Test gegen Elfenbeinküste

Koller setzt im Tor auf Lindner

13.11.2012

Teamchef verrät schon am Tag vor Test gegen Ivorer: Heinz Lindner die Nr. 1 im Tor.

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Die österreichische Nationalmannschaft spielt am Mittwoch in Linz um den passenden Abschluss für ein positives Fußball-Jahr. Unter Teamchef Marcel Koller hat das ÖFB -Team 2012 bisher nur eine einzige Niederlage kassiert - ein unglückliches 1:2 in der WM-Qualifikation gegen Deutschland. Im Test gegen das Starensemble der Elfenbeinküste soll wie bereits vor fünf Jahren (3:2 in Innsbruck) eine Überraschung gelingen.

Koller hat zu jedem "Vertrauen"
Koller mischt dabei die Karten neu, will auch einigen Spielern, die zuletzt im Team nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen sind, eine Chance geben. Bis zu sieben oder acht Positionen könnten sich im Vergleich zum 4:0 zuletzt gegen Kasachstan ändern. "Wir haben 23 Spieler im Kader, da gibt es kein B-Team", betonte Koller. "Jeder, der hier ist, hat das Vertrauen."

Belohnung für Lindner
Im Tor beginnt anstelle von Robert Almer, der bei Fortuna Düsseldorf nur Reservist ist, Austria-Keeper Heinz Lindner. Der 22-Jährige kommt ausgerechnet in seiner Heimatstadt Linz seinem zweiten Länderspiel. "Er hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und bei der Austria zuletzt gute Leistungen gezeigt", begründete Koller. "Er ist noch sehr jung für einen Torhüter, da fehlt im vielleicht das eine oder andere Mal die Erfahrung. Die bekommt er aber nur durch Spiele."

Von einer Degradierung Almers, der sich unter Koller zur Nummer eins im ÖFB-Team aufgeschwungen hat, will der Teamchef nichts wissen. "Das ist nichts gegen Robert und hat auch nichts damit zu tun, dass er in Düsseldorf nicht spielt", erklärte Koller. Stattdessen wolle er auch anderen Kaderspielern die Möglichkeit geben, sich "gegen ein Weltklasseteam zu zeigen".

Es wird ordentlich durchgewechselt
Infrage kommen von Beginn an etwa Innenverteidiger Aleksandar Dragovic, der zweikampfstarke Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger oder Flügelspieler Jakob Jantscher. Dazu will Koller alle sechs Wechselmöglichkeiten ausschöpfen. Die wöchentliche Doppelbelastung, unter der mehrere Legionäre stehen, wird miteinbezogen. "Wir wollen ein positives Ergebnis holen", versicherte Koller. "Es ist aber auch in meinem Interesse, die Spieler nicht kaputt zu machen."

Teamchef lobt Teamgeist
Der Konkurrenzkampf ist knapp ein Jahr nach dem Debüt von Koller als ÖFB-Teamchef (1:2 in der Ukraine am 15. November 2011) größer geworden. Im Gegensatz zum WM-Quali-Gegner Deutschland etwa hat es für den Test zum Jahreskehraus auch keine Absagen gegeben. "Das zeigt, dass der Teamgeist gelebt wird", meinte Koller. "Das sind nicht nur Lippenbekenntnisse."

Der Zusammenhalt sei deutlich größer als noch vor einem Jahr, ergänzte Kapitän Christian Fuchs, der sich mit neuem Kurzhaarschnitt präsentierte. "Die Spieler kommen sehr gerne zum Nationalteam. Ohne nachtreten zu wollen, aber in der Vergangenheit war das vielleicht nicht immer der Fall", sagte der Schalke-Legionär. Mit den Methoden von Kollers Vorgänger Dietmar Constantini waren nicht alle Spieler immer glücklich.

Qualität wurde größer
Mittlerweile ist aber auch die Qualität des Kaders größer. "Jeder ist sich bewusst, dass er an sich arbeiten muss", erklärte Fuchs. "Die Konkurrenz schläft nicht. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Wir wissen aber auch, dass im Ernstfall alle an einem Strang ziehen." Der Ernstfall wird gegen die Elfenbeinküste geprobt, danach auch noch am 6. Februar gegen Wales. Im März geht es mit der WM-Qualifikation gegen Färöer und in Irland weiter.

Elfenbeinküste ist nicht nur Drogba
Mit den Ivorern bekommen die 13.800 Zuschauer im sanierten Linzer Stadion ein Team zu sehen, das weit mehr zu bieten hat als nur Stürmerstar Didier Drogba. "Wir müssen uns bewusst sein, dass wir auf die Nummer 15 der Welt treffen", erinnerte Koller. "Die Spieler sollen mutig sein und mit Selbstvertrauen zu Werk gehen. Locker vom Hocker, die spielen wir aus, das wird aber nicht funktionieren."

Ein Sieg gegen die Elfenbeinküste wäre der fünfte des ÖFB-Teams im achten und letzten Länderspiel des Jahres 2012. "Wir wollen das Jahr positiv abschließen", erklärte Fuchs. Schon 2007 beim 3:2 in Innsbruck war er als 21-Jähriger dabei. "Damals habe ich mir beim Rückflug nach Wien noch von Drogba ein Autogramm geholt", erinnerte der Linksverteidiger. Damals spielte er aber auch noch für den SV Mattersburg.

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