Nach Derby-Sieg

Kann Rapid den Maskenmann halten?

19.03.2008

Maierhofer Matchwinner für Rapid gegen Austria - den 2,02 m-Sturmhünen im Sommer zu halten, könnte für Grün-Weiß aber schwer werden.

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Einst hatte Carsten Jancker mit seinem legendären Turban die Rapid-Fans entzückt. Nun versetzte ein noch größerer Stürmer das Hanappi-Stadion mit Gesichtsmaske in Jubelstimmung. Stefan Maierhofer schoss Rapid am Dienstagabend im 285. Wiener Derby mit zwei Toren praktisch im Alleingang zu einem 2:0-Sieg gegen die Austria, hielt den Rekordmeister damit im Titelrennen. Ob der 2,02 m große Sturmtank allerdings längerfristig in Hütteldorf bleibt, das liegt nicht nur in den Händen von Rapid.

Nur ausgeliehen
Maierhofer ist lediglich für ein halbes Jahr vom deutschen Zweitligisten Greuther Fürth ausgeliehen. Rapid hat keine Kaufoption, daher wäre im Sommer eine stattliche Ablösesumme für den 25-jährigen Niederösterreicher fällig. "Mit jedem Tor wird er teurer", meinte Rapid-Sportdirektor Alfred Hörtnagl. Dennoch wollen die Hütteldorfer zumindest versuchen, den "Langen" zu halten. Ein erstes Gespräch sei positiv verlaufen. "Es liegt aber in erster Linie daran, was Stefan will", erklärte Trainer Peter Pacult.

Deutsche Bundesliga ruft
Sollte den derzeit viertplatzierten Fürthern nämlich der Aufstieg gelingen, wäre auch die deutsche Bundesliga eine Option. "Ich fühle mich wohl bei Rapid, aber über den Vertrag mache ich mir noch keine Gedanken", betonte Maierhofer. Lediglich mit der Einsatzzeit ist er nicht zufrieden. "Ich hoffe auf mehr Minuten. Aber wenn ich nicht von Anfang an spiele, dann mache ich meine Tore eben später", sagte der selbstbewusste Stürmer. Seine bisherigen drei Bundesliga-Tore hat Maierhofer allesamt als Joker erzielt.

Universell
Dabei hält Pacult eigentlich große Stücke auf den Neuzugang - nicht nur, weil dieser durch seine positive Art ein Stimmungsmacher im Team ist. "Es ist sehr wichtig, so einen Spieler zu haben", erklärte der Rapid-Trainer. "Er kann den Ball sehr lange halten und wartet auf die zweite Reihe. Mit einem Spieler wie ihm ganz vorne, tut man sich als Mannschaft oft leichter." Sollten die spielerischen Mittel erschöpft sein, sind mit Maierhofer auch lange Bälle ein zweckdienliches Mittel.

"Phantom von Hütteldorf"
Die Kopfballstärke des selbst ernannten "Phantoms von Hütteldorf" ist bereits in seiner Größe begründet. Schon in Graz hatte Maierhofer Rapid als Wechselspieler per Kopf auf die Siegerstraße gebracht, ehe er sich im Rückspiel gegen Sturm einen Nasenbeinbruch zuzog, der nun die wenig schmucke Maske aus Hartplastik bedingt. "Sie stört mich aber nicht wirklich", versicherte Maierhofer, der im Derby nach dem Kopfball zum 1:0 in der Schlussphase aus einem Konter mit dem Fuß nachgelegt hatte.

Spätstarter
Der Sturmtank ist ein Spätstarter. Nach Stationen beim SV Gablitz, FC Tulln und einem kurzzeitigen Engagement bei der Vienna war Maierhofer erst mit 23 Jahren vom niederösterreichischen Landesligisten SV Langenrohr nach München zum Amateurteam der Bayern gewechselt. Dort wurde der Österreicher rasch zum Kapitän, gab im Oktober 2006 unter Felix Magath aufgrund mehrerer Verletzungen sogar sein Kurzdebüt bei den Profis. Via TuS Koblenz kam er schließlich im Sommer des Vorjahres nach Fürth.

Ziel Nationalteam
Im Nationalteam war Maierhofer bisher nur auf Abruf gestanden. "Ich bin Österreicher. Natürlich will ich für das Nationalteam spielen - früher oder später", erklärte der Angreifer, der beim Derby auch Teamchef Josef Hickersberger die Hand geschüttelt hatte. "Wenn es dieses Jahr schon klappt, dann ist es umso schöner. Wenn ich nicht regelmäßig spiele, dann wird es aber schwer." Vor der EURO denkt Maierhofer ohnehin nur an den Titel mit Rapid. "Dass wir das Zeug dazu haben, haben wir eindrucksvoll bewiesen."

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