Startrainer Jose Mourinho erwartet sich im Sechzehntelfinale der Fußball-Europa-League für seine AS Roma im Duell mit Red Bull Salzburg keinen Selbstläufer. Der italienische Ligavierte ist am Donnerstag im Hinspiel in Wals-Siezenheim zu Gast.
"Es ist eine gute, gefährliche Mannschaft, die es in der Champions-League-Gruppenphase nicht einfach hatte", sagte der Portugiese am Mittwoch in Salzburg. Der Bundesliga-Serienmeister würde über "viele junge Qualitätsspieler" verfügen.
Das Modell der Salzburger - talentierte Akteure jung zu verpflichten, dann zu Stammkräften heranzuführen und am Ende gewinnbringend zu verkaufen - ist längst über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Auch Mourinho weiß Bescheid. "Wenn man nach jungen, talentierten Spielern Ausschau halten will, muss man nach Salzburg schauen", betonte der 60-Jährige. Diese seien 21 oder 22 Jahre alt. "Das heißt aber nicht, dass sie zu wenig Erfahrung haben. Ganz im Gegenteil: sie haben bereits einige Jahre Champions League gespielt."
Die "Bullen" wurden genauestens analysiert. "Salzburg ist nicht gemacht um die Champions League zu gewinnen, aber eine sehr gute Mannschaft, die in den letzten Jahren bewiesen hat, dass sie auch mit den großen Teams mithalten kann. Wir haben alles gesehen, wissen aber nicht mit welchem Matchplan sie morgen aufwarten werden", so Mourinho. Mit einer Mannschaft in der Serie A sei die Truppe von Chefcoach Matthias Jaissle "nicht vergleichbar".
Mourinho mit negativen Erinnerungen an Salzburg
In Italiens Oberhaus trat die Roma zuletzt beim Heim-2:0 gegen Empoli und Auswärts-1:1 bei Lecce am Samstag mit der gleichen Startformation an. Das wird sich nun ändern. "Es wird kleine Änderungen geben", kündigte Mourinho an. Fix gab er nur preis, dass der wiedergenesene Georginio Wijnaldum nicht in der Startformation der Römer, die nur eines der jüngsten vier Pflichtspiele gewinnen konnten, stehen wird.
Mourinho selbst ist nicht zum ersten Mal in Salzburg zu Gast. Am 9. Dezember 1993 war er als Co-Trainer unter Bobby Robson bei Sporting Lissabon im UEFA-Cup-Achtelfinale im Einsatz und schied dabei nach einem Hinspiel-2:0-Sieg nach einem 0:3 nach Verlängerung samt entscheidendem Treffer von Martin Amerhauser in der 113. Minute gegen Austria Salzburg noch aus. "Daran habe ich keine guten Erinnerungen, wir haben verloren und sind dann entlassen worden", sagte Mourinho.
Doch auch gute Erinnerungen hat der Roma-Trainer. Im Jänner 2007 wurde er im Rahmen der IFFHS-World-Football-Gala im Festspielhaus als zweitbester Trainer (damals Chelsea) hinter Frank Rijkaard (FC Barcelona) ausgezeichnet. "Da habe ich ein paar wunderschöne Tage mit meiner Familie in Österreich erlebt", so Mourinho.
Dybala im Fokus
Paulo Dybala ist einer der Hauptakteure, die dafür sorgen sollen, dass Mourinho auch diesmal Grund zur Freude hat. Der argentinische Teamstürmer hat in 21 Pflichtspielen elfmal getroffen. "Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir sind bereit für diesen Fight", verlautete der 29-Jährige. Er werde alles versuchen, um die Europa League diese Saison erstmals zu gewinnen. "Es gibt aber stärkere Mannschaften als uns, und zuerst müssen wir einmal in den zwei Spielen gegen Salzburg reüssieren", sagte der Weltmeister. Das Rückspiel folgt am 23. Februar im Stadio Olimpico.