Nationalteam
Ivanschitz will Kapitän bleiben
19.08.2008
Athen-Legionär ist "überzeugt, dass ich ein guter und richtiger Kapitän bin." Nächstes großes Ziel ist die erfolgreich WM-Quali.
Mit dem Amtsantritt von Karel Brückner scheinen im österreichischen Fußball-Nationalteam die Hierarchien durcheinander zu geraten. Nicht nur, dass der Tscheche für das Testspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF1) in Nizza gegen Italien Paul Scharner wieder in den Kader holte, stellte er auch gleich von Beginn an die Kapitänsrolle von Andreas Ivanschitz infrage. Der Panathinaikos-Legionär darf die ÖFB-Auswahl zwar gegen den regierenden Weltmeister aufs Feld führen, vor den ersten beiden WM-Qualifikationspartien daheim gegen Frankreich (6. September) und in Litauen (10. September) werden die Karten aber neu gemischt.
Ivanschitz versteht Diskussionen nicht
Der Burgenländer kann
seinen Unmut über die öffentliche Anzweiflung seiner Position durch den
neuen Nationaltrainer nur schwer verbergen. Zwar sei es normal, dass sich
ein Teamchef diese Entscheidung zu Beginn einer Amtszeit offenlässt, "aber
aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Ich bin stolz,
Kapitän dieser Mannschaft zu sein", betonte Ivanschitz, der vor knapp fünf
Jahren in der EM-Qualifikation ausgerechnet gegen die von Brückner betreuten
Tschechen erstmals die Schleife getragen hat.
Gereift
Seither habe sich viel verändert. "Ich bin gereift und
habe die schwierigen Phasen hinter mir gelassen. Ich spiele jetzt im Ausland
und trage Verantwortung", sagte der Mittelfeldspieler, der aber nach eigenen
Angaben auch nicht davon ausgeht, als Spielführer abgesetzt zu werden. "Ich
bin überzeugt, dass ich ein guter und richtiger Kapitän bin und ich bin
überzeugt, dass ich Kapitän bleibe", lautete die klare Ansage von Ivanschitz
während der Dienstag-Pressekonferenz, als Brückner direkt neben ihm auf dem
Podium saß.
Probleme im Verein
Auch bei Panathinaikos ist für den Linksfuß
nicht alles eitel Wonne. Ivanschitz erzielte zwar im Zweitrunden-Hinspiel
der Champions-League-Qualifikation gegen Dynamo Tiflis ein Tor und bereitete
ein weiteres vor, hatte danach aber mit Oberschenkel-Problemen zu kämpfen.
Nach seiner Genesung wurde er zuletzt jedoch im Drittrunden-Hinspiel
auswärts gegen Sparta Prag, das die Griechen 2:1 gewannen, erst in der 90.
Minute eingewechselt. "Aber ich bin überzeugt, meinen Platz in der
Mannschaft zu finden. Es liegt nur an mir."
Herausforderung Italien
Vorerst steht für den Burgenländer
ohnehin das Italien-Match im Mittelpunkt. "Es ist eine große
Herausforderung, gleich gegen den regierenden Weltmeister anzutreten, auch
wenn die Vorbereitungszeit nur kurz war", sagte Ivanschitz, der sich auch
schon mit der WM-Quali beschäftigt. "Wir haben eine sehr schwere Gruppe
erwischt, aber wir glauben fest daran, dass wir es schaffen können."