Manipulationsaffäre
Juve fordert Titel von 2006 zurück
29.04.2010
Antrag beim Verband auf Rückerstattung des Titels wird eingebracht.
Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin, bei dem der Salzburger Torhüter Alexander Manninger unter Vertrag steht, unternimmt konkrete Schritte um den Meistertitel 2006 zurückzubekommen. Dieser war dem Renommierclub wegen seiner Verwicklung in den Manipulationsskandal aberkannt und dem Rivalen Inter Mailand zugesprochen worden war. Der Verein will beim Fußballverband einen Antrag einreichen, um den Titel zurückzubekommen.
"Es gibt Regeln, die respektiert werden müssen. Juventus wird zwar nicht die Neuaufrollung alter Prozesse verlangen, wir haben aber Recht auf den Meistertitel 2006", kündigte der neue Fiat-Präsident John Elkann in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Donnerstag an. Fiat ist Mehrheitsaktionär des Turiner Fußballclubs.
Zu streng bestraft?
Seit jeher behauptet Juventus, strenger als
andere Clubs bestraft worden zu sein, die ebenfalls in den Sumpf des
Skandals geraten waren. Bei dem in Neapel laufenden Prozess gegen 37 Manager
und Schiedsrichter, denen die Hauptschuld an der Manipulationsaffäre im
Sommer 2006 gegeben wird, legten die Rechtsanwälte von Juventus Turins
Ex-Sportdirektor Luciano Moggi dieser Tage belastende Mitschnitte von
Telefongesprächen des heutigen Inter-Präsidenten Massimo Moratti vor. Daraus
gehen Kontakte zwischen Moratti und dem früheren Schiedsrichterkoordinator
Paolo Bergamo hervor.
Auch Inter soll bestraft werden
Gegen Inter wurden damals aber
keine Sanktionen verhängt. Die "alte Dame" verlangt jetzt aufgrund des
belastenden Materials gegen Inter den Scudetto zurück. Italiens
Tabellenführer Inter will sich dagegen wehren.