Teamchef im Interview

Koller: "Darum zögere ich noch"

18.10.2013


Marcel Koller (52) spricht klartext. Warum er mit der Unterschrift zögert:

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ÖSTERREICH: Haben Sie schon einen Entschluss gefasst, Herr Koller ?
Marcel Koller: Nein. Das ist eine Bauch-, aber auch eine Kopfentscheidung. Ich spüre hier eine Welle der Sympathie . Das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt - und das macht es für mich auch nicht gerade leichter.

ÖSTERREICH: Nürnberg wollte Sie bereits Donnerstag präsentieren. Nun heißt es, am Wochenende müsse alles klar sein. Wie realistisch ist das?
Koller: So schnell wird das nicht gehen. Wie soll ich verhandeln, wenn die Nationalmannschaft ganz wichtige Spiele vor der Brust hat und um die WM-Qualifikation kämpft? Ich bin mit meinem Kopf nur beim Team gewesen, habe erst jetzt Zeit, um mir die Sachen anzuschauen, die am Tisch liegen. Nürnberg muss also warten.

ÖSTERREICH: Mittlerweile wird vier Monate mit dem ÖFB verhandelt. Woran spießt es sich - am Geld?
Koller: Über Geld rede ich nicht. Es gibt Punkte, die nicht passen. Sonst hätte ich längst unterschrieben. Hier muss auch alles noch professioneller werden.

ÖSTERREICH: Beim ÖFB spricht man immer wieder davon, dass die Quali für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich Pflicht für uns ist. Sehen Sie das auch so?
Koller: Ich weiß nicht, ob es ein Muss ist. Das kommt auch nicht von mir.

ÖSTERREICH: Als Sie vor zwei Jahren als Teamchef präsentiert wurden, hagelte es Kritik. Nun fordern die meisten Experten, dass Sie bleiben müssen. Kurios, oder?
Koller: Am Anfang ist viel geraunzt worden. Das hat sich geändert. Trotzdem: Ich habe in Österreich mehr Gegenwind gespürt als beim Färöer-Match

ÖSTERREICH: Waren Sie davon überzeugt, dass Sie die Kurve mit dem Team kratzen würden?
Koller: Ja. Ich weiß, was ich kann, und habe auch immer gesagt: Lasst mich einfach arbeiten, dann bringe ich diese Truppe nach vorn.

ÖSTERREICH: Fakt ist aber auch: Das Traumziel, die WM-Qualifikation, wurde verfehlt.
Koller: Und das tut auch sehr weh. Das späte 1:2 in Schweden war für uns der Todesstoß. Dennoch: Wir haben eine ordentliche, gute Quali gespielt. Es geht nur um Kleinigkeiten, die besser werden müssen. Das Team hat Charakter. Wir sind da!

 



 

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