Italienischer Trainer-Sir machte Iren Beine und verstärkte die Defensive.
Für Irland bedeutet die EURO 2012 in Polen und der Ukraine den ersten Auftritt bei einer EM seit der bisher einzigen Teilnahme am Kontinental-Turnier vor 24 Jahren. Damals wie heute waren die Insel-Kicker nicht gerade vom Losglück verfolgt - 1988 hieß es gegen die Gruppengegner Niederlande, Sowjetunion und England Abschied nehmen, diesmal warten in Pool C die hochkarätigen Auswahlen von Spanien, Italien und Kroatien.
Überraschung geplant
Trotz der klaren Außenseiterrolle spekulieren die Iren mit einer Überraschung. "Jetzt freuen sich die Italiener, Spanier und Kroaten noch, dass sie uns in der Gruppe haben - nachher vielleicht nicht mehr", vermutete Co-Trainer Marco Tardelli. Das Selbstvertrauen des Italieners kommt nicht von ungefähr, formte doch sein Chef und Landsmann Giovanni Trapattoni aus Österreichs kommendem WM-Qualifikationsgegner eine schlagkräftige Mannschaft, die das EM-Ticket relativ sicher löste.
Nur eine Niederlage in der Quali
In den zehn Quali-Partien reichte es bei nur einer Niederlage locker zu Platz zwei hinter Russland, im anschließenden Play-off wurde Estland mit einem Gesamtscore von 5:1 ausgeschaltet. Nach dem 4:0-Auswärtssieg im Hinspiel lieferte Trapattoni wieder eine seiner legendären Pressekonferenzen ab. "The cat is in the sack, but the sack is not closed. The cat is in, but it's open. It's a wild cat", warnte der frühere Salzburg-Trainer.
Defensive ist Trumpf
Trapattoni setzt in Irland aber nicht nur seine eigenwillige Benutzung von Fremdsprachen fort. Der "Maestro" kreierte wie schon bei seinen Stationen als Vereinstrainer eine gefestigte Defensive und vertraut dabei vor allem auf seinen Abwehrchef Richard Dunne und Tormann-Veteran Shay Given.
Wie sicher die irische Abwehr steht, zeigt ein Blick auf die jüngste Länderspiel-Statistik: Im Vorjahr blieben die Insel-Kicker in acht Partien en suite ohne Gegentreffer und stellten damit eine neue Verbands-Bestmarke auf.
Keane und Doyle sollen für Tore sorgen
Doch auch in der Offensive haben die Iren einige Kapazunder zu bieten. Team-Rekordtorschütze Robbie Keane und Kevin Doyle bilden im 4-4-2-System das schwer ausrechenbare Sturm-Duo, an den Flügeln sorgen Damien Duff und Aiden McGeady für ständige Gefahr.