Bullen-Absturz

Jetzt zeigt Huub Stevens Nerven

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Bullen von allen guten Geistern verlassen. Sonntag flogen die Fetzen.

Huub Stevens (56) hatte schon nach der mega-peinlichen 0:1-Pleite beim Tabellenletzten alle Interviews verweigert. Schwach: Thomas Linke (40), Assistent von Sportchef Dietmar Beiersdorfer (46), musste sich dem „Kreuzverhör“ vor den Sky-Kameras stellen. Auch Sonntag Vormittag ließ Stevens in Taxham die Rollbalken runter: Bullen-Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit – das gibt’s nicht oft bei Huub. Und das zeigt auch, wie ernst die Situation beim Meister ist.

Die Bullen liegen schon elf Punkte hinter den Riedern
Aus in der Quali für die Champions League, nur vier Punkte aus den ersten vier Bundesligaspielen, Platz acht, elf Zähler hinter Spitzenreiter Ried – was nun? Die Mannschaft ist noch lange nicht so weit wie Stevens gedacht hatte. Im Gegenteil: Erstmals in seiner 14-monatigen Ära stecken die Bullen in einer schlimmen Krise.

Letzte Saison hatten sie nach vier Runden bereits neun Punkte am Konto, fünf mehr als jetzt. Und im abgelaufenen Bundesligajahr kassierte Salzburg erst in der 33. Runde die zweite Niederlage, während man nun in vier Spielen zwei bittere Pleiten kassierte. So wird’s nichts mit der Titelverteidigung!

Die Kritik wird immer lauter
Auch ÖSTERREICH-Kolumnist Toni Polster (46) meint: „Die Bullen haben in Wahrheit einen Schritt zurück gemacht. Alan und Boghossian sind nicht das Geld wert, das man für sie ausgegeben hat. Janko ist mindestens eine Klasse besser als Boghossian. Tchoyi hätte man auch nicht abgeben dürfen. Das ist ein besonderer Spieler. So einen wie ihn wollen die Fans sehen! Und im Tor geht Gustafsson ab.“

„Wir müssen in der Liga viel mehr Willen zeigen“
ÖSTERREICH sprach mit Gustafsson-Ersatz Gerhard Tremmel (31) über die Bruchlandung. Der Keeper dazu: „Man macht es sich zu einfach, wenn man einzelne Spieler zu Sündenböcken stempelt – wir müssen mehr Willen zeigen.“ Bei den Bullen geht die Absturz-Angst um!

Tremmel: "Uns geht es wie Bayern und Real"

ÖSTERREICH: Alle fragen sich: Wie kann so eine Niederlage passieren? Haben Sie eine Antwort, Herr Tremmel?
Gerhard Tremmel: Ich finde, dass wir nicht so katastrophal gewesen sind, wie das teilweise dargestellt wird. Wenn du keine Tore schießt, kannst du das Spiel nicht gewinnen. Chancen hat es ja genug gegeben für uns.

ÖSTERREICH: Trotzdem: Salzburg ist der absolute Liga-Krösus. Hat man da nicht die verdammte Pflicht, das Schlusslicht zu schlagen?
Tremmel: Das kommt in jeder Liga der Welt vor, dass der Tabellenletzte manchmal gegen den Meister gewinnt. Als ich noch bei Cottbus im Tor gestanden bin, haben wir auch einmal den großen FC Bayern bezwungen. Und zum Thema Geld kann ich nur sagen: Real Madrid verpflichtet um Hunderte Millionen Euro neue Stars und verliert trotzdem Spiele.

ÖSTERREICH: War das 0:1 in Mattersburg haltbar?
Tremmel: Ich denke, man macht es sich zu einfach, wenn man Einzelne zu Sündenböcken stempelt.

ÖSTERREICH: Nach dem Match hat Huub Stevens alle Interviews verweigert – was hat der Trainer der Mannschaft gesagt?
Tremmel: Ich rede nicht über Internas.

ÖSTERREICH: Wie kommen die Bullen aus der Krise?
Tremmel: Wir müssen vor allem in der Liga mehr Willen zeigen.

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