'Veilchen' sind chancenlos, haben aber ein Aufstiegsfinale gegen AEK.
Wie zum Auftakt Mitte September hat die Wiener Austria am Donnerstagabend auch das Europa-League-Match bei AC Milan mit 1:5 (1:3) verloren. Zwar brachte Christoph Monschein die Gäste in Front (21.), doch Treffer von Ricardo Rodriguez (27.), Andre Silva (36., 70.) und Patrick Cutrone (42., 93.) sorgten für klare Verhältnisse und Milans Aufstieg, der auch für die Austria noch möglich ist.
Dass dieser in Gruppe D noch in Reichweite ist, verdankt das ersatzgeschwächte Team von Thorsten Fink nicht zuletzt dem Ex-Austrianer Alexander Gorgon, der mit seinem Doppelpack (8., 26.) für eine 2:0-Führung von HNK Rijeka beim Auswärtsmatch gegen AEK Athen sorgte. Die Partie endete schließlich 2:2, womit die Austria bei einem Heimsieg am 7. Dezember gegen die Griechen im Sechzehntelfinale wäre.
Nachdem die Austria bei der Heimniederlage gegen Milan bereits nach 20 Minuten 0:3 zurückgelegen war, durfte sie in Mailand vor 17.932 Zuschauern - darunter 2.000 Fans der Wiener - in der 21. Minute über die Führung jubeln: Nach Idealpass von Raphael Holzhauser ließ Monschein zunächst Schlussmann Gianluigi Donnarumma aussteigen und traf aus spitzem Winkel ins kurze Eck, da der zurückgeeilte Abwehrchef Leonardo Bonucci das Kunststück zuwege brachte, dass ihm der Ball im Rutschen genau zwischen die Beine sprang und dadurch über die Linie kullerte. Es war das erste Tor einer österreichischen Mannschaft im San Siro seit Dezember 1983, als die Austria gegen Inter ein 1:1 erreicht hatte.
Milan dreht nach 0:1 auf
Danach drehten die in dieser Europa-League-Saison noch ungeschlagenen Gastgeber aber auf, wobei der Ausgleich aus einem Abwehrschnitzer der Austria resultierte: Nach einer noch vom Kopf von Andre Silva verlängerten Flanke von Fabio Borini kam der am langen Eck von der Verteidigung vollkommen vernachlässigte Schweizer Teamspieler Rodriguez aus kurzer Distanz zum Schuss.
Nicht einmal zehn Minuten später hieß es schon 2:1: Ein eigentlich schlecht geschossener Freistoß von Rodriguez landete ungewollt im Strafraumzentrum genau beim Portugiesen Andre Silva, der sich diese Chance nicht entgehen ließ.
Eine weitere Unsicherheit der Austria-Abwehr führte dann zum dritten Gegentreffer, auch weil Schlussmann Patrick Pentz zu zögerlich agierte. Dadurch ermöglichte er eine Flanke von Borini, der den Ball noch knapp vor der Outlinie erwischte und den in der Mitte lauernden Cutrone ideal bediente. Und Italiens 19-jähriger U21-Teamspieler köpfelte sicher ins verwaiste Tor.
Austria heillos unterlegen
Nach der Pause verabsäumte es Mailand zunächst, weitere Tore zu schießen. So zischte nach einem Eckball etwa ein Schuss von Bonucci knapp über die Latte (48.). In der 53. Minute klärte Abdul Kadiri nach einem Schnitzer von Ibrahim Alhassan im letzten Moment noch vor Andre Silva, der dann aber nach Cutrone-Assist aus der Drehung zum 4:1 traf. Es war bereits der fünfte Treffer des im Sommer für 40 Millionen Euro verpflichteten Portugiesen gegen die "Veilchen".
Und nach einer blitzschnellen Kombination erzielte Cutrone in der Nachspielzeit noch das 5:1. Der Austria gelang dagegen fast gar nichts, obwohl die Mailänder phasenweise deutlich zurückschalteten. So ging ein Schuss von Felipe Pires nach einem Konter über Monschein klar am langen Eck vorbei (56.).
Die Austria, die am Sonntag in der Meisterschaft in Wolfsberg gastiert, kassierte damit die bereits siebente Niederlage in den jüngsten neun Pflichtspielen (bei je einem Sieg und Remis).