Luciano Moggi war wegen Einschüchterungsaktionen gegen Spieler angeklagt. Lippi-Sohn Davide, der ebenfalls angeklagt war, wurde freigesprochen.
Der ehemalige Sportdirektor von Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin, Luciano Moggi, ist am Donnerstag von einem Gericht in Rom zu einem Jahr und sechs Monate Haft verurteilt worden. Sein Sohn Alessandro wurde zu einem Jahr und zwei Monaten Haft verurteilt. Ihnen wurden Einschüchterungsaktionen gegen Fußballer sowie Verletzungen von Wettbewerbsregeln vorgeworfen. Davide Lippi, Sohn von Weltmeister-Coach Marcello Lippi, und drei weitere Angeklagte wurden freigesprochen.
Moggi Senior soll seine Position als Juve-Manager ausgenutzt haben, um der inzwischen aufgelösten Agentur GEA seines Sohnes Mandanten zu verschaffen, urteilten die Richter. Bei Transferverhandlungen soll er Spielern nahegelegt haben, sich von seinem Sohn vertreten zu lassen, um ihre Chancen auf einen guten Vertrag bei Juventus zu verbessern. Auch Trainer, die sich seiner Agentur nicht anvertrauen wollten, bekamen keine Verträge, lautete die Anklage.
Systematische Manipulation
Die römische Staatsanwaltschaft hatte
dem im Mai 2006 zurückgetretenen Ex-Juve-Manager Moggi auch eine
systematische Manipulation der Fußball-Meisterschaft 2004/05 zugunsten des
Rekordchampions vorgeworfen. Vor allem mit Hilfe korrupter Schiedsrichter
soll der 68-Jährige die Liga beeinflusst haben. Wegen dieser Vergehen war
Moggi bereits zu einer fünfjährigen Berufssperre verurteilt worden. Moggi
hatte stets seine Unschuld betont.