Europa League
Bullen feiern Prestige-Sieg gegen Schalke
08.12.2016
Europa League: Salzburg siegt zum Abschluß 2:0 gegen Schalke.
Fußball-Meister Salzburg hat sich mit einem 2:0 (1:0) gegen Schalke 04 aus der Europa League verabschiedet. Die in puncto Aufstieg schon vor Anpfiff chancenlosen "Bullen" zeigten gegen eine B-Elf des Gruppensiegers eine engagierte Vorstellung und fügten den Deutschen mit Toren von ÖFB-U21-Kicker Xaver Schlager (22.) und Jospi Radosevic (94.) die erste Niederlage in Pool I zu.
Mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für Salzburg wurde Schlager im Alter von 19 Jahren und 71 Tagen auch zum jüngsten Europacup-Torschützen der Mozartstädter. Die Elf von Trainer Oscar Garcia belegte mit sieben Punkten und Rang drei noch vor Nizza (6) aber hinter dem punktegleichen Krasnodar und Schalke (15) Rang drei. Mit dem Sieg über den deutschen Bundesliga-Achten tankte man zudem Selbstvertrauen für den Bundesliga-Schlager am Sonntag bei Tabellenführer Sturm Graz.
Schalke mit zweitem Anzug
Schalke-Coach Markus Weinzierl hatte bekannte Namen wie Stammtorhüter Ralf Fährmann, die Abwehrspieler Naldo, Matija Nastasic und Sead Kolasinac sowie die Offensivkräfte Max Meyer, Leon Goretzka, Nabil Bentaleb und Eric Maxim Choupo-Moting zuhause gelassen, nützte die Gelegenheit, um auch weniger arrivierten Spielern - darunter Ex-Sturm-Kicker Donis Avdijaj - Einsatzzeit zu geben.
Salzburgs Trainer Oscar Garcia würfelte sein Personal gegen die B-Elf der "Knappen" einmal mehr durch, nur drei Kicker - Stefan Lainer, Konrad Laimer und Valentino Lazaro - vom 4:1 gegen Altach waren in der Startelf. Rechts in der Defensive gab Christian Schwegler sein Comeback nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause, weshalb Lainer nach links wechselte und einmal mehr kein Platz für ÖFB-Teamspieler Stefan Stangl war. Zweiertormann Cican Stankovic durfte zwischen die Pfosten. Aufgrund der Personalnot in der Offensive wirbelten vorne Takumi Minamino und Valentino Lazaro, dahinter durfte sich im Mittelfeld erstmals in der Europa League von Beginn an Schlager versuchen.
Schlager belohnt sich selbst
Und der 19-Jährige war es auch, der die "Bullen" in der 21. Minute in Führung schoss, nach einem abgefälschten Schuss Lazaros aus wenigen Metern problemlos einschob. Schon zuvor hätten die "Bullen" vor 23.133 Zuschauern, darunter über 5.000 bestens gelaunten Schalke-Fans mehrmals in Führung gehen können. Ein Fast-Eigentor Thilo Kehrers (7.), ein Minamino-Schuss (in die Arme von Giefer, 8.) und Lazaros Großchance aus wenigen Metern, die der holprige Boden verhinderte (17.) waren da zu verzeichnen.
Auch ein Aufsetzer von Lainer aus 18 Metern (Giefer parierte zur Ecke, 28.) und ein brandgefährlicher, abgefälschter Schuss von Schlager (36.) stand zur Halbzeit auf Habenseite der Gastgeber, die sich nicht zuletzt durch frühe Balleroberungen auszeichneten. Schalke hingegen wurde kaum, und wenn, dann aus der Distanz gefährlich. Einmal prüfte Avdijaj Stankovic (19.), kurz vor der Pause ging ein Konopljanka-Schlenzer recht knapp am langen Eck vorbei (44.).
Duell Avdijaj gegen Stankovic
Die Gelsenkirchner, die das Heim-Hinspiel im September 3:1 gewonnen hatten, waren in der zweiten Hälfte gefährlicher und lauffreudiger, lieferten Salzburg eine nunmehr offene Partie und hatten auch die besseren Einschussmöglichkeiten. Stankovic hielt die Führung mit starken Paraden gegen Fabian Reese (56.) und Avdijaj (69., 81., 84.) fest.
Salzburg kam einem weiteren Tor durch einen Weitschuss von Josip Radosevic (63.) bzw. Lazaros Kopfball (74.) nahe, die beste Möglichkeit aber hatte Minamino, der kurz vor Schluss nach schönem Haken gegen Höwedes doch noch geblockt wurde (88.). Als in der Nachspielzeit Schalke-Goalie Giefer bereits im Salzburger Strafraum auftauchte, gelang Salzburg durch Radosevic nach Wolfs Zuspiel das 2:0 ins leere Tor.
Der 17-jährige Lieferinger Hannes Wolf war im Finish als weiterer Europacupdebütant gekommen, er hatte bisher auch in der Bundesliga noch keinen Einsatz gehabt. Bei Schalke hatte schon nach fast einer Stunde ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf das Feld betreten.