Georg Pangl begrüßte neuerlich die Entscheidung, die erste Liga zu verkleinern.
Georg Pangl, der Vorstand der heimischen Bundesliga, hat die Entscheidung der Gremien, die ADEG Erste Liga wie vor gesehen ab der Saison 2010/11 von zwölf auf zehn Vereine zu reduzieren und nicht auf 16 Clubs aufzustocken, am Donnerstag neuerlich begrüßt. "Ich habe für die Regionalligisten großes Verständnis, es gibt auch viele Für und Wider, aber für viele Vereine ist die Zehnerliga ein Schutz", sagte Pangl in Wien auf einer Pressekonferenz vor Beginn der zweithöchsten Spielklasse am Dienstag.
Weniger Pleiten
In der Europhorie des Aufstiegs und der Emotion
würden viele Clubs und Funktionäre nicht abschätzen können, in welche
finanzielle Abenteuer sie sich treiben lassen bzw. sie sich stürzen. "Die
Fluktuation wird auch geringer", meinte der Burgenländer, der die "Pleiten"
von SC Untersiebenbrunn, SV Bad Bleiberg, SV Bad Aussee oder zuletzt FC
Vöcklabruck usw. in Erinnerung rief. Laut Statistik würden 25 Prozent der
Aufsteiger nach einer Saison und 60 Prozent nach drei Jahren wieder
absteigen.
"Wie es acht Millionen Teamchefs gibt, wird über die Liga-Größen weiter diskutiert. Das ist aber jetzt überflüssig, es ist Vergangenheit. Vielleicht kommt irgendwann eine andere Lösung, aber derzeit sind zwei Zehnerligen für den Profifußball in Österreich das Beste", erklärte der 44-Jährige. Nachdem die Weichen für die Zukunft gestellt sind, könne der österreichische Weg mit "Heute für Morgen" weitergehen. Pangl glaubt, dass zwischen den Vereinen mehr Kooperationen geschlossen und Farmteams geschaffen würden.
Ideales Sprungbrett
Dass die Erste Liga für junge Spieler als
ideales Sprungbrett in die tipp3-Liga dient, das bewies in der vergangenen
Saison Aleksander Dragovic, der es als Austrainer von den Amateuren zu den
Profis und von dort ins ÖFB-Team geschafft hat, am eindruckvollsten. Pangl
merkte stolz an, dass die drei Aufsteiger Vienna, FC Dornbirn und TSV
Hartberg ihr Glück in der Erste Liga mit jungen Kadern versuchen würden und
das ganz dem Slogan der Liga entspreche.
Und auch der Schirmherr Herbert Prohaska lobte die drei Neuen: "Sie haben mit jungen Mannschaften und jungen Trainern in ihren Ligen den Meistertitel geholt. Es mit jungen Spielern zu versuchen, ist der absolut richtige und auch einzige Weg. Alle drei werden eine Bereicherung der Erste Liga sein", meinte der Ex-Teamchef. Die Förderung der Jugend wird auch in der kommenden Saison honoriert. 22 Prozent der TV-Einnahmen werden auf die Vereine aufgeteilt. Bei optimaler Einhaltung der Kriterien (drei Legionäre, vier U21-Spielberechtigte auf dem Blankett, davon einer in der Startelf) gab es 2008/09 bis zu 300.000 Euro pro Club.
ADEG bleibt
Bewerbsponsor ADEG bleibt der Liga auch in der
kommenden Saison treu und wird seine Zusammenarbeit auf regionaler Ebene
sogar noch intensivieren. "Es war die richtige Entscheidung, wir sind sehr
zufrieden", resümierte Andreas Bachleitner, der Finanzvorstand der
"Arbeitsgemeinschaft der Einkaufs-Genossenschaft". Der Werbewert für sein
Unternehmen betrug im ersten Jahr ca. 10 Mio. Euro.
Der Abo-Sender Sky, vormals Premiere, überträgt wieder alle 198 Spiele live im Fernsehen. Die Zwölferliga, die es seit Einführung der Bundesliga (1974/75) schon von 1985 bis 1993 gab und zuletzt 295.109 Zuschauer (Schnitt 1.490 plus 62,2 Prozent) zählte, wird 2009/10 zum dritten Mal ausgetragen, ehe sie nächstes Jahr wieder zur Zehnerliga wird. Die Amateure von Salzburg und Austria Wien stehen schon jetzt als Absteiger fest, dazu kommt als dritter Absteiger der Zehnte.
Eine weitere Entscheidung ist ebenfalls vor dem Saisonanpfiff gefallen. Die Präsidentenkonferenz der Erste Liga wählte am Mittwoch in einer Sitzung den früheren Obmann von Wacker Innsbruck, Gerhard Stocker, zum Nachfolger von Anton Hirschmann als Vorsitzenden der Erste Liga. Hirschmann war im Zuge der Diskussionen um die Aufstockung von allen Ämter zurückgetreten.