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Wiener fanden gegen defensive Schodsina-Mannschaft kaum Mittel.

Nach dem Traumstart in der Liga hat für Fußball-Rekordmeister Rapid das Abenteuer Europacup glanzlos begonnen. Beim 0:0 im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League bei Torpedo Schodsina am Donnerstag hatten die Wiener große Mühe, den Gegner auszuspielen. Das Retourspiel gegen Weißrusslands Cupsieger im Weststadion in einer Woche könnte daher noch zu einer Zitterpartie werden.

Torchancen Mangelware
Die Hütteldorfer machten vor 4.000 Zuschauern im gut gefüllten Torpedo-Stadion zwar klar das Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Die Dynamik fehlte gegen extrem tief stehende Hausherren, zudem verhinderten Fehlpässe und fehlende Präzision beim letzten Zuspiel einen Torerfolg. Hundertprozentige Torchancen blieben auf beiden Seiten aus.

"Erwartet schwere Spiel"
"Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben auch in der Liga oft die Situation, dass Gegner tief stehen, wenig machen wollen für die Offensive und auf einen glücklichen Moment hoffen. So sieht leider der moderne Fußball aus, das hat man auch bei der EURO erlebt", sagte Rapid-Trainer Mike Büskens.

Abwehr zu stark
Seine Elf habe aus dem Ballbesitz auf dem trockenen, aber qualitativ passablen Rasen zu wenig Kapital geschlagen. "Wir haben agiert, uns haben sich aber kaum Lücken geboten. Wir hätten manchmal ruhiger bleiben müssen beim letzten Pass, waren in gewissen Situationen ungeduldig", ortete Büskens Steigerungspotenzial. Der massive Abwehrriegel der Gastgeber konnte in einer äußerst fair geführten Partie deshalb nicht geknackt werden. "Sie haben fast mit einer Siebenerkette hinten gespielt", wies Offensivspieler Thomas Murg auf die schwierigen Gegebenheiten hin. "Es war eine ganz zähe Partie. Sie haben uns gezeigt, wie Catenaccio geht", resümierte Kapitän Stefan Schwab.

Ergebnis ist OK
Büskens hätte sich seine Europacup-Premiere mit Rapid sicher anders vorgestellt, das Minimalziel wurde aber erfüllt. "Ein 0:0 ist besser als 0:1 zu verlieren. Ich sage nicht, dass wir vor Begeisterung über den Rasen getanzt sind, aber auswärts ohne Gegentor zu bleiben ist ein ansprechendes Ergebnis", schilderte der Deutsche. Man habe alles in der eigenen Hand. "Mit unseren Fans im Rücken werden wir das Spiel biegen", versicherte Büskens.

Helsinki-Trauma?
Auch für die Spieler ist der Gedanke an ein überraschendes Ausscheiden, wie 2014 im Play-off gegen HJK Helsinki, tabu. "Am Donnerstag hauen wir sie weg", tönte Schwab. Und Murg, der noch aktivste Rapidler, ergänzte: "Im Rückspiel wird es besser für uns laufen, da werden wir mehr Druck erzeugen und auch die nötigen Tore schießen."

Geduldsspiel erwartet
Es könnte allerdings ein Geduldsspiel in Wien werden. Der Tabellenachte der weißrussischen Liga wird seinen Spielstil sicher nicht ändern und wieder auf den "Lucky Punch" hoffen. "Sie werden ihr Ding wieder durchziehen. Ich rechne nicht mit einer einfacheren Aufgabe, es wird kein Honigschlecken", warnte ein mit dem Hinspiel wenig glücklicher Sport-Geschäftsführer Andreas Müller. Vorsicht ist also auch geboten. "Wir dürfen auf keinen Fall ein schnelles Gegentor kassieren", wusste Schwab.

"Spiel des Jahres" für Schodsina
Schodsina durfte nach dem "Spiel des Jahres" bei einem Saisonrekordbesuch zufrieden bilanzieren. "Wir haben solide gespielt, waren kompakt in der Defensive. Leider haben wir keinen Konter ausgenützt", resümierte Trainer Igor Kriuschenko. Rapid habe ein starkes Team mit jungen, schnellen, technisch guten Spielern. "Sie hatten eine gute Ballkontrolle, aber dafür gibt es keine Punkte. Ihr größtes Problem war der Abschluss", sagte der 52-Jährige.

Rapid leicht im Vorteil
Die nächste Überraschung nach dem Aufstieg gegen Debrecen haben die Weißrussen weiter im Visier. "Das 0:0 ist ein gutes Resultat, aber Rapid ist leicht im Vorteil. Die Chancen stehen 40:60 aus unserer Sicht", schätzte Kriuschenko die Ausgangslage ein.

Schodsina kann regenerieren
Schodsina kann sich in Ruhe auf das Rückspiel vorbereiten, das Ligaspiel bei Dinamo Minsk wurde auf 8. Oktober verschoben. Rapid muss demgegenüber am Sonntag bei Altach im Ländle bestehen. "Wir müssen jetzt ruhig bleiben und alle Kräfte für Sonntag mobilisieren", forderte Schwab. Da wartet wohl neuerlich ein Geduldsspiel gegen einen defensiv eingestellten Konkurrenten.

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