Europa League
0:5 - Mega-Blamage für Sturm gegen Larnaka
16.08.2018
Sturm Graz kassiert eine historische 0:5-Pleite gegen AEK Larnaka.
Die Europacupsaison von Fußball-Vizemeister Sturm Graz ist nach vier Qualifikationsspielen schon wieder beendet. Nach dem Scheitern gegen Ajax Amsterdam in der Qualifikation zur Champions League erwies sich der zypriotische Vertreter AEK Larnaka auf dem Weg in das Play-off der Europa League als zu hohe Hürde. Nach dem 0:2 im Heimspiel lief Sturm am Donnerstag auswärts in ein 0:5-(0:1)-Debakel.
Ivan Trickovski erzielte für Larnaka drei Tore (8.,67.,80.). Jorge blieb bei einem Elfmeter (65.) cool. Zudem traf auch der eingewechselte Thierry Taulemesse (86.). Damit setzte es für Sturm, das nach rund einer Stunde nach Gelb-Rot für Sandi Lovric (wiederholtes Foulspiel) mit einem Mann weniger auskommen musste, statt der erhofften Wende den nächsten Tiefschlag.
Die Gastgeber übernahmen von der ersten Sekunde das Kommando. Nach vier Minuten machten es die technisch versierten Angreifer noch zu kompliziert, Apostolos Giannou flankte etwas zu weit. Das Team von Heiko Vogel vermochte zu keinem Zeitpunkt, so etwas wie Spannung zu erzeugen und geriet bereits früh in Rückstand. Trickovski umkurvte nach acht Minuten Tobias Schützenauer, der den angeschlagenen Jörg Siebenhandl im Tor ersetzte, und erzielte das 1:0.
Sturm läuft in historisches Debakel
Im direkten Gegenzug kam Sturm zur einzig nennenswerten Offensivaktion vor der Pause. Der Ausgleich durch Thomas Schrammel zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Raphael Obermair nicht (10.). Es sollte nicht die einzige knifflige Szene bleiben, die das italienische Schiedsrichtergespann um Paolo Valeri zu bewerten hatte.
Allerdings profitierten bei den beiden weiteren Szenen die Grazer. In der 36. Minute wurde Trickovskis zweiter Treffer wegen einer ebenso fragwürdigen Abseitsentscheidung aberkannt. Definitiv falsch lag der Schiedsrichter in der 41. Minute, als er AEK einen Elfmeter nach einem Rempler von Markus Lackner vorenthielt und stattdessen Giannou wegen eines im Fallen mit dem Oberarm erzielten Tores die Gelbe Karte zeigte (41.). Der spanische Trainer von Larnaka, Andoni Iraola, wurde nach heftiger Kritik an dieser Entscheidung auf die Tribüne verbannt.
Nach Seitenwechsel zeigte Sturm zaghafte Offensivbemühungen. Nach einer schönen Aktion über Peter Zulj und Raphael Obermair war Tono Ramirez bei der Hereingabe auf dem Posten (55.). Zwei Minuten später setzte sich der zur Pause eingewechselte Philipp Huspek auf der Außenbahn durch, der gut eingesetzte Markus Pink schoss am Tor vorbei (57.).
Danach kippte die Partie jedoch endgültig. Zunächst sah Lovric innerhalb von acht Minuten zweimal die Gelbe Karte (51., 59.). Kurz darauf trafen die Hausherren im Doppelschlag. Schützenauer foulte Giannou im Strafraum ebenso klar wie unnötig. Jorge verwandelte mit einem Schupfer elegant (65.). Danach düpierte Trickovski die Sturm-Abwehr nach einem langen Pass (67.).
In den Schlussminuten sorgten Kapitän Trickovski mit seinem dritten Tor sowie Taulemesse gegen eine inferiore Sturm-Elf für die höchste Niederlage eines heimischen Clubs gegen ein Team aus Zypern.
Stimmen zum Spiel
Heiko Vogel (Trainer Sturm Graz): "Ich bin megaenttäuscht. Mir tut es leid für die mitgereisten Fans, weil es eine Blamage ist. Ich bin megaenttäuscht von der Mannschaft, weil sie es nicht geschafft hat. Das heutige Spiel war die Krönung für mich. Das war desolat. Die Mannschaft hat mir gezeigt, dass sie nicht bereit ist für Europa."
Günter Kreissl (Sturm-Sportdirektor): "Das ist eine riesige Enttäuschung und auch nichts, wo man einfach zur Tagesordnung übergeht. Da müssen wir schon Tacheles reden. Direkte Konsequenzen in dem Sinn, dass es personelle Konsequenzen gibt, wird es nicht geben. Es gibt andere Konsequenzen. Da geht es um die Ansprache. Da geht es darum, den Spielern zu sagen, dass sie verdammt noch mal in der Verantwortung stehen."