Endspiel gegen Rangers
So kann Rapid jetzt aufsteigen
30.11.2018Rapid erspielte sich EL-Showdown: 'Wunderbare Situation'
Rapid ist mit einem überraschenden Sieg aus Moskau zurückgekehrt. Dank des 2:1 bei Spartak Moskau hielt eine stark ersatzgeschwächte Rapid-Mannschaft die Chancen auf Frühjahrs-Auftritte in der Fußball-Europa-League aufrecht. Das Team von Trainer Dietmar Kühbauer steht vor einem absoluten Endspiel gegen die Glasgow Rangers in knapp zwei Wochen. Schon ein Remis würde reichen.
"Wir haben ein Heimspiel, ein Endspiel, wir werden alles daransetzen, dass wir überwintern", versprach ein gelöst wirkender Kühbauer. Er freute sich über ein zuletzt ungewohntes Bild: "Es ist eine wundervolle Situation, wenn man die Tabelle einmal von der anderen Seite ansehen kann." Diese schildert Rapid vor dem letzten Spieltag als Gruppenzweiten aus.
Remis reicht
Nach dem 0:0 im Parallelspiel zwischen Villarreal und den Rangers reicht Rapid am 13. Dezember in Gruppe G bereits ein Heim-Unentschieden zum Einzug ins Sechzehntelfinale. "Das bringt uns in eine wunderbare Situation, wir sind voll dabei um den Aufstieg. Wir haben uns eine geile Partie gegen die Rangers erspielt", bemerkte Stefan Schwab. Mit Blick auf die sportliche Krise der vergangenen Wochen sei es schön, so der Kapitän, "wieder einmal positive Sachen zu hören. Das kann uns noch einmal für die nächsten Spiele einen Schub geben."
Im bitterkalten Spartak-Stadion wandelten die Wiener einen 0:1-Pausenrückstand noch zum ersten Auswärtssieg im Europacup seit 18. August 2016 (4:0 in Trencin) oder sieben Partien. Mert Müldür (80.) und Philipp Schobesberger (91.) trafen. "Wir waren in der ersten Hälfte vielleicht noch ein bisschen zu passiv. Aber mit Minute zu Minute ist das Selbstvertrauen und der Glaube an uns selbst gestiegen", erzählte Schwab. "Ganz wichtig ist, dass der Glaube richtig zurückkehrt, bei jedem Einzelnen. Und dass wir als Team das Vertrauen mitnehmen, dass wir ein Spiel drehen können."
Frische Kräfte
Rapid ging ohne fünf Stammspieler in die Partie, Kühbauer ließ den erst seit Kurzem wieder fitten Schobesberger und Vielspieler Schwab dennoch zu Beginn auf der Bank. Sein Winkelzug ging auf. Mit ihren Hereinnahmen nach gut einer Stunde ging ein Ruck durch die Mannschaft. Schobesberger glänzte gegen eine erst unkonzentrierte und dann müde Spartak-Defensive mit einer Vorlage und dem Siegtor, bei dem Schwab assistierte.
"Es ist natürlich nie falsch, wenn man zwei Spieler in der Hinterhand hat, die ein Upgrade sind", sagte Kühbauer. "Man kann sagen, dass der Trainerstaff das richtig gemacht hat." Den Burgenländer freute aber auch, dass einige zuletzt unter Kritik stehende Spieler, wie etwa Mateo Barac, ihre Chance genützt hätten. "Es war das Schönste für mich, dass auch Spieler, an die man vielleicht nicht so glaubt, eine gute Leistung erbracht haben."
Eine solche gilt es bereits am Sonntag im Auswärtsspiel bei Wacker Innsbruck wieder abzurufen. "Das wird natürlich ein ganz anderes Spiel", sagte Schwab. "Gegen Spartak war die Erwartungshaltung außen gleich null." In der Liga stehen die Hütteldorfer als Tabellenachter massiv unter Druck. Schwab versprach vor dem Rückflug eine gewissenhafte Regeneration der ganzen Mannschaft: "Wir wissen, was dort für uns auf dem Spiel steht." Gegen Innsbruck könnten mit Andrei Ivan und Thomas Murg zwei Flügelspieler zurückkehren.