Bromwich-Legionär bestreitet vier Spiele in nur zehn Tagen.
Keine Spur von Weihnachtsruhe bei Paul Scharner: In der englischen Fußball-Premier-League herrscht während der stillsten Zeit des Jahres Hochbetrieb, weshalb der Legionär von West Bromwich Albion in den kommenden Tagen nur wenig Zeit für seine Familie hat. Das Auswärtsspiel gegen die Bolton Wanderers bildet am 26. Dezember den Auftakt von kräfteraubenden zehn Tagen, an denen gleich vier Partien auf dem Programm stehen.
"Man gewöhnt sich daran"
Zum bereits fünften Mal seit seinem Wechsel auf die Insel muss Scharner durch die weihnachtliche englische Knochenmühle, die wenig Zeit für Privates lässt. "Auch wenn es in den ersten zwei Jahren hart war - man gewöhnt sich daran", meinte der Niederösterreicher. "Aber es ist schwierig, die Tradition an die Kinder weiterzugeben, dass man über Weihnachten einfach abschalten kann und die Zeit mit der Familie genießt."
Gemeinsame Weihnachtsfeier
Den Heiligen Abend feiert Scharner noch gemeinsam mit seiner Frau und den drei Söhnen in seiner Wohnung in einem Vorort von Birmingham, am 28. Dezember fliegt die Familie für einige Tage nach Hause. "Da brauche ich meine ganze Konzentration und Energie für die Premier League", sagte der 30-Jährige.
Schlag auf Schlag
Schon zwei Tage nach dem Duell mit Bolton empfängt West Bromwich die Blackburn Rovers, am Neujahrstag gastiert Manchester United im "Hawthornes"-Stadion, am 4. Jänner geht es mit dem Auswärtsspiel gegen Fulham weiter. "In dieser Phase wird sich zeigen, ob wir vielleicht sogar um die internationalen Plätze mitspielen können", meinte der Mittelfeldspieler des derzeitigen Tabellen-Zehnten.
"Lieber spielen als trainieren"
Den Stress der kommenden Tage sieht Scharner eher als Herausforderung denn als Belastung. "Ich bin ein Wettkämpfer und bevorzuge englische Wochen. Mir ist es immer lieber zu spielen, als zu trainieren."
Forderung nach Winterpause
Dennoch könnte sich der ÖFB-Teamspieler eine Winterpause - wie seit längerem von vielen Trainern auf der Insel gefordert - vorstellen. "Vor allem deshalb, weil es in diesem und im letzten Jahr viel Schnee gab und deswegen einige Spiele abgesagt worden sind. Wenn dieser Trend anhalten sollte, wäre eine Pause überlegenswert."
Aber nicht nur aufgrund der Witterung könnte sich Scharner mit einer relativ kurzen Unterbrechung wie etwa in Spanien oder Italien anfreunden. "Viele Spieler in der Premier League werden in diesen Tagen sehr müde sein. Ein, zwei Wochen Pause würden sicher helfen." Dieser Wunsch wird wohl nicht in Erfüllung gehen, schließlich lukriert die Premier League gerade rund um Weihnachten weltweit hohe TV-Quoten, vor allem im asiatischen Raum. "Es geht eben um Marktanteile und viel Geld", sagte Scharner.