Europa League
Bullen krachen auf spanischen Top-Klub
11.12.2017
Auf den Meister wartet im Sechzehntelfinale große Herausforderung.
Red Bull Salzburg trifft im Sechzehntelfinale der Europa League auf Real Sociedad aus der spanischen Primera Division. Die Mozartstädter werden zunächst das Auswärtsspiel am 15. Februar (19.00 Uhr) in San Sebastian bestreiten, ehe es eine Woche später im Rückspiel (21.05) in der Red-Bull-Arena um den Aufstieg geht. Gegen spanische Clubs haben österreichische Vertreter bisher kaum brilliert.
Die in der Gruppenphase ungeschlagenen Salzburger waren in der Montagnachmittag im UEFA-Sitz in Nyon stattfindenden Auslosung gesetzt. Mögliche Gegner waren Dortmund, Napoli und Olympique Lyon - aber auch Astana, Nizza oder Östersund. Real Sociedad qualifizierte sich als Zweiter seiner Gruppe hinter Zenit St. Petersburg für die K.o.-Phase. Vier Siege und zwei Niederlagen (gegen Zenit) standen am Ende zu Buche.
"Wir treffen auf einen traditionsreichen Gegner aus einer Liga, die sehr stark ist. Uns steht eine spannende Aufgabe bevor, bei der wir uns beweisen und auch Erfahrung sammeln können. Aber wir wollen nicht nur Erfahrung sammeln, sondern auch weiterkommen", sagte Salzburg-Trainer Marco Rose in einer Aussendung. Mit zwölf Punkten und einem Torverhältnis von 7:1 hatten seine Schützlinge den Aufstieg geschafft.
Walke: "Wollen in die nächste Runde"
Salzburg rechnet sich nun auch im Sechzehntelfinale etwas aus. "Wir sind nicht so weit gekommen, nur um sagen zu können, schön, dass wir dabei sind. Wir werden alles versuchen, um in die nächste Runde aufzusteigen", erklärte Kapitän Alexander Walke. Sportchef Christoph Freund sprach von einem "attraktiven Los" und einer reizvollen Herausforderung: "Gegen einen Verein aus La Liga zu spielen, ist immer interessant."
Real Sociedad fixierte als Sechster der abgelaufenen Meisterschaft den Sprung in die Europa League. Aktuell steht die Mannschaft von Trainer Eusebio Sacristan (53) auf Rang neun der Tabelle. Kapitän ist der 34-jährige Mittelfeldmann Xabi Prieto, Torjäger der Brasilianer Willian Jose (26). Der Stürmer hat in der Europa League bisher fünfmal getroffen. Taktgeber Asier Illarramendi (27) spielte schon bei Real Madrid, ehe er wieder ins Baskenland zurückkehrte.
Im Kader der Basken befinden sich noch weitere Akteure, die bereits für Spaniens Nationalteam im Einsatz waren. Ein bekannter Name ist auch der Belgier Adnan Januzaj. Der vor wenigen Jahren als Supertalent gehandelte Belgier hat im Juli für fünf Jahre bei Real Sociedad unterschrieben. Bei Manchester United hatte sich der nun 22-Jährige nicht durchgesetzt.
Europacup-Bilanz gegen Spanier negativ
Ein ehemaliger Profi der Spanier ist Österreichs Ex-Internationaler Dietmar Kühbauer. Der Burgenländer spielte von 1997 bis 2000 für San Sebastian, bestritt für den Klub rund 50 Matches. Legionäre sind bei Real Sociedad erst seit Anfang der 1990er-Jahre zu sehen. Zuvor verfolgten die Weiß-Blauen die Politik von Lokalrivale Athletic Bilbao, der bis heute nur auf Spieler mit baskischen Wurzeln setzt.
Die Europacup-Bilanz österreichischer Clubs gegen jene aus Spanien spricht klar für die Iberer. In 71 Spielen gelangen den ÖFB-Vertretern 12 Siege bei 17 Remis und 42 Niederlagen. Die "Bullen" spielten zuletzt im Frühjahr 2015 ebenfalls im Sechzehntelfinale gegen einen Verein aus Spanien. Nach einem 1:2 und 1:3 gegen Villarreal kam damals das Aus.
Bei Real Sociedad stellte man sich dennoch auf eine große Aufgabe ein. "Salzburg ist ein schwerer Gegner, sie waren in der Gruppenphase gut", sagte der argentinische Torhüter Geronimo Rulli. Vize-Präsident Mikel Ubarretxena hoffte, dass seine im Moment nicht in Bestform agierende Mannschaft im Februar bereit sein wird: "Es wird sehr, sehr hart. Aber wir haben nun Zeit uns vorzubereiten, um auf dem Niveau zu sein, das wir benötigen."