Aufreger
Jetzt ist es fix: Pacult klagt Rapid
14.06.2011
Ex-Trainer zerrt Rekordmeister vor Gericht - Es geht um mindestens 150.000 Euro.
Auch der letzte Versuch, sich außergerichtlich zu einigen, ist fehlgeschlagen. Bis gestern hätte Rapid Zeit gehabt, auf ein Ultimatum von Pacult zu reagieren. Doch die Rapid-Bosse ließen auch die dritte Frist ungenützt verstreichen. Klubpräsident Rudolf Edlinger bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Es stimmt, dass uns Herr Pacult noch ein Ultimatum gestellt hat. Wir werden aber darauf nicht antworten. Seine Forderungen sind uns einfach zu hoch.“
Sofortige Klage
ÖSTERREICH konfrontierte Pacults Anwalt Werner Tomanek mit der Aussage von Edlinger. Die Reaktion des Staranwalts: „Ich werde sofort alle notwendigen Schritte einleiten und die Klage beim Sozial- und Arbeitsgericht einbringen. Ich rechne noch im Sommer mit einem Urteil.“
Die Fakten: Pacult verlangt von Rapid die Auszahlung von drei Monatsgehältern plus aliquoten Anteil aus dem 13. und 14. Bezug. Insgesamt soll es sich um rund 150.000 Euro handeln. Rapid weigert sich.
Fristlose
Damit sind die Fronten klar abgesteckt und es kommt endgültig zu einem Nachspiel vor Gericht. Rückblende: Peter Pacult wurde am 11. April von Österreichs Rekordmeister fristlos gekündigt. Sein Anwalt hatte damals schon angekündigt, dass Pacult die „Fristlose“ vor Gericht bekämpfen wird. Für Rapid-Präsident Edlinger nicht weiter verwunderlich: „So etwas liest sich in seinem Lebenslauf nicht gut. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch seinem neuen Arbeitgeber nicht besonders gefällt.“
Schmutzwäsche
Pacult wird Ende Juni seinen Job bei Red Bull Leipzig in der 4. deutschen Liga antreten. Ob bis dahin der Gerichtsstreit mit Rapid beendet ist, darf bezweifelt werden. Viele rechnen mit einer Schmutzwäsche vor Gericht. Sogar Rapid-Spieler könnten als Zeugen geladen werden, um aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Edlinger: „Fristlose für Pacult bleibt“
ÖSTERREICH: Mit welchen Gefühlen gehen Sie in den Arbeitsgerichtsprozess?
Rudolf Edlinger: Für uns wird das Ganze sicher nicht negativ enden. Sonst hätten wir die Fristlose gegen Peter Pacult nie ausgesprochen. Die Kündigung bleibt aufrecht!
ÖSTERREICH: Pacult hat Rapid ein Ultimatum gestellt. Wann werden Sie darauf antworten?
Edlinger: Gar nicht! Er hat Forderungen gestellt, die uns einfach zu hoch sind. Darum werden wir auch nicht antworten.
ÖSTERREICH: Was ist nun der wahre Grund für Pacults fristlose Kündigung?
Edlinger: Dass er während seiner Rapid-Zeit mit seinem neuen Arbeitgeber verhandelt hat. Auch wenn er es abstreitet. Es ist an diesem speziellen Samstag in allen Zeitungen gestanden.
ÖSTERREICH: Wie böse sind Sie Peter Pacult?
Edlinger: Irgendwie mag ich ihn immer noch. Er ist ein gerader Michl und er ist mir ans Herz gewachsen. Von uns wird es keine Schmutzwäsche geben.