Europa League
4:3! Liverpool dreht irres Tor-Festival
14.04.2016
Klopp schaltet Ex-Klub nach 0:2-Rückstand aus.
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Jürgen Klopp und dessen FC Liverpool haben seinen Ex-Club Borussia Dortmund in dramatischer Manier aus der Europa League gekickt. In einem spektakulären Viertelfinal-Rückspiel an der Anfield Road setzten sich die "Reds" am Donnerstagabend mit 4:3 durch. Nach einem 1:1 im Hinspiel traf der Kroate Dejan Lovren erst in der 91. Minute entscheidend für die Engländer.
+++ Gänsehaut-Moment an der Anfield Road +++
Henrikh Mchitaryan (5.) und Pierre-Emerick Aubameyang (9.) hatten Dortmund früh mit 2:0 in Führung gebracht. Marco Reus (57.) gelang mit dem 3:1 die vermeintliche Vorentscheidung. Liverpool kam durch Divock Origi (48.) und Philippe Coutinho (66.) jeweils heran. Mamadou Sakho (78.) gelang rund eine Viertelstunde vor Schluss schließlich der Ausgleich, ehe Lovren die Partie in der Nachspielzeit auf den Kopf stellte.
Im Halbfinale steht auch Villarreal, das nach einem 2:1 auch bei Sparta Prag mit 4:2 gewann. Ebenfalls weiter ist Schachtar Donezk, das sich nach einem 4:0 gegen Braga mit einem Gesamtscore von 6:1 durchsetzte. Das Duell zwischen Titelverteidiger FC Sevilla und Athletic Bilbao ging in die Verlängerung.
Emotionaler Auftakt
Die Partie an der Anfield Road verlief schon vor Anpfiff höchst emotional. Minutenlang zelebrierten das gesamte Stadion die Hymne "You'll never walk alone", ehe die knapp 45.000 Zuschauer im Gedenken an die Hillsborough-Katastrophe schwiegen. Bei einem FA-Cup-Spiel zwischen Liverpool und Nottingham Forest am 15. April 1989 waren im überfüllten Fanblock 96 Menschen ums Leben gekommen. Keine neun Minuten waren dann gespielt, bis Dortmund Liverpools Anhänger aus einem anderen Grund zum Schweigen gebracht hatte.
Tore von Mchitarjan per Abstauber und Aubameyang vier Minuten später mit einem Schuss unter die Latte ließen auch Klopp an der Seitenlinie verdutzt dreinblicken. Beiden Treffern gingen Ballverluste der Hausherren im Angriff zuvor, die Dortmund mit perfekten Gegenstößen bestrafte.
Traumstart nach Pause leitet Wunder ein
Liverpool war angeschlagen, kam aber ins Spiel zurück. Die "Reds" suchten vehement das erste der zu diesem Zeitpunkt benötigten drei Erfolgserlebnisse. Vor allem der formstarke Origi bereitete dem BVB im einem Spiel mit enormem Tempo Probleme. Auf der Gegenseite musste Sakho sein Team mit einem Tackling gegen Aubameyang aber vor dem nächsten Gegentor retten. Dortmunds Torjäger hatte noch zwei weitere Gelegenheit auf das 3:0.
Die Hoffnung auf ein Comeback lebte für Liverpool dann erstmals kurz nach Seitenwechsel. Emre Can bediente Origi per Lochpass, der Belgier ließ sich die Chance alleine vor Roman Weidenfeller nicht entgehen. Anfield bebte, doch Dortmund ließ sich nicht beirren. Mats Hummels wurde schlecht attackiert, den Pass des Innenverteidigers verwertete Reus ins lange Eck. Coutinho verkürzte keine zehn Minuten später erneut, ehe Sakho nach einem Eckball per Kopf zur Stelle war.
Deutsche Unserie geht weiter
Klopp feierte die Tore an der Seitenlinie wie zuvor sein Gegenüber Thomas Tuchel höchst emotional. Liverpool warf noch einmal alles nach vorne, Weidenfeller gefährlich nahe kamen die Hausherren zunächst aber nicht mehr - ehe der nach einem Freistoß aufgerückte Lovren eine Milner-Flanke per Kopf über die Linie drückte. Für Dortmund war es im 19. Pflichtspiel im Jahr 2016 die erste Niederlage, Liverpool blieb auch im 16. Europacup-Duell mit einem deutschen Team ungeschlagen.
Rapid-Gruppengegner weiter
Villarreal stellte in Prag die Weichen früh auf Aufstieg. Der bereits im Hinspiel doppelt erfolgreiche Kongolese Cedric Bakambu traf schon in der 5. Minute, zur Pause stand es bereits 3:0 für Rapids ehemaligen Gruppengegner. Bakambu erzielte kurz nach der Pause noch einen weiteren Treffer für die Gäste.
Die Fans von Donezk feierten bereits vor Anpfiff in Lwiw Kapitän Darijo Srna, der mit seinem 486. Spiel für Schachtar einen Club-Rekord aufstellte. Der Kroate traf dann per Foul-Elfmeter (25.), seine Flanke durch vor dem Pausenpfiff lenkte Ricardo Ferreira ins eigene Tor. Der Braga-Profi war in der zweiten Spielhälfte dann noch bei einem weiteren Eigentor ein Unglücksrabe.