WM-Qualifikation
Irland gab sich gegen Färöer keine Blöße
07.06.2013
Bosnien, Belgien auf Kurs, Italien Remis, Dämpfer für Montenegro und Kroatien. Portugal gewinnt.
Irland hat sich im Rennen um ein Ticket für die Fußball-WM 2014 in Brasilien keinen Ausrutscher erlaubt. Die Iren gaben sich am Freitagabend in der Österreich-Gruppe C gegen Nachzügler Färöer keine Blöße, siegten in Dublin souverän und verdient mit 3:0 (1:0). Zum Matchwinner avancierte Kapitän Robbie Keane, der in seinem 126. Länderspiel alle drei Tore erzielte (5., 55., 81.). Der 32-jährige Stürmer von Los Angeles Galaxy ist nun nicht nur Rekordtorschütze (59 Treffer), sondern auch Rekordteamspieler seines Landes.
Von einem Karriereende will er noch nichts wissen. "Ich werde so lange weiterspielen, solange ich den Hunger auf Siege und Tore verspüre", versicherte Keane. "Ich bin noch nicht 34 oder 36. Die Leute sprechen davon, weil ich schon so lange dabei bin. Aber ich denke noch nicht an einen Rücktritt."
Keane will sich mit Irland zum zweiten Mal nach 2002 für eine WM-Endrunde qualifizieren. Das Team des ehemaligen Salzburg-Trainers Giovanni Trapattoni liegt nach sechs Spielen weiterhin gleichauf mit dem Tabellenzweiten Österreich auf Platz drei. Das erste direkte Duell in Dublin hatte Ende März mit 2:2 geendet, das Rückspiel in Wien steigt am 10. September.
Beide Teams liegen vorerst drei Punkte vor den Schweden, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen haben. Der ungeschlagene Tabellenführer Deutschland scheint mit fünf Punkten Vorsprung auf Österreich und Irland bereits enteilt. Der Gruppenzweite darf zumindest auf ein WM-Ticket über das Play-off hoffen.
Trapattoni adelte Keane: "Einer der besten Spieler Europas"
Ein "außergewöhnlicher Spieler" hat Irland in der Österreich-Gruppe C im Rennen um die WM 2014 in Brasilien gehalten. Die irische Öffentlichkeit sang am Samstag nach dem 3:0 gegen Färöer Loblieder auf Kapitän Robbie Keane. Der 32-jährige Stürmer schoss den Fußball-Zwerg mit drei Toren im Alleingang ab - und avancierte im Vorbeigehen auch noch zum Rekordnationalspieler seines Landes.
Rekordtorschütze ist Keane längst. Der Angreifer schraubte sein Konto mit dem Triplepack auf 59 Länderspieltreffer. "Er ist der beste Spieler, den Irland in den vergangenen 30 Jahren gehabt hat", lobte Teamchef Giovanni Trapattoni. "Ich freue mich, dass er getroffen hat, im Moment ist er in guter Form. Für mich ist er einer der besten Spieler in Europa", sagte der Italiener.
Nach drei Toren bei 3:0-Heimsieg gegen Färöer
Überragend war die Darbietung gegen die Färöer nicht, dank Keanes Torriecher waren die Iren in Dublin aber nie in Problemen. "Für mich war es ein ganz normales Spiel", versicherte der Matchwinner, der nun bei 126 Länderspielen hält - eines mehr als Torhüter Shay Given. Keane hatte im März 1998 mit gerade einmal 17 Jahren im Nationalteam debütiert.
An ein Karriereende denkt der Angreifer von Los Angeles Galaxy noch nicht. "Ich habe noch fünf, sechs Jahre in mir." In denen will er mit Irland noch einmal zu einer WM. 2002 in Japan und Südkorea war Keane bereits bei einer WM-Endrunde vertreten. Damals schoss er sein Team mit dem späten Ausgleich gegen den späteren Finalisten Deutschland (1:1) ins Achtelfinale.
Der Weg nach Brasilien führt auch über Österreich. Irland gastiert am 10. September in Wien, im Hinspiel in Dublin (2:2) hatte Keane verletzungsbedingt gefehlt. Derzeit liegt das ÖFB-Team aufgrund der besseren Tordifferenz vor den punktegleichen Iren auf dem die Play-off-Chancen eröffnenden zweiten Tabellenplatz. Schweden kann aber bereits am Dienstag mit einem Heimsieg gegen die Färöer nach Punkten mit dem Duo gleichziehen.
Auf Seite 2 Bosnien, Belgien auf Kurs, Italien nur Remis
Bosnien, Belgien auf Kurs, Italien nur Remis
Bosnien-Herzegowina und Belgien haben am Freitag weitere Schritte in Richtung Gruppensieg und Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gemacht. Die Bosnier fertigten das ab der 11. Minute dezimierte Lettland dank Treffern von Lulic (48.), Ibisevic (53.), Medunjanin (63.), Pjanic (80.) und Dzeko (82.) mit 5:0 ab und halten nun bei 16 Punkten. Belgien erkämpfte in Gruppe A ein 2:1 in Serbien, liegt weiter drei Punkte vor Kroatien und steht zumindest in der Barrage.
