Teamchef stolz auf Kampfgeist seiner Mannschaft. WM-Quali wird aber "sehr harter Weg".
Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller hat einen Tag nach dem 2:2 in der WM-Qualifikation gegen Irland das Spiel in Dublin in gewohnt nüchterner Art und Weise analysiert. Der Schweizer ärgerte sich zwar über die vermeidbaren Gegentore, freute sich letztlich aber über den in letzter Sekunde erkämpften Punktgewinn, der die ÖFB -Auswahl weiter auf eine Endrunden-Teilnahme hoffen lässt.
"Kämpfen hat sich gelohnt"
"Es war ein Sieg für die Moral, weil die Mannschaft gesehen hat, dass es sich lohnt, bis zum letzten Atemzug zu fighten", erklärte Koller. Gleichzeitig warnte der 52-Jährige vor übertriebener Euphorie. "Ich freue mich, aber wir haben noch nichts erreicht. Es ist gut, dass in Österreich der Glauben an dieses Team da ist, doch es wird weiterhin ein sehr harter Weg."
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Koller durchlebte im Aviva Stadium ein Wechselbad der Gefühle. "Wir hatten einen guten Start, doch nach der Verletzung von Junuzovic
Pausenansprache
Erst nach dem Seitenwechsel fanden die Österreicher wieder besser ins Spiel. "Ich habe ihnen in der Pause gesagt, dass wir die Zweikämpfe mehr annehmen müssen und mehr Leidenschaft brauchen. Nach 15 Minuten haben sie das auch umgesetzt."
Die Folge dieser Steigerung war der späte Ausgleich durch David Alaba. "Die Iren haben sich zurückgezogen und konnten das hohe Tempo nicht mehr gehen. Wir haben dann viel Druck entwickelt, umso schöner war es, dass es mit dem Ausgleich noch geklappt hat."
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Torhüter: Heinz Lindner. Note: 3
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Abwehr: György Garics. Note: 4
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Abwehr: Aleksandar Dragovic. Note: 3
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Abwehr: Emanuel Pogatetz. Note: 5
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Abwehr: Christian Fuchs. Note: 3
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Mittelfeld: Veli Kavlak. Note: 4
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Mittelfeld: David Alaba. Note: 2
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Mittelfeld: Martin Harnik. Note: 3
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Mittelfeld: Zlatko Junuzovic. Note: 2
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Mittelfeld: Marko Arnautovic. Note: 4
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Sturm: Philipp Hosiner. Note: 4
Alaba rettete Abend
Dabei hatte Alaba bis zu seinem Tor bei weitem nicht seine beste Leistung im ÖFB-Team abgeliefert. "Doch er hat mit seiner kämpferischen Leistung und seinem Tor noch eine gute Note geschafft", meinte Koller und hatte eine Erklärung für den ansonsten zurückhaltenden Auftritt des Bayern-Legionärs parat: "Gleich nach der Junuzovic-Verletzung ist ihm ein Ire auf den Fuß gestiegen, wo er den Mittelfußknochenbruch gehabt hat. Da hat er gleich Respekt bekommen."
Koller stellt sich vor Arnautovic
Im Gegensatz zu Alaba trat Marko Arnautovic
Dies gilt auch für Emanuel Pogatetz, der mit einer unnötigen Attacke den Elfmeter zum 1:1 verschuldete. "Er weiß selbst, dass er einen Fehler gemacht hat. Doch Entscheidungen trifft man in Sekundenbruchteilen, und da trifft man vielleicht auch falsche Entscheidungen", erklärte der Teamchef.
Lernprozess
Für Pogatetz und Arnautovic, vor allem aber für Spieler wie den über weite Strecken abgemeldeten Philipp Hosiner sei die Partie Teil eines wichtigen Lernprozesses gewesen. "Bei ihm habe ich immer gesagt, dass solche Spiele etwas anderes sind als in der österreichischen Bundesliga. Doch ich glaube, dass er das mitgenommen hat und sich anpassen wird."
Tormann-Diskussion?
Hosiners Clubkollege bei der Austria, Goalie Heinz Lindner, hielt die ÖFB-Elf mit einer Glanzparade in der Partie. "Er hat uns vor dem 1:3 bewahrt, aber das ist auch sein Job. Ob er die Nummer eins werden könnte, ist jetzt zu früh zu sagen", meinte Koller über den Ersatzmann des verletzten Robert Almer.
Der Düsseldorf-Tormann könnte am 7. Juni in Wien gegen Schweden sein Comeback geben, Veli Kavlak wird in dieser Partie hingegen wegen seiner zweiten Gelben Karte fehlen. "Das ist schlecht für uns, aber wir haben genügend andere Spieler, die auf dieser Position spielen können", so Koller.
Kampfstarker Baumgartlinger
Dazu zählt etwa Julian Baumgartlinger, der anstelle von Junuzovic eingewechselt wurde und damit den Vorzug gegenüber des offensiveren Andreas Ivanschitz bekam. "Die Iren haben viel Wucht in ihren Aktionen gehabt, da habe ich auf die Zweikampfstärke von Baumgartlinger gesetzt", begründete der Nationaltrainer seinen Austausch.
Der Mainz-Legionär dürfte gegen die Schweden wieder in die Mannschaft rücken und damit in den Genuss kommen, in einem ausverkauften Happel-Stadion spielen zu dürfen. Binnen weniger Stunden nach dem Dublin-Match wurden 3.000 Tickets für diese Partie abgesetzt, bis Mittwochmittag waren 30.000 Karten verkauft.
Fans als 12. Mann
Schon im Irland-Spiel war der Teamchef von der Unterstützung durch die Fans begeistert. "Es war fantastisch, wie sie die Mannschaft angefeuert haben. Diese Stimmung brauchen wir auch gegen Schweden." Im Duell mit den Skandinaviern müssen sich die ÖFB-Kicker laut Koller auf eine andere Partie gefasst machen. "Ich glaube nicht, dass die Schweden so hart wie die Iren attackieren werden. Sie werden mehr versuchen, Fußball zu spielen und mit flachen statt hohen Pässen agieren", vermutete der Coach.