Red Bull Salzburg ist dem "Wintermeister" wieder einen Schritt näher gekommen. Altach schlitterte in ein Heim-Debakel, Kapfenberg schlug Mattersburg.
Janko schießt Salzburg zum Sieg
Red Bull Salzburg hat am
Samstag in der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt in Richtung
Winterkönig-Titel gemacht und die beiden Wiener Clubs Rapid (40 Punkte) und
Austria (38) vor dem Derby am Sonntag stark unter Druck gesetzt. Die Elf von
Coach Co Adriaanse (46) feierte vor 10.400 Zuschauern dank Marc Janko (65.)
und Laszlo Bodnar (80.) einen 2:0-(0:0)-Heimsieg gegen die SV Ried.
30. Saisontreffer von Janko
Für Janko, der vor der Partie von
APA-Sportchef Stefan Grüneis mit dem Pokal als Fußballer des Jahres 2008
geehrt wurde, war es gleich ein doppelter Jubiläumstreffer - sein 30. in der
laufenden Saison und der 50. in der Bundesliga. Der ÖFB-Teamstürmer machte
damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Bundesliga-Torrekord (Hans
Krankl/1977/78/41 Tore) und zum Goldenen Schuh. Für den Ungarn Bodnar war es
demgegenüber der erste Treffer in Österreichs höchster Spielklasse in seinem
53. Spiel.
In einer schwachen ersten Hälfte waren die Salzburger klar tonangebend und hatten mehr Ballbesitz, der Truppe von Adriaanse fehlten aber die zündenden Ideen aus dem Mittelfeld. Aktivposten Christoph Leitgeb und Co. agierten in der Offensive zu statisch, versuchten es immer wieder mit Flanken, die allerdings gegen die kopfballstarke Abwehr der Rieder nicht das probate Mittel waren. Großchancen waren auf beiden Seiten absolute Mangelware.
Leitgebs Kopfball nach Zickler-Vorarbeit war eine bessere Rückgabe (10.), Vonlanthens Freistoß fiel zu schwach aus (35.), zudem schossen Bodnar (38./am langen Eck vorbei) und Leitgeb (40.) daneben. Liga-Toptorschütze Janko deutete in der 41. Minute erstmals seine Gefährlichkeit an, sein Schuss nach schönem Leitgeb-Zuspiel fiel aber zu schwach und zentral auf Ried-Goalie Gebauer aus.
Kompakte Rieder
Die von Coach Paul Gludovatz hervorragend
eingestellten und kompakt stehenden Rieder kamen vor der Pause nur zweimal
gefährlich vor das Gehäuse der Salzburger. Bei der besten Chance musste sich
Timo Ochs bei einem Ulmer-Schuss aus halblinker Position auszeichnen (14.),
außerdem rettete der "Bullen"-Goalie in extremis vor Salihi (33.), der
diesmal als Solospitze der Oberösterreicher (Nacho spielte im Mittelfeld)
agierte. Gludovatz wechselte bereits unmittelbar vor der Pause, nahm den
stark rotgefährdeten Kujabi vom Feld und brachte den eigentlichen
Stammspieler Lexa.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Einziger Unterschied war die hervorragende Effizienz der Hausherren. Nachdem Meyer (55./Hackmair rettete nach einem Kopfball auf der Linie) und Sekagya (57./Gebauer parierte) noch ihre Chancen ausließen, war es einmal mehr Janko, der seine Elf auf die Siegerstraße brachte. Nach einer Opdam-Flanke sprang der Ball via Pitak und Ried-Abwehrspieler Glasner zu Janko, der unter Gebauer hindurch zum 1:0 einschoss (65.).
Bodnar-Kracher bringt Entscheidung
In der 80. Minute sorgte
Bodnar mit einem Kracher aus 20 Metern, der via Latte den Weg ins Tor fand,
für die endgültige Entscheidung und krönte damit auch seine starke Leistung.
In der Schlussphase waren die Rieder dem Anschlusstreffer nahe: Bammer
scheiterte aber an Ochs (83.) und Salihi schoss alleinstehend vor dem in der
Schlussminute für Ochs eingewechselten Arzberger daneben (91.).
Die Salzburger haben damit sieben der bisherigen acht Spiele im eigenen Stadion gegen die Rieder gewonnen - fünf davon bereits mit 2:0. Die Bullen rehabilitierten sich für die 2:5-Schlappe im vorangegangenen Heimspiel gegen Kapfenberg mit dem zehnten Heimsieg in der elften Saison-Partie.
Für die Rieder, die nur eines der vergangenen 24 Spiele in der Fremde gewonnen haben, gab es hingegen wieder einmal in der Mozartstadt nichts zu holen, den einzigen Auswärtspunkt in den vergangenen sechs Jahren hatten die Oberösterreicher am 1. Oktober 2006 (1:1) geholt.
Red Bull Salzburg - SV Josko Fenster Ried Endstand 2:0 (0:0)
Red-Bull-Arena,
10.400, SR Schörgenhofer.
Tore
1:0 (65.) Janko, 2:0 (80.) Bodnar
Salzburg
Ochs (90. Arzberger) - Bodnar, Sekagya, R Meyer, Opdam - Pitak,
Leitgeb, Boussaidi, Vonlanthen - Zickler (71. Nelisse), Janko (78.
Ngwat-Mahop)
Ried
Gebauer - Stocklasa, Glasner, Burgstaller -
Hackmair (79. Bammer), Mader, Ulmer - Nacho, Drechsel (60. D. Berger),
Kujabi (45. Lexa) - Salihi
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Heimdebakel für Altach
Der angestrebte Abschied vom
Tabellenende der Fußball-tipp3-Bundesliga hat für den SCR Altach mit einer
bitteren 2:5-(1:3)-Heimschlappe gegen den SK Austria Kärnten geendet.
Begünstigt durch teils katastrophale Fehler der Hausherren sorgten Manuel
Weber (7.), Adi (14.), Zlatko Junuzovic (43.) und der eingewechselte
Chiquinho (78., 84.) für einen ungefährdeten Auswärtssieg des Fünften aus
Klagenfurt.
Höchster Auswärtssieg der Klubgeschichte
Während die
Mannschaft von Frenkie Schinkels nach dem höchsten Auswärtssieg der
Club-Geschichte den Aufwärtstrend prolongierte und von den vergangenen acht
Liga-Partien nur eine (1:4 in Salzburg) verloren hat, bleiben die
Vorarlberger, die durch ein Eigentor von Manuel Ortlechner (34.) und Dursun
Karatay (93.) zuschlugen, punktegleich mit dem Neunten Mattersburg (1:3 in
Kapfenberg) weiter Träger der Roten Laterne. Mit 63 kassierten Toren in 21
Spielen hält Altach nun bei einem Schnitt von drei Gegentreffern pro Spiel.
Eine Woche nach dem 1:8-Debakel gegen Rapid lieferte die Mannschaft aus dem "Ländle" erneut eine vor allem in der Abwehr nicht Bundesliga-taugliche Leistung ab. Während der bereits zur Pause ausgetauschte Ailton blass blieb, zauberten bei strömendem Regen an Altachs "Brasilo-Tag" in erster Linie die Südamerikaner der Klagenfurter.
Früher Führung
Mit der ersten gefährlichen Aktion des
Spieles setzte sich Sandro nach wenigen Minuten links durch, die missglückte
Kopfballabwehr von Kling verwertete Weber volley aus 20 Metern zum Kärntner
Auftakt nach Maß. Für die vor eigenem Publikum zuletzt zweimal erfolgreiche
Schönenberger-Elf, bei der Pamminger krank passen musste, sorgte der frühe
Gegentreffer hingegen für zusätzliche Nervosität im ohnehin angespannten
Nervenkorsett.
Vor allem Kärntens Brasilianer Adi war vom Innenverteidiger-Duo Sereinig/Pircher kaum unter Kontrolle zu bringen. Allein beim 2:0 zeigte sich, warum Altach die schlechteste Abwehr der Liga stellt. Von der Defensive völlig vernachlässigt, zog Adi von links allein aufs Tor und schupfte den Ball an Torhüter Michl vorbei zu seinem vierten Saisontreffer gegen seinen "Lieblingsgegner" ins lange Eck.
Kurzer Hoffnungsschimmer
Zwar sorgte Ortlechner, der eine
Karatay-Flanke ins eigene Tor bugsierte, für kurzen Hoffnungsschimmer im
Lager des Schlusslichts. Ein von Pircher abgefälschter Junuzovic-Fernschuss,
der sich in hohem Bogen über Michl ins Gehäuse senkte, stellte aber den
alten Vorsprung wieder her. Zu diesem Zeitpunkt hatte Altach-Coach
Schönenberger bereits reagiert und Schoppitsch für den unsicheren Stückler
gebracht.
Nach Seitenwechsel versuchte Altach mit untauglichen Mitteln, wieder ins Spiel zurückzufinden. Kärnten hingegen legte durch den eingewechselten Chiquinho in der Schlussphase noch zweimal nach, ehe Karatay in Minute 93 nur noch Ergebniskosmetik betrieb.
SCR Altach - Austria Kärnten 2:5 (1:3)
Cashpoint-Arena,
3.700, SR Prammer.
