Magische Nacht

Totale Ekstase! So irre feierten Frankfurt-Fans

19.05.2022

Eintracht-Fans sind im Titel-Himmel! Jubel, Extase, endlose Freude über den ersten internationalen Pokal nach 42 Jahren. 

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Nach dem Europa-League-Triumph von Sevilla feierte Oliver Glasner in lieb gewordener Tradition per "Bauchfleck", die Tage danach will der Oberösterreicher nun "die Sau rauslassen". Eintracht Frankfurt mit dem Coach aus Oberösterreich genoss den größten Moment der Clubgeschichte in der Nacht auf Donnerstag in andalusischer Hitze mit den euphorisierten Fans. Für Glasner endete seine erste Saison bei der Eintracht mit internationalen Höhen und nationalen Tiefen im Jubelmeer.

Nach dem 5:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers brachen bei den Frankfurtern und ihren Zehntausenden Fans in Sevilla und daheim alle Dämme. "Wir haben immer nach Superlativen gesucht. Aber es gibt einfach kein Wort, um das zu beschreiben", sagte Torhüter Kevin Trapp, der neben Torschütze Rafael Borre zum zweiten Matchwinner der Hessen wurde. Beim Stand von 1:1 glänzte Trapp kurz vor Ende der Verlängerung mit einer Fußabwehr aus wenigen Metern und parierte im Elferkrimi den Versuch von Aaron Ramsey. Alle anderen neun Schützen verwerteten ihre Versuche.

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"Heute werde ich auch einmal die Sau rauslassen. Und morgen auch. Und wahrscheinlich auch übermorgen. Und wenn es nicht mehr geht, werde ich in den wohlverdienten Urlaub gehen", sagte Glasner gegenüber ServusTV.  Als der letzte Elfmeter verwandelt war, gab es kein Halten mehr: Spieler, Trainer und vor allem die Fans machten nach dem Finalsieg die Nacht zum Tage. Und zuhause in Frankfurt? Dort war die Ekstase beim Public Viewing im Stadion perfekt. Binnen Minuten füllten sich die Straßen: Autofahrer starteten Hupkonzerte, Mini-Korsos bildeten sich, Fans schwenkten ihre Schals, schrien und sangen. Fremde lagen sich jubelnd in den Armen. „Es war eine unglaubliche Europa-League-Reise. Jetzt sind wir einfach glücklich, mit den Fans feiern zu können“, sagte Rode. 

 

Alle 13 Bewerbspartien blieb die Eintracht in der Europa League ungeschlagen. Einen Grund für die Erfolge sah Glasner in der verpassten Champions-League-Qualifikation im vergangenen Jahr. "Wisst ihr, wo die Ursache für den heutigen Titel liegt? Im letztjährigen Scheitern an der Qualifikation. Das ist so oft im Leben so. Es gibt Rückschläge und dann zeigt sich, ob du ein Großer bist", betonte der 47-Jährige. "Die Mannschaft und der Verein sind zurückgekommen, sind belohnt worden für die Beharrlichkeit. So ist Fußball, so ist das Leben", fügte Glasner an.

 „Dafür gibt es keine Worte, das ist einfach zu viel. Wenn jemand zu dir kommt und sagt, am 10. August spielst du gegen Liverpool oder gegen Real Madrid im Supercup, da laufen dann einfach die Tränen. Das war ein verdammt enges Spiel, da bist du auch ein bisschen ein glücklicher Gewinner. Aber Fußball ist so, es wird mit Toren entschieden“, jubelte Eintracht-Präsident Peter Fischer im RTL-Interview. „Respekt natürlich auch für den Gegner, Respekt für diese Mannschaft. Aber heute heißt es nur: Freuen, Feiern, diesen verdammten Pokal nach Frankfurt bringen.“ 

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„Werde aus diesem Pott saufen“

Er sprach vom „größten Moment in unserer Vereinsgeschichte“. „Mir hat es jeder verboten, trotzdem habe ich gesagt, ich werde heute Nacht aus diesem Pott saufen und das werde ich dann auch“, kündigte er an. 

Einige feierwütige Fans schossen auch über das Ziel hinaus. In der Nacht zum Donnerstag kam es in der Frankfurter Innenstadt zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Fans und der Polizei. "Es ist ein einziges Scherbenmeer", sagte ein Polizeisprecher. Unter anderem sei ein Funkwagen von feiernden Menschen zertrampelt worden, nachdem sie auf das Dach geklettert waren. Einsatzkräfte wurden mit Flaschen beworfen, wie die Frankfurter Polizei auf Twitter schrieb.

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Die meisten Fans feierten den historischen Eintracht-Sieg dagegen friedlich, laut und ausgelassen auf den Straßen. An diesem Donnerstag geht die Party allerdings weiter, wenn die Eintracht-Spieler auf dem Balkon des Frankfurter Römerbergs erscheinen werden. Rund 100.000 Fans werden erwartet.

Fünf deutsche Klubs in der Champions League

Nach dem Triumph von Eintracht Frankfurt in der Europa League steht übrigens auch fest, dass die deutsche Bundesliga in der kommenden Saison erstmals fünf Starter in der Gruppenphase der Champions League stellt: Meister FC Bayern, Vize Borussia Dortmund sowie der Dritte Bayer Leverkusen und Vierte RB Leipzig hatten sich über die am vergangenen Wochenende abgeschlossene Liga qualifiziert. Die Eintracht bekommt den Startplatz als Sieger des zweitgrößten europäischen Wettbewerbs. 

 

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