Giovanni Trapattoni (69) gab Sonntag seine Abschiedsvorstellung in der Bullen-Arena. Peinlich: Für den Salzburg-Trainer gab es Pfiffe.
Das hat sich der Mister nicht verdient: Bei seiner offiziellen Verabschiedung durch Sportdirektor Thomas Linke gab es mehr Pfiffe als Beifall. Trapattoni bekam von Red Bull eine Trap-Karikatur geschenkt. Die Mannschaft schenkte ihrem Coach im letzten Heimspiel einen Sieg und den Vizemeistertitel. „Das Team hat Charakter gezeigt. Ich bin froh, dass wir Vizemeister geworden sind“, so Trap. Dann wurde der Italiener ein wenig sentimental: „Ich hoffe, ich habe mit dem schönen Spiel zu Hause eine schöne Erinnerung hinterlassen.“
Abschied
Der Mister wird Red Bull noch am kommenden Samstag in
Altach betreuen und am Tag darauf beim internen Saisonabschluss in Salzburg
noch dabei sein. Anfang Mai beginnt er seinen neuen Job als irischer
Teamchef.
Ein Titel
Unterm Strich bleibt für den erfolgreichen Trainer nur
ein Titel. Im Vorjahr gewann er mit den Bullen die Meisterschaft, konnte
sich aber zweimal nicht für die Champions-League beziehungsweise für den
UEFA-Cup qualifizieren. Trap, der in seiner Trainerkarriere 22 Titel
gewinnen konnte, erlitt in Salzburg mit dem 0:7 gegen Rapid seine höchste
Niederlage. Die wird er nie vergessen. Trap: „Ich weiß bis heute nicht, was
da passiert ist. In nur wenigen Minuten haben wir die Meisterschaft
verspielt.“
Heimweh
Trapattoni war, wie auch das Pfeifkonzert bei seinem
Abschied beweist, in Salzburg bei den Fans nie richtig angekommen. Ihn
selbst zog es immer wieder nach Mailand, wo seine Ehefrau Paola wohnt.
Unvergessen wird seine Wutrede vom 3. Oktober 2006 bleiben. Da ging er auf
seine Kritiker los. Auszug: „Ich verstehe die Leute, bezahlen, Pfeif. Kein
Problema. Lassen pfeif. Is richtig. Haben verloren. Wir haben geläuft bis
90. Minuten.“