Einen Dämpfer gab es indes für die Kroaten, die den schottischen Nachzüglern in Zagreb mit 0:1 unterlegen, in der 26. Minute durch Snodgrass k.o. geschossen wurden. Auch Italien konnte nicht überzeugen. Die Azzurri kamen in Prag gegen Tschechien über ein 0:0 nicht hinaus, verloren in der 72. Minute Superstar Mario Balotelli nach zwei Fouls mit Gelb-Rot, liegen in Gruppe B aber noch immer vier Punkte vor Bulgarien an der Spitze. "Wir waren alles andere als brillant, aber es ist ein wichtiger Punkt. Ich wollte Balotelli eigentlich auswechseln, da er etwas nervös war, aber mir fehlte die Zeit", sagte Coach Cesare Prandelli unmittelbar nach Spielschluss.
Kroatien - Schottland 0:1 (0:1)
Zagreb. Tor: Snodgrass (26.)
Belgien - Serbien 2:1 (1:0)
Brüssel. Tore: De Bruyne (13.), Fellaini (60.) bzw. Kolarov (87.)
Gruppe B
Jubel gab es hingegen bei Schlusslicht Malta, dessen 1:0 in Armenien den erst zweiten Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel nach dem Erfolg im Mai 1993 in Tallinn gegen Estland bedeutete. Auch Maltas letzter Sieg in einem Wettbewerbsspiel überhaupt liegt schon sechseinhalb Jahre zurück, im Oktober 2006 hatte man Ungarn in der EM-Qualifikation 2:1 bezwungen.
Armenien - Malta 0:1 (0:1)
Eriwan. Tor: Mifsud (8.)
Tschechien - Italien 0:0
Prag. Gelb-Rot: Balotelli (Italien/72.)
Gruppe F
Portugal hat seine Chancen auf eine Teilnahme an der Fußball-WM 2014 in Brasilien am Freitag mit einem 1:0-Heimsieg gegen Russland am Leben erhalten. Das Goldtor in Lissabon erzielte Helder Postiga bereits in der 9. Minute. Der Stürmer verwertete eine Hereingabe von Raul Meireles aus kurzer Distanz.
Die schwach in die Qualifikation gestarteten Portugiesen sind damit in Gruppe F bereits Tabellenführer. Die bis dahin makellosen Russen haben allerdings zwei Spiele weniger ausgetragen als das Team um Superstar Cristiano Ronaldo - und liegen nur zwei Zähler zurück.
Aserbaidschan - Luxemburg 1:1 (0:0)
Baku. Tore: Abischow (71.) bzw. Bensi (80.). Rote Karte: Subasic (Aserbaidschan/84.)
Portugal - Russland 1:0 (1:0)
Lissabon. Tor: Helder Postiga (9.)
Gruppe G
In Gruppe G jubelte in Vaduz Schlusslicht Liechtenstein auf Kosten der Slowakei und von Dusan Svento (Salzburg/spielte durch) beim 1:1 über den zweiten Punkt in der laufenden Qualifikation. Das Team des Österreichers Rene Pauritsch lag sogar lange Zeit in Führung, erst Durica rettete den Gästen in der 73. Minute einen Punkt. Der könnte aber zu wenig gewesen sein, im Parallelspiel setzte sich Griechenland in Litauen mit 1:0 durch und liegt drei Punkte hinter Bosnien auf Platz zwei, die Slowaken sind vier Zähler dahinter Dritte.
Lettland - Bosnien Herzegowina 0:5 (0:0)
Riga. Tore: Lulic (48.), Ibisevic (53.), Medunjanin (63.), Pjanic (80.), Dzeko (82.). Rote Karte: Fertovs (Lettland/11.)
Litauen - Griechenland 0:1 (0:0)
Vilnius. Tor: Christodoulopoulos (20.)
Liechtenstein - Slowakei 1:1 (1:0)
Vaduz. Tore: Büchel (13.) bzw. Durica (73.). Trainer
Pauritsch (Liechtenstein). Svento (Salzburg) spielte bei Slowakei durch.
Gruppe H
In Gruppe H kassierte Montenegro (mit Rapidler Branko Boskovic auf der Bank) vor eigenem Publikum eine 0:4-Pleite gegen die Ukraine und könnte Anfang September van der Tabellenspitze von England abgelöst werden, das bei einem Spiel weniger zwei Punkte Rückstand aufweist. Die Ukraine hielt ihre Chancen am Leben, ist einen Punkt hinter England Dritter.
Moldawien - Polen 1:1 (1:1)
Chisinau. Tore: Sidorenco (37.) bzw. Blaszczykowski (7.)
Montenegro - Ukraine 0:4 (0:0)
Podgorica. Tore: Garmasch (52.), Konopljanka (77.), Fedetskiy (85.), Besus (93.). Gelb-Rot: Volkov (Montenegro/67.), Pavicevic (Montenegro/81.). Rot: Sosulya
(Ukraine/45.+1). Boskovic (Rapid) bei Montenegro auf der Bank.