Fan-Randale. In Wien gab es rund um das Europa League Quali-Fußballspiel zwischen Rapid und Slovan Bratislava einen riesigen Polizeieinsatz. Slovan Fans randalierten zuerst in den Zügen der U4-U-Bahn. In der Station Schönbrunn wurde durch das gewaltsame Aufreißen einer Türe der Zug vorzeitig gestoppt. Beim Marsch Richtung Stadion kam es zu zahlreichen Sachbeschädigungen im U-Bahn Bereich, Verwaltungsübertretungen, Attacken auf Polizisten und der Zündung von pyrotechnischen Gegenständen. Pfefferspray musste eingesetzt werden, zwei Beamte wurden verletzt, wie die Polizei berichtet. Später plünderten die Slovan-Hooligans einen Tankstellen-Shop und zündeten weitere Pyros.
Ein großes Polizeiaufgebot eskortierte die Slovan Fans von den U-Bahn-Gleisen weg, zu Fuß vom Bahnhof Schönbrunn, Richtung Rapid-Stadion in Hütteldorf. Der U-Bahn-Verkehr musste auf dieser Teilstrecke komplett gestoppt werden. Rund um die Station Schönbrunn entstand ein schweres Verkehrschaos. Über Verletzte gibt es keine Berichte.
Zuvor Waffen sichergestellt
Bereits am Nachmittag, vor dem Fußballspiel, ist es am Grenzübergang Berg zu zahlreichen Kontrollen von individuell anreisenden Slovan-Fans gekommen. Utensilien wie Sturmhauben, Handschuhe, Totschläger, Baseballschläger, Messer und ein Schlagring wurden aufgefunden und sichergestellt. Rund zehn Personen wurde bereits dort die Anreise zum Spiel untersagt. Bei der Anreise der Slovan-Fans zum Stadion in Hütteldorf musste die Polizei sogar Wasserwerfer auffahren, um die Hooligans in Schach zu halten.
Passanten filmten dutzende Polizeiautos die mit Blaulicht Richtung Stadion fuhren. Wegen der Sperre der U4 kamen natürlich auch viele Rapid-Anhänger zu spät zum Spiel und verpassten den Anpfiff.
Wiener Linien: "Fanausschreitungen im Bereich Schönbrunn"
Auch die Wiener Linien sprachen am Abend von "Fanausschreitungen im Bereich Schönbrunn". Die U4 fuhr zwischen Längenfeldgasse und Hütteldorf nicht. Die Linie 10 verkehrte nur zwischen Unter St.-Veit und Hietzing bzw. zwischen Hütteldorfer Straße U und Dornbach. Die Linie 52 fuhr nur zwischen Westbahnhof und Anschützgasse. Ein Betrieb der Linie 49 war nicht möglich. Die U4 fuhr später in Schönbrunn und St. Veit durch und hielt dort nicht.
BP-Tankstellen-Shop überfallen
Die etwa 600 Slovan-Hooligans wurden in Folge von der Polizei am Zugang zum Stadion gehindert. Also räumten die Rowdies einen Tankstellen-Shop in der Linzer Straße leer. Die Krawall-Fans stürmten den Mini-Supermarkt und nahmen sich Waren im Wert von mehreren hundert Euros. Die Polizei registrierte mehrere Verwaltungsübertretungen. Als die Situation außer Kontrolle zu geraten schien, schritten sie ein. "Da war für uns die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Wir haben die Gruppe angehalten und die Identitäten festgestellt", betonte der Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Fans wurden an der Kreuzung Linzer Straße - Ameisgasse gestoppt.
Hooligans vor Stadion
Einen Teil der Problem-Fans hat die Polizei also erst gar nicht ins Stadion gelassen. Die Fotos der tschechischen Facebook-Seite "hooligan.cz" zeigen Bilder der Fans auf der Linzerstraße in Wien. Da mussten dann auch die Rapid-Fans vorbei, wenn sie sich auf dem Weg heim begeben. Zu einem Zusammenstoß der beiden Fangruppen kam es aber nicht.
Die Polizei hatte eine Barriere zu den Hooligans gebildet. So wurden die Krawall-Fans am Weiterkommen gehindert werden. "Noch immer vor dem Stadion", hieß es in einem Posting.
Die 600 Slovan-Hooligans traten nach dem Spiel, dass sie sowieso nicht sahen, den Heimweg über die Hütteldorfer Straße mit Polizei-Begleitung an.
Chaotische Szenen
Das Stadion sahen diese Fans nie. Nach dem Ende der stundenlangen Aktion wurden die Fans zurück nach Oberlaa geleitet. Zunächst zu Fuß, die Wiener Linien wollten die Slovan-Anhänger nicht mehr transportieren. Maierhofer zufolge wäre das ein etwa 17 Kilometer langer Marsch. Auf der Linken Wienzeile wurden sie dann doch von Bussen aufgenommen, die die Wiener Polizei organisiert hatte, und nach Oberlaa zurückgebracht.
Auch im Stadion gab es Kontroversielles, selbst wenn es dort nicht zu Ausschreitungen kam. Im Rapid-Sektor hing ein Transparent, das je zur Hälfte die Wappen von Slovan Bratislava und Austria Wien zeigte. Dazu war der Text "We hate Homos" (wir hassen Homos, Anm.) zu lesen.
Polizei musste auch in Linz einschreiten
In Linz musste die Polizei bereits eine Stunde vor dem Spiel zwischen dem LASK und Besiktas eingreifen und den Besiktas-Sektor stürmen. Die türkischen Fans hätten das Stadion nur ohne Fan-Utensilien betreten dürfen. Doch die Ordner kontrollierten nicht streng genug. Da die Auswärts- und Heimfans nicht wirklich getrennt wurden, kam es auf den Tribünen zu Auseinandersetzungen zwischen den Fans.
Bei den Randalierern dürfte es sich um einen organisierten Schlägertrupp gehandelt haben, so die Polizei.
Im folgenden Video führen Polizisten zwei der Problemfans ab. Wie auf den Aufnahmen zu sehen ist, sind die Rowdies im selben schwarzen T-Shirt unterwegs und scheinen so, organisiert aufzutreten.
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