Capaldo im Finish mit Lucky Punch

1:0! Bullen feiern späten Sieg über AS Roma

16.02.2023

Der FC Salzburg gewinnt das Play-Off in der Europa-League-Zwischenrunde gegen die AS Roma mit 1:0. Nicolas Capaldo trifft in der 88. Minute per Kopf zur erlösenden Führung. Zuvor hatten die Römer mit zwei Aluminiumtreffern Pech.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Red Bull Salzburg hat das Tor zum Achtelfinale der Fußball-Europa-League mit einem Heimsieg gegen AS Roma weit aufgestoßen. Dank eines Treffers von Nicolas Capaldo in der 88. Minute gewann Österreichs Meister am Donnerstag das ersten Duell des Play-offs mit dem italienischen Spitzenclub AS Roma mit 1:0 (0:0). Das Retourspiel steigt nächsten Donnerstag (21 Uhr) in Rom.

Capaldo hatte von Trainer Matthias Jaissle im Mittelfeld den Vorzug gegenüber Maurits Kjaergaard erhalten und stand erstmals seit Oktober in der Startelf. Es erwies sich als Goldgriff. Nach einer Flanke von Strahinja Pavlovic, der wegen der dritten Gelben Karte im Rückspiel gesperrt ist, traf der Argentinier per Kopf. Zweiter Matchwinner der Salzburger war Torhüter Philipp Köhn, der mit zwei starken Paraden das Remis bis ins Finish festgehalten hatte.

Köhn verhindert Rückstand vor Pause

Salzburg agierte wie gewohnt von Beginn weg mutig und aktiv. Die jungen Truppe kombinierte sich zunächst gut bis zum Strafraum durch, wurde aber nicht zwingend. Am gefährlichsten war noch Noah Okafor (10.), der über das Tor schoss.

Denn Roma, wie stets Mannschaften von Startrainer Jose Mourinho, war defensiv gut organisiert und machte vor dem eigenen Tor dicht. Nach gut 20 Minuten tauchte Roma auch offensiv auf, Tammy Abraham kam zweimal gefährlich zum Kopfball (24., 26.).

Die Partie wurde danach ausgeglichen und hätte für die Salzburger kurz vor der Pause bitter werden können. Abraham hatte in der 43. Minute nach einem langen Ball die Riesenchance auf die Führung der Gäste, Köhn parierte aber den Schuss des englischen Stürmers glänzend.

In der Pause nahm Mourinho den argentinischen Weltmeister Paulo Dybala vom Feld, für ihn kam Rechtsverteidiger Zeki Celik, Stephan El Shaarawy rückte eine Etappe nach vor. An der vorsichtigen Spielweise des dreifachen italienischen Meisters und aktuellen Tabellenvierten der Serie A änderte sich damit nichts.

Die Salzburger waren vor den Augen von Mark Mateschitz, der erstmals seit dem Tod seines Vater Dietrich im Stadion war, offensiv bemühter. Ein abgefälschter Schuss von Capaldo (56.) verfehlte das Ziel knapp. Junior Adamu trat eine Minute nach seiner Einwechslung in Erscheinung, als er am Fünfer zum Kopfball kam, den Ball aber nicht richtig traf (61.).

Capaldo schockt gefährliche Römer

Im Finish wurde Roma, das in den jüngsten 24 Europacup-Auswärtsspielen zuvor stets zumindest einmal getroffen hatte, nach Eckbällen zweimal brandgefährlich. Ein Kopfball von Cristante landete an der Außenstange (73.), in der 81. Minute kam Andrea Belotti drei Meter vor dem Tor zum Ball, seinen Schuss konnte Köhn mit einem tollen Reflex an die Latte lenken.

Und als alles schon mit einem torlosen Spiel rechnete, schlug Salzburg doch noch zu. Die Roten Bullen haben damit am kommenden Donnerstag vor 70.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion von Rom die Chance, zum vierten Mal nach 2014, 2018 und 2019 ins Achtelfinale der Europe League aufzusteigen.

Das Spiel vor 29.520 Zuschauern im ausverkauften Stadion in Salzburg wurde vom Niederländer Dennis Higler geleitet, der eigentlich als VAR-Assistent vorgesehen war und für den erkrankten Schweden Glenn Nyberg eingesprungen ist.

Die Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): "Uns war bewusst, dass es ein absolutes Taktikspiel wird. Ich muss ein ganz großes Kompliment an die Mannschaft richten, mit welcher Konsequenz und Disziplin sie das von der ersten bis zur letzten Minute umgesetzt hat. Wir haben uns vorgenommen, dass wir sie immer wieder stressen wollen. Wir haben nicht die größte Mannschaft, aber es war eine super Flanke und Capaldo hat das gut gemacht. Ich gehe schon davon aus, dass die Jungs Lunte gerochen haben und wir mit dem nötigen Selbstvertrauen in Rom antreten."

Nicolas Capaldo (Salzburg-Torschütze): "Ich bin glücklich, der Mannschaft geholfen zu haben. Es war ein sehr hartes Spiel, ein zähes Spiel. Es ist jetzt alles offen für das Rückspiel. Wir haben eine sehr große Chance, weiterzukommen, der Sieg heute war sehr wichtig."

Philipp Köhn (Salzburg-Torhüter): "Der Zeitpunkt für das Tor war absoluter Wahnsinn. Wir haben alles reingeworfen. Es hat alles gepasst, dass er den noch reinköpfelt ist der perfekte Abschluss. Es ist immer schwierig, aber ich versuche, immer da zu sein. Das hat super geklappt."

Jose Mourinho (Roma-Trainer): "Das bessere Team hat verloren. Aber das ist Fußball, das passiert. Ich habe auch schon gewonnen, als meine Mannschaft nicht besser war. Wir hatten die Kontrolle über 90 Minuten, hatten gute Chancen, zu gewinnen. Salzburg hat ein gutes Team, aber wir haben gut gespielt, hätten in der ersten und zweiten Hälfte treffen müssen." Zum Rückspiel: "Wir müssen nun einmal in der Liga bestehen, wir können keinen Spieler schonen. Wir müssen abwarten, was nächste Woche passiert."

+++ Live-Ticker Europa League: FC Salzburg - AS Roma +++

Fußball-Europa-League, Zwischenrunden-Play-off, Hinspiel

FC Salzburg - AS Roma 1:0 (0:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 29.520 Zuschauer (ausverkauft), SR Higler (NED)

Tor: Capaldo (88.)

Gelbe Karte: Pavlovic (im Rückspiel gesperrt), Koita bzw. Ibanez

Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer - Gourna-Douath - Capaldo, Sucic (82. Gloukh), Seiwald - Fernando (60. Adamu), Okafor (82. Koita)

Roma: Rui Patricio - Mancini, Smalling, Ibanez - Zalewski, Matic, Cristante, El Shaarawy - Dybala (46. Celik), Pellegrini (74. Wijnaldum) - Abraham (74. Belotti)
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel