatte Ausgleich am Fuß
Joelinton kam dadurch alleine stehend vor Marco Bizot zum Abschluss, brachte den Ball aber nicht am Genk-Tormann vorbei (60.). Es war die letzte Chance des Brasilianers, der nach 63 Minuten durch Philipp Schobesberger ersetzt wurde. Rapid machte klar das Spiel, erarbeitete sich auch einige Corner, blieb aber ohne weitere Großchance. Auch die Einwechslung von Giorgi Kvilitaia und Matej Jelic brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Spannend blieb es bis zuletzt nur, da Genk Effizienz vermissen ließ. Novota konnte sich bei einem Susic-Weitschuss (69.) und einer Bailey-Chance (87.) auszeichnen. Im zweiten Antreten in Genk nach einem 1:1 am 24. Oktober 2013 gab es damit die erste Rapid-Niederlage.