In Wien krachte es nach dem Europa-League-Duell. Das sind die Gründe.
Es war unschöne Szenen, die sich rund um das Happel-Stadion ereigneten. Szenen, die beim Fußball gar nichts zu suchen haben. Nach der 0:1-Pleite der Austria gegen Spartak Trnava kam es zu Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Fans und der Polizei.
Hierbei wurden 13 Personen festgenommen, wie ein Polizeisprecher Freitag bekannt gab. Darunter befand sich ein Österreicher. Sechs Personen mussten außerdem im Krankenhaus behandelt werden, drei Polizeibeamte wurden verletzt.
Die Exekutive musste vereinzelt vom Pfefferspray Gebrauch machen, um der Situation Herr zu werden. Aufgrund des hohen Aggressionspotenzials vieler angereister Fans waren mehrere hundert Beamte im Einsatz.
Das steckt hinter den Ausschreitungen
Die Austria hatte vor der Partie eine andere Route ins Stadion genommen, nachdem von Krawallen zwischen den rivalisierenden Fangruppen berichtet worden war. Unter die Austria-Anhängerschaft hatten sich offenbar Fans von Slovan Bratislava gemischt. Diese sind mit Trnavas Hooligans verfeindet.
Spartak-Trainer Miroslav Karhan erklärte auf eine Frage nach seiner Sicht der Dinge, zunächst sich nur auf den Fußball konzentrieren zu wollen. Der Rekordinternationale der Slowakei holte dann aber noch einmal aus.
"Hier haben Austria und Spartak gespielt, und dann kommen Slovanisten. Vielleicht sollten sie denen keine Karten verkaufen", prangerte Karhan an.
"Einzigartig im negativen Sinn"
Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer berichtete am Tag danach von schweren Sachbeschädigungen im Sektor der Slowaken. Zumindest im Stadion seien Krawalle ausgeblieben, berichtete Kraetschmer im Rahmen einer Pressekonferenz. Allerdings sein beispielsweise Kühlschränke demoliert worden.
"So etwas wie gestern haben wir noch nicht erlebt. Das war einzigartig im negativen Sinn", sagte Kraetschmer. Für das Rückspiel werden die Sicherheitsvorkehrungen nun verschärft. 1.000 Karten erhält die Austria für ihre Fans, die werden nur in Wien und nur personalisiert ausgegeben.
Für die Busreise der Fans wird auch Polizeischutz abgestellt, wie die slowakischen Behörden versichert hätten. Die Mannschaft reist bereits am Vortag in die westslowakische Kleinstadt. Auch sie wird von der Polizei eskortiert.