Tore
0:1 ( 7.) M. Weber, 0:2 (14.) Adi, 1:2 (34.) Ortlechner
(Eigentor), 1:3 (43.) Junuzovic, 1:4 (78.) Chiquinho, 1:5 (84.) Chiquinho, 2:5
(93.) Karatay
Altach
Michl - Stückler (41. Schoppitsch), D. Sereinig, Pircher, Kling
- Mayer, Guem (66. Ze Elias), M. Koch, Karatay - Konrad, Ailton (46. Jagne)
Kärnten
Schranz - Pusztai, Chaile, Ortlechner - Bubenik, M.
Weber, Junuzovic, Prawda - Bukva (59. Chiquinho), Adi (77. Nuhiu), Sandro (73.
Hinum)
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Kapfenberg setzt sich weiter vom Tabellenende ab
Der SV
Kapfenberg hat am Samstag einen wichtigen Schritt im Kampf gegen den Abstieg
getan. Die Steirer feierten im Kellerduell Achter gegen Neunter zu Hause
einen 3:1-(0:0)Erfolg über Mattersburg und haben den Abstand auf die beiden
Nachzügler Altach und Mattersburg auf fünf Punkte vergrößert. Der fünfte
Saisonsieg der Gastgeber bedeutete die 14. Niederlage der Lederer-Elf, die
bereits seit dem 23. August bzw. 14 Spiele lang keinen Dreipunkter mehr
eingefahren hat.
Nach einer torlosen Stunde stellten Taboga (62.), Lienhart (63.) und Erkinger (75.) die Burgenländer vor vollendete Tatsachen, der Anschluss durch Jancker (78.) bedeutete nur noch Ergebniskosmetik. Weil aber auch die punktegleichen Altacher (2:5 gegen Kärnten) verloren, bleibt Mattersburg die Rote Laterne erspart.
Kampfbetontes Spiel
In der ersten Hälfte erhoben beide Teams den
Kampf zur Kardinalstugend, spielerische Leckerbissen oder gar eine
Chancenflut blieben aus. Ganz im Gegenteil. Die einzige echte Möglichkeit
fanden die Gäste durch Mörz vor, dessen Weitschuss Fukal mit einer
artistischen Flugeinlage aber auf der Linie entschärfte (12.). In der 18.
Minute musste der schon in den vergangenen Tagen angeschlagene Kozelsky
durch Lienhart ersetzt werden, Erkinger holte sich zudem seine fünfte Gelbe
Karte ab. Die beste Chance der einen Hauch aktiveren Hausherren, die vor
allem auf der linken Seite rackerten, hatte Zimmerman, der nach einem
Osoinik-Stanglpass aber im Strafraum verstolperte (31.).
Kapfenberg kam stark aus der Kabine
Schon kurz nach Wiederbeginn
herrschte Toralarm in den Reihen der "Falken": Mattersburg-Goalie Bliem
konnte einen Zimmerman-Schuss nicht kontrollieren, fing den Ball schließlich
aber denkbar knapp auf der Linie ab - eine richtige Entscheidung von
Schiedsrichter Brugger (46.). Rund zwanzig Minuten später durften die immer
mehr in Fahrt kommenden Steirer (Doppelchance Sencar/Zimmerman in der 55.
Minute) dann aber doch jubeln - im Minutentakt: Erst traf Taboga nach einem
Lienhart-Eckball (62.), schon im nächsten Angriff erhöhte Lienhart auf 2:0
(63.).
Die anfällige Defensive der Gäste geriet auch in der Folge noch mehrmals in Kalamitäten. Mit dem 3:0 führte Erkinger eine Viertelstunde vor dem Abpfiff die Vorentscheidung herbei, verwertete eine Flanke von Bernsteiner perfekt (75.). Mattersburgs Stürmer-Routinier Carsten Jancker durfte in der 78. Minute noch sein sechstes Saisontor erzielen, der mit viel Körpereinsatz erarbeitete Treffer blieb aber trotz einer späten Drangphase der Gäste Ergebnismakulatur.
SV Kapfenberg - SV Mattersburg 3:1 (0:0)
Franz-Fekete-Stadion,
2.780, SR Brugger
Tore
1:0 (62.) Taboga, 2:0 (63.) Lienhart, 3:0 (75.) Erkinger,
3:1 (78.) Jancker
Kapfenberg
Eisl - Milosevic, Taboga, Fukal, Osoinik - Kozelsky
(18. Lienhart), Erkinger, Liendl (90. Siegl), Felfernig - Zimmerman, Sencar
(60. Bernsteiner)
Mattersburg
Bliem - Csizmadia, Sedloski, Pauschenwein (67. Lindström)
- Atan (79. Mansberger), Seidl, Mörz, Kovrig (52. Salamon), Mravac -
Jancker, Wagner