Schalke - Salzburg: 3:1

Krisen-Schalke zu stark für Salzburg

29.09.2016

Salzburg verliert durch eigene Patzer 1:3 gegen Schalke.

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Österreichs Fußball-Meister Salzburg steht in der Europa-League-Gruppenphase bereits nach dem zweiten Spieltag gehörig unter Druck. Die Elf von Oscar Garcia unterlag am Donnerstag in Gelsenkirchen bei Schalke 04 mit 1:3 (0:1). Nach dem verlorenen Auftaktspiel gegen Krasnodar (0:1) wird die Aufstiegshürde für die "Bullen" eine immer höhere.

Salzburg hilft Krisen-Schalke
Vor 48.374 Zuschauern in der Veltins-Arena zeigten sich die Salzburger letztlich zu beeindruckt und präsentierten sich phasenweise als idealer Aufbaugegner für den krisengebeutelten deutschen Bundesligisten. Leon Goretzka (15.), Duje Caleta-Car (47.) mit einem Eigentor und Benedikt Höwedes (58.) sorgten für den Befreiungsschlag der "Knappen", die zuletzt mit dem schlechtesten Saisonstart der Vereinshistorie haderten. Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano gelang zumindest der erste Treffer der "Bullen" in Gruppe I (72.).

In der Liga hat der Ruhrpott-Club nach fünf Runden keinen Zähler auf dem Konto, in der Europa League nach dem 1:0 zum Auftakt in Nizza schon deren sechs. Ganz anders die Salzburger, die nach der zweiten Pleite bereits gehörig um den Aufstieg zittern müssen. Denn das Parallelspiel der Gruppe I zwischen Krasnodar und Nizza endete mit einem 5:2-Sieg der Russen, die damit wie Schalke beim Punktemaximum halten.

Aufseiten der Salzburger durfte Trainer Oscar vor Spielbeginn aufatmen, Mittelfeld-Dauerläufer Konrad Laimer meldete sich nach Muskelproblemen rechtzeitig fit. So konnte der Spanier auf die nominell beste Elf zurückgreifen. Angeführt von Kapitän Soriano durfte diesmal, anders als noch gegen Krasnodar, auch Flügelspieler Wanderson von Beginn an ran.

Schöpf mit starker Leistung
Munas Dabbur (Oberschenkelprobleme) stand wie ÖFB-Teamspieler Stefan Stangl nicht im Kader und hatte damit etwas mit Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar gemein. Anstelle des erkälteten Niederländers bot Schalke-Coach Markus Weinzierl den erst 19-jährigen Schweizer Breel Embolo an vorderster Front auf. Am rechten Flügel kam der auffällige ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf zu seinem dritten Saison-Einsatz von Beginn.

Die Gäste begannen mutig, doch die Deutschen bestraften die erste defensive Unachtsamkeit sofort: Der unbedrängte Linksverteidiger Kolasinac setzte vor dem Tor Goretzka in Szene. Salzburg-Goalie Alexander Walke konnte den folgenden Schuss zwar noch nach vorne abwehren, im zweiten Versuch bezwang Goretzka per Kopf aber den am Boden liegenden Walke (15.).

Schalke mit Chancenplus
Die komplett in Rot spielenden Salzburger machten in der Folge mehr für ein über weite Strecken mäßiges Spiel, die besseren Chancen fand Königsblau vor: Nach einem weiten Geis-Pass kam Schöpf zum Abschluss, Walke konnte sich auszeichnen (26.). Mit Fortdauer der Partie agierte die Garcia-Elf fehleranfälliger, frühe Gelbe Karten ließen Laimer und Dayot Upamecano im Mittelfeld nur mehr vorsichtig die Löcher stopfen.

Die zweite Hälfte begann mit einem gewaltigen Schockmoment: Caleta-Car fälschte eine ungefährliche Höwedes-Hereingabe gegen den Lauf von Walke ab - der Ball kullerte zum vorentscheidenden 2:0 ins Tor. Nachdem Walke einen Kopfball von Höwedes entschärfte (54.), gelang Lainer aus dem Nichts beinahe der Anschlusstreffer (55.). Mit seinem gelungenen Solo forderte damit erstmals Schalke-Goalie Ralf Fährmann, der per Fußabwehr zur Stelle war.

Mit dem Momentum auf ihrer Seite entwickelten die Deutschen aber zunehmend mehr offensive Wucht, die sich im Abstaubertor von Höwedes nach einem Eckball niederschlug (58.). Schalke spielte danach befreit auf, gab sich aber, nachdem allein Schöpf drei sehr gute Einschussmöglichkeiten vorgefunden hatte, scheinbar mit dem 3:0 zufrieden. Salzburg bewies Moral: Nastasic köpfelte eine Lainer-Flanke direkt vor die Füße des Spaniers, der volley in die lange Ecke zu seinem 25. Treffer auf internationalem Parkett einnetzte (72.).

Schalke zittert am Ende
Plötzlich wackelte Schalke: Schüsse von Wanderson und Minamino wurden wie ein Berisha-Flugkopfball (79.) gerade noch geblockt. Erst jetzt schien Salzburg die Ehrfurcht vor dem deutschen Bundesligisten abgelegt zu haben und kam bis zum Schluss einige Male gefährlich vors Tor. Es blieb aber beim Teilerfolg - einem klaren Chancenplus in der Schlussphase. Nächste Chance auf Punkte haben die Salzburger am 20. Oktober im Heimspiel gegen das ebenfalls punktlose Nizza.